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Die Entstehung der Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Göttlichen Christuskind in Steyr-Christkindl (SR/OÖ) geht auf Stadtkapellmeister Ferdinand Sertl zurück. Sertl litt an Epilepsie und suchte deshalb die Einsamkeit. An einem Baum in der Ortschaft Unterhimmel befestigte er ein Bild der hl. Familie, später in einer dafür ausgestemmten Nische ein kleines wächsernes Jesukind, zu dem er mehrmals wöchentlich betete. Seine epileptischen Anfälle verschwanden nach kurzer Zeit, und es entstand eine rege Wallfahrt zum "Gnadenreichen Christkindl im Baum unterm Himmel".
Der Bau der Wallfahrtskirche wurde nach Plänen von Giovanni Battista Carlone begonnen und durch Baumeister Jakob Prandtauer fertiggestellt. Das geografisch bedingt gewestete Gotteshaus ist ein kreisrunder Zentralbau mit vier kreuzförmig angeordneten, ebenfalls kreisrunden Nebenräumen. Die verhältnismäßig niedrigen Kirchtürme blieben anfangs unvollendet und wurden erst 1880 nach Plänen von Otto Schirmer fertiggestellt.
In der Apsis der Kirche steht der konservierte originale Baum, um den um 1720 der heutige Hochaltar errichtet wurde. Um den Fichtenstamm ist ein spiralförmiges Wolkenband mit zahlreichen Putten angeordnet. Über dem Tabernakel befindet sich eine vergoldete Silberkapsel mit der Gnadenfigur, darüber der hl. Geist als Taube und im Auszug Gott Vater. Die Seitenaltäre bergen in jeweils einem großen Akanthusrahmen Gemälde der Geburt (links) und Kreuzigung Christi (rechts).
Im Kuppelfresko ist die Himmelfahrt Mariens dargestellt, gemalt vom Garstener Stiftsmaler Johann Carl von Reslfeld. In den Halbkuppeln sind Sekkomalerein anzutreffen, welche 1980 von Prof. H. M. Berger aus Linz unter Verwendung einer älteren Ausmalung mit Putten und Schriftbändern angefertigt wurden. Er restaurierte im selben Jahr auch das Kuppelfresko, wodurch die ursprüngliche Farbigkeit wiederhergestellt wurde.
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In den beiden Fassadentürmen befinden sich fünf Glocken, welche alljährlich zu Mittag des 24. Dezember im österreichischen Rundfunk gesendet werden.
Disposition: as'-c''-es''-f''-(es''')
Glocke 1-4: Gegossen 1950 von Josef Pfundner in Wien.
Glocke 5: Gegossen 1875 von Johann Michael Peteler in Steyr.
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Quellen:
Röm.-kath. Pfarramt Steyr-Christkindl: WALLFAHRTSKIRCHE CHRISTKINDL. Steyr: Foto-Kunst-Verlag Schmitsberger.
Wernisch, Jörg: Glockenkunde von Österreich. Lienz: Journal Verlag 2006.
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Ein großes Dankeschön gilt der Pfarre Christkindl für die Ermöglichung der Aufnahme!
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THIS VIDEO IS A DOCUMENTATION ABOUT THE PEAL OF THE PILGRIMAGE CHURCH IN CHRISTKINDL IN UPPER AUSTRIA. FOUR OUT OF FIVE BELLS ARE CAST IN 1950 BY PFUNDNER IN VIENNA, THE FIFTH ONE IN 1875 BY JOHANN MICHAEL PETELER IN STEYR.