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Weidenthal liegt im Landkreis Bad Dürkheim im südlichen Rheinland-Pfalz. Der Ort liegt inmitten des Pfälzerwaldes und gefühlt irgendwo im Nirgendwo, obwohl sowohl Neustadt an der Weinstraße als auch Kaiserslautern relativ nahe gelegen sind. Diese beiden Städte kann man entweder über die B 37 und B 39 erreichen, die sich hier durch den Wald schlängeln oder aber über die Bahnstrecke Saarbrücken - Mannheim. An dieser wichtigen Verbindung besitzt auch Weidenthal einen Bahnhof, dessen Gestalt und auch die genaue Position sich im Laufe der Zeit geändert hat.
Heute liegt der Bahnhof einige hundert Meter weiter nordwestlich als früher und ist zwar funktional, aber doch etwas lieblos gestaltet. Ganz im Gegenteil das ehemalige Empfangsgebäude, welches immer noch steht, sich aber in Privatbesitz befindet und seit dem Umzug des Bahnhofs im Jahr 2003 ohne eine bahntechnische Funktion ist. Direkt daneben liegt die Weißenbachstraße, die entlang des gleichnamigen Gewässers ein Wohngebiet erschließt. Es gibt auch nur diese eine Straße, die dort hinein bzw. hinaus führt, was für viele Probleme sorgt, für die der neben dem ehemaligen Bahnhof gelegene Bahnübergang verantwortlich ist.
Diese einigermaßen kuriose Anlage verfügt über vier Halbschranken, die einen Vollschrankenabschluss bilden und über Lichtzeichen von Pintsch Bamag. Abgerundet wird das Ensemble durch einen Wecker und einen Radarscanner zur Überwachung des Gefahrenraums zwischen den Schranken. Da das Typenschild am Schalthaus das Baujahr mit 1983 angibt muss das „Radarei“ jüngeren Datums sein.
Durch die hohe Auslastung der Bahnstrecke mit Regional-, Fern- und Güterverkehr sind die Schranken entsprechend oft unten und das dann auch schon mal für längere Zeit. Es kann auch zu Zugpausen von etwa 15 Minuten kommen, die dann allerdings bedingt durch Zugkreuzungen durch gleich lange Schließzeiten abgelöst werden können.
Das kann im Notfall tatsächlich gefährlich werden, da natürlich auch Notdienste vor den geschlossenen Schranken warten müssen. Solche Dinge sind auch schon passiert und der Notarzt hat dann die immer noch vorhandene Fußgängerunterführung genutzt und sich zu Fuß mit dem Notfallkoffer auf den Weg zum Patienten begeben. Die erwähnte Unterführung besitzt allerdings den Charme eines gruseligen Horrorfilmdrehortes und wird nach Auskunft einiger Anwohner selbst von diesen