Am Abzweig Saalbach wird die Schnellfahrstrecke Mannheim - Stuttgart mit der Rhein- bzw. Rheintalbahn Mannheim - Karlsruhe mit zwei Schnellfahrweichen verbunden. Die Abzweigstelle wurde 1987 in Betrieb genommen. Somit ist es die dienstälteste Abzweigstelle in Deutschland, die mit Schnellfahrweichen ausgerüstet ist. Als Schnellfahrstrecken werden bei der Eisenbahn in Deutschland Strecken bezeichnet, bei denen die planmäßige Höchstgeschwindigkeit bei 230 km/h oder höher liegt. Als Schnellfahrweichen werden Weichen bezeichnet, welche mit 200 km/h im abzweigenden Strang befahren werden können. Hier am Abzweig Saalbach bedeudet dies, dass die beiden Weichen im geraden Strang, also für die Fahrt von Mannheim Richtung Stuttgart und in der Gegenrichtung mit 280km/h befahren werden dürfen und im abzweigenden Strang von und nach Karlsruhe mit 200km/h.
Möglich wird dies hier durch die Korbbogenweichen der Bauart EW 60-7000/6000-1:42. Hinter dieser sperringen Typenbezeichnung verbergen sich 154 Meter lange und 210 Tonnen schwere Weichen mit 40 Meter langen Weichenzungen mit einem Radius der Weichenzungen von 7000 Metern und einem beweglichen Herzstück mit etwa 15 Metern Länge. Im Bereich ab dem Weichenherzstück beträgrt der Radius des abzweigenden Strangs 6000 Meter. Bewegt werden die Weichen durch zwei Motoren an den Zungen und einem Motor am Herzstück. Verschlossen werden sie durch acht Klammerverschlüsse an den Weichenzungen und drei Klammerverschlüssen am Herzstück.
Da bei der Eröffnung des Abzweigs im Jahre 1987 die Schnellfahrstrecke Richtung Stuttgart noch nicht fertig gebaut war, waren die Weichen bei der Inbetriebnahme zuerst in abzweigender Stellung verschlossen.
Der Abzweig Saalbach wird von den Zügen der Relation Mannheim - Stuttgart und den Zügen der Relation Mannheim - Karlsruhe befahren. Da südlich von Karlsruhe der Anschluß Richtung Straßbourg zur SNCF und in Basel zur SBB besteht, kommen hier relativ viele internationale Züge entlang.
An internationalen Zugkompositionen können hier regelmäßig die Wagenparks der SBB auf den EuroCitys 6, 7, 8 & 9 bewundert werden, welche die Schweiz über Köln mit Hamburg verbinden. Die SBB Astoro Triebzüge der Reihe RABe 503 verbinden Frankfurt mit Mailand als EuroCityExpress. Die SNCF bringt hier in der Verbindung zwischen Frankfurt und Marseille den TGV aufs Gleis, welcher sich mit der BR 407 den Verkehr zwischen Frankfurt und Paris teilt.
Zum Zeitpunkt meiner Aufnahmen kommen im Tagesreiseverkehr keine Fahrzeuge der ÖBB hier lang. Diese nutzen den weiter Richtung Stuttgart gelegenen Abzweig Rollenberg, da sie über Heidelberg fahren.
Über die weitgehend parallel verlaufende Rheintalbahn wird tagsüber der Güterverkehr geführt. Ebenfalls über die Rheintalbahn fährt der Nahverkehr, da hier die Orte wie Hockenheim und Schwetzingen zwischen Karlsruhe und Mannheim ans Eisenbahnnetz angeschlossen sind.
Südlich des Abzweigs Saalbach fädeln die von der Schnellfahrstrecke kommenden Gleise am Abzweig Philippsburg-Molzau in die Rheintalbahn ein. Von der Abzweigstelle Philippsburg-Molzau bis zum Bahnhof Graben-Neudorf verläuft die Strecke dreigleisig ausgebaut. Die Strecke ist bis kurz vor Karlsruhe mit LZB ausgerüstet und für 200km/h als Ausbaustrecke trassiert.
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