Es läuten die sechs Glocken aus dem bekannten Ski- und Winterresort in Zermatt am Fusse des Matterhorns, Kanton Wallis.
Stimmung: d' f' g' a' c'' d''
Giesser/Gussjahr:
Fritz Hamm, Staad b. Rorschach, 1932 (1+2 & 5+6)
Ludwig Kaiser, Zug, 1702 (3)
H. Rüetschi, AG, Aarau, 1980 (4)
Das sechsstimmige Geläut der Pfarrkirche St. Mauritius besteht aus Glocken dreier verschiedener Giesser. Die neue Kirche wurde bereits im Jahr 1916 eingeweiht. Der Turm trug von dort an eine Glocke welche von Ludwig Kaiser in Zug gegossen wurden. Einige Jahre vergingen und es war genug Geld vorhanden um vier weitere Glocken anzuschaffen. Der Auftrag erhielt seiner Zeit Fritz Hamm oder auch die Glockengiesserei Staad AG genannt. Zur 700-Jahr Feier der Pfarrei wurde das Geläut um eine weitere Glocke aus der Giesserei Rüetschi ergänzt. Seitdem erklingen aus dem Zermatter Kirchturm sechs Glocken.
Die Vorgängerin der jetzigen Pfarrkirche wurde vermutlich um 1587 im sogenannten italienischen Baustil errichtet. Diese Jahreszahl fand sich am äusseren Mauerwerk des Chorbogens in der daran angebauten Sakristei. Drei gotische Altäre standen ursprünglich in der Pfarrkirche. Dem Trend der Zeit folgend wurden sie im 18. Jahrhundert durch Barockaltäre ersetzt. Am 15. Juli 1736 weihte Bischof Johann-Josef Blatter, dessen Vaterhaus heute noch im Quartier "Näbem Bach" zu sehen ist, die beiden Seitenaltäre ein und rund 15 Jahre später stiftete er den Hochaltar.
Auf der Südseite der Kirche befanden sich der Friedhof und das Beinhaus aus dem Jahre 1651 mit einer kleinen Kapelle zu Ehren der heiligen Gottesmutter. Es wurde beim Kirchenneubau abgerissen. Zwischen Kirche und Triftbach steht das ehemalige Pfarrhaus von 1635.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermochte das kleine Gotteshaus die stets wachsende Zahl der Gläubigen nicht mehr zu fassen, auch zeigten sich vermehrt bauliche Mängel.
Pfarrer Johann Bittel war mit dem Auftrag nach Zermatt gekommen, eine neue Kirche zu bauen. Allerdings regte sich anfangs im Dorf erheblicher Widerstand. Nach der positiven Gemeindeabstimmung vom 13. November 1910 konnte mit der Realisierung des ehrgeizigen Vorhabens begonnen werden. Der Architekt Adolf Gaudy aus Rorschach entwarf die Pläne für den Neubau. Im Herbst 1912 nahm man die ersten Vorarbeiten in Angriff, am 13. Mai 1913 wurde die letzte heilige Messe in der alten Kirche gefeiert und anschliessend begann deren Abbruch. Am 16. November des gleichen Jahres fand in der neuen Kirche der erste Gottesdienst statt und am 6. Juni 1916 weihte Msgr. Joseph Mariétan, Bischof von Bethlehem und Abt von St. Maurice die neue Kirche feierlich ein. Der erste Sonntag im Monat Juni wird darum jedes Jahr als Kirchweihfest gefeiert.
Der Erste Weltkrieg verhinderte den Innenausbau. Erst 1920 wurde die Kirche ausgemalt, 1925 konnte die Turmuhr installiert werden.
Dem Glöckner und Kirchgemeindepräsidenten der Pfarrei St. Mauritius ein herzliches Dankeschön für das Sondergeläut!