Ja ist richtig, das bestätigen die Maschinenspezifikationen, hatte ich falsch im Kopf. Spannender finde ich aber die Aussage zu Letterpress. Der Begriff dürfte auf Kunden- und Druckerei-Seite in dem Kontext so gesetzt sein, wie ich ihn verwende. Auch wenn er inflationär für jede Art der Prägung eingesetzt wird. Gibt es weiterführende Infos zu der Maschinenklasse? Ist mir bisher nicht über den Weg gelaufen und würd mich sehr interessieren mich weiter einzulesen.

Heute klar Offsetdruck und Digitaldruck. Früher wurden größere Formate auf Abziehpressen gefertigt. Such mal hier nach Korrex. So kannst du verschiedene Teilbereiche per Hand unterschiedlich einfärben vor dem Abzug. Ist aber immer aufwändig weshalb früher so gut wie immer ein- und zweifarbig gedruckt wurde

Das hängt gar nicht so stark vom Papier sondern vom Drucksystem ab. Die verbreiteten Trockentonersysteme entwickeln bei hohem Farbauftrag (dunkle Motive) leider quasi alle einen leicht speckigen Glanz. Je matter und offener das Papier, desto stärker fällt dieser Kontrast auf. Aus dem Blickwinkel würd ich dann eher auf ein Pergraphica gehen, das da dankbarer ist. Bei absolutem KO Kriterium bleibe noch Indigo-, oder Offsetdruck - beides aber eine Frage der Auflage. Ab 500-1000 Karten Gesamtauflage kann man auch preislich einen Blick riskieren. Ich verstehe aber was du meinst, ohne den Glanz würde ich Digitaldruck viel mehr feiern!

Hallo Herr Meier, nichts anderes sage ich in den Videos. Auch, dass der heute so geschätzte Quetschrand damals ein Zeugnis von schlechter Handwerkskunst war. Aber so ändern sich sie Zeiten und die Technik. Aber kein Problem, fordern Sie uns gerne mit Ihrem Auftrag heraus. Mit ausgebildeten Buchdruckern und Schriftsetzern sehen wir dem gelassen entgegen und bin mir sicher die Anforderung in Ihrem Sinne umzusetzen. Übrigens: es ist diese offen zur Schau gestellte Arroganz, die viele Druckereien in eine schwere Krise geführt hat.

Die Chefin dieser Firma aus dem Video hat es vorgezogen die wirklich interessanten Aufträge, die meinen Lohn gesichert hätten von Online-Druckereien drucken zu lassen. Mir sagte sie spätestens um 11 Uhr vormittags, "Oh, leider keine Arbeit mehr da, gehen sie nach Hause!" Naja, und nun wegen dieses Corona Wahnsinns die Kündigung. Und ich "stolzer Buchdrucker" bekomme vom Arbeitsamt Jobangebote bei denen ich die Exkremente und Hinterlassenschaften der Besoffenen vom Bahnhofs-WC wegputzen darf. Ich bin über 50 und ewig währt mein Berufschutz auch nicht. Wenn man jedoch gewissen Firmeninhabern mal ein bisserl auf den Zahn fühlen würde... Weshalb so viele Leute in diesem Beruf arbeitslos sind...nunja, vielleicht würde sich einiges ändern.

Da sind wir völlig einer Meinung und glauben Sie mir, ich kann Ihren Frust verstehen. Mir ist aber unverständlich wie Sie genau zu meinem Video kommen? Sie sehen mich darin in unserer Buchdruckabteilung stehen und weder haben wir leere Auftragsbücher zu beklagen, noch musste uns ein Mitarbeiter verlassen. Im Gegenteil wir bilden aktiv junge Mitarbeiter an OHZ und OHT aus, um auch in Zukunft an diesen Maschinen leistungsfähig zu sein. Ich glaube Sie verwechseln hier einfach etwas?

