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Die Pfarr- und ehemalige Jesuitenkirche St. Michael in Steyr (SR/OÖ) stellt den ältesten noch bestehenden barocken Kirchenbau der Stadt Steyr dar und wurde ab 1635 erbaut.Als Vorbild für die Kirche dienten den Baumeistern die Jesuitenkirche St. Michael in München, wobei einerseits auf ein Querschiff verzichtet und andererseits die Kirche entgegen dem Vorbild zwei Fassadentürme erhielt. Ihre Weihe erfuhr das Gotteshaus am 8.12.1648 durch den Passauer Weihbischof Ulrich Grappler von Trappenburg. Vollendet wurde der Bau erst durch die Fertigstellung der beiden Türme 1677. Nachdem der Jesuitenorden 1773 aufgehoben worden war, wurde die in Folge verwaiste Klosterkirche 1785 unter Josef II. zur zweiten Pfarrkirche von Steyr erhoben.
Während die frühbarocke Architektur sowie der Stuck der Kirche noch aus der Bauzeit der Kirche stammen, wurde die restliche Innenausstattung 1763 bis 1771 im Stil des Rokoko bzw. des Klassizismus erneuert.
Der Hochaltar mit der Darstellung des hl. Michael, gemalt 1769 von Franz Xaver Gürtler, zeigt sich in seinem Aufbau schon klassizistisch beeinflusst. Die Rokoko-Altäre in den Seitenkapellen sind links (von vorne nach hinten) der Muttergottes, den Apostelfürsten Petrus und Pauls und dem hl. Markgrafen Leopold III. sowie rechts dem Herzen Jesu sowie den hll. Ignatius von Loyola und Florian geweiht. Die Kanzel zählt neben der Orgel zu den wertvollsten Teilen der Einrichtung und wurde 1770 durch die Fürstenfamilie Lamberg aus Steyr gespendet. Die Egedacher-Orgel auf der Empore stammt ursprünglich aus dem Stift Garsten und kam unter Josef II. in die Michaelerkirche. Aus diesem Grund soll sich Anton Bruckner stets geweigert haben, auf diesem "gestohlenen" Instrument zu spielen.
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In den beiden Kirchtürmen hängt ein sechsstimmiges Geläute, welches aus drei Stahlglocken und drei Bronzeglocken aus der Nachkriegszeit besteht und sich leider durch eine große Verstimmung auszeichnet.
Disposition (ungefähr): dis'-fis'-gis'-h'-cis''-dis''
Glocke 1+5: Gegossen 1958 in St. Florian.
Glocke 2-4: Gegossen 1924 von Böhler in Kapfenberg.
Glocke 6: Gegossen 1951 in St. Florian.
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Quellen:
Kölbl, Helmut: Steyr St. Michael. Hg. Pfarre Steyr St. Michael. Passau: KUNSTVERLAG-PEDA 1992.
Wernisch, Jörg: Glockenverzeichnis von Österreich. Lienz: Journal Verlag 2011.
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Ein herzliches Dankeschön sei ausgesprochen der Pfarre St. Michael sowie dem Herrn Mesner für die Ermöglichung der Aufnahme bzw. die Begleitung auf den Turm!
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THIS VIDEO IS A DOCUMENTATION ABOUT THE PEAL OF THE FORMER ABBEY CHURCH ST. MICHAEL IN STEYR IN UPPER AUSTRIA. THE SECOND TO FOURTH BELL ARE CAST IN 1924 BY BÖHLER IN KAPFENBERG, THE OTHER ONES IN 1951 AND 1958 IN ST. FLORIAN.