Schon früh am Samstag zeigen sich die jungen Uhus in der Morgensonne. Auch Isolde scheint um kurz vor zehn einmal durchs Bild zu rauschen, danach kehrt Ruhe ein. Der helle Nachmittag vergeht in der alten Burgruine wie gewohnt eulenfrei, und erst um kurz vor sieben erwacht wieder Leben im Gemäuer. Nach und nach trudeln alle drei Mitglieder des Trios an verschiedenen Plätzen ein. Nach dem üblichen Hin und Her - inklusive interessanter Ausflüge zu einem Dohlennest (1:40) - geht es im Anschluss an eine kleine Ruhepause weiter in einer der Fensternischen.
Die junge Alakina gönnt sich ein ausgiebiges Sandbad (5:00), um Parasiten wie Milben und Läuse aus ihrem Gefieder zu entfernen. Dies hilft auch, überschüssiges Öl zu absorbieren und ihr Gefieder sauber und gepflegt zu halten.
Kurz darauf gesellen sich ihre beiden Geschwister dazu. Je nach Tageszeit und Lichteinfall erkennen wir mehr oder weniger deutlich, dass die Färbung und Musterung des Gefieders von Jungtier zu Jungtier variiert, obwohl sie aus dem gleichen Gelege stammen. So zeigt sich im Abendlicht die faszinierende Vielfalt der Natur: Bruder Fluffy trägt ein etwas dunkleres Grau, während die älteste Schwester Mika mit ihrem eher "blonden" Federkleid glänzt (7:00).
Eine ganze Weile haben wir das Glück, die drei gemeinsam beobachten zu können. Kurz nach acht Uhr beziehen sie ihre Lieblingsplätze in den Fenstern zur Wiese hin (13:00). Dort genießen sie die "Prime Time" des Abends für mehr als anderthalb Stunden. Um zehn Uhr schließlich bricht die Zeit für die nächtlichen Abenteuer an. Nacheinander starten sie zu ihren Streifzügen, und wir erhaschen noch einen letzten Blick auf ihre Silhouetten auf der Mauerkrone, bevor sie in der Dämmerung entschwinden.
Einmal mehr durften wir die jungen Uhus in all ihrer Vielfalt und ihren faszinierenden Gewohnheiten beobachten - ein Erlebnis, das uns mit Freude und Staunen erfüllt.