@@bittebesonders.8912 Um Himmels Willen, Sie bilden tatsächlich die jungen Leute an dieser Maschine aus??? Was sagen Sie denn denen wenn die sich einen neuen Job suchen müssen?? Vielleicht, dass diese Tätigkeit Zukunft hat?? Ich hätte am Tiegel schon ENDFORMATIGE Visitenkarten zu EINEM NUTZEN drucken sollen! Mehrfärbig!! Wissen Sie was das für eine elende Futzelei ist? Und dann kommt der Kunde und sagt, aber geh, ich krieg beim Copy-Shop 100 Visitenkarten um 20 Euro, VIERFÄRBIG! Ich würde ja sehr, sehr gerne miterleben wie die jetzigen TIEGEL-Enthusiasten einen Vierfärber vielleicht zu 2 Nutzen im Schön- und Wiederdruck auf nem 600g/m2 Karton drucken! Mit einem ZINKKLISCHEE auf Leichtmetallstegen aufgeklebt. In den Aufzug am Presskörper eine Kraft- und Ausgleichszurichtung! Auf einer Seite eine A 6 Fläche! Ohne, daß die im Stapel abzieht! Und ACHTUNG! Der schöne Tiegel hat KEINE DOPPELBOGENKONTROLLE! Wenn auch nur EINMAL ein Doppelbogen gedruckt wird-bei 600g/m2 Karton, ist die mühsam erstellte Zurichtung hin! Kennen die meisten eigentlich das "Typografische Masssystem"? Achtelpetit, Viertelpetit, Nonparelle, Cicero,... Mich hats immer wieder amüsiert wenn da mit dem NORMALEN Millimetermass gearbeitet wurde! Ich selber bin wahrlich nicht arrogant. Doch mir werden Jobs als Drucker mit einem Stundenlohn von € 9,50 angeboten! Meine Frau, UNGELERNT, bekommt MINDESTENS € 12-13!

Sie werden es sicher als Vermessen erachten, wenn ich Ihnen mit meinen 20 Jahre weniger Erfahrung einen Tipp geben möchte: Legen Sie Ihren Frust ab und zeigen Sie Ihr Fachwissen möglichen Arbeitgebern. Es wird auch 2021 noch gutes Geld für gute Arbeit bezahlt. Gerade Buchdruckmaschinen werden zur Zeit vor allem deshalb abgebaut, weil es an erfahrenen Bediener mangelt. Nur eines kann ich Ihnen versprechen - das auftrumpfen in Kommentarspalten wird Ihre Situation nicht verbessern und Sie nicht in dem Lichte darstehen lassen, wie Sie sich wahrnahmen. So oder so ich wünsche Ihnen alles Gute!

Hallo Hans, ich bin tatsächlich gerade wieder dran die Serie fortzusetzen! Freut mich aber zu hören, dass meine Abwesenheit zumindest bemerkt wurde :-)

Das kommt auf das Material an, bei Papier mit einer offenen Oberfläche trocknet es natürlich mit schlagartig, aber es ist soweit trocken, dass nichts abzieht. Bei geschlossenen Oberflächen wie Kunstdruck oder metallische Oberflächen, wird entweder gepudert, d.h. ein ganz feine Sperre wird zwischen die einzelnen drücke gelegt, oder es wird Trockenstoff der Farbe zugesetzt.

Hey Fanni, lieben Dank für deine Rückmeldung! Typischerweise wird Letterpress mit Nyloprint- oder Magnesium-Ätzungen gedruckt. In beiden Verfahren wird das Klischee belichtet und nicht druckende Bestandteile entfernt, so dass man ein Negativ zum Druck erhält. Wenn du auf KZfaq suchst findest du einige Videos, wo man sieht wie Nyloprint hergestellt werden. Ich setze grundsätzlich nur die Magnesium-Variante ein, weil die viel randschärfer ist. Die sind zwar etwas teurer, weil aufwendiger in der Herstellung - aber das lohnt sich. Auf das Thema werde ich aber auf jeden Fall noch im Technik-Teil eingehen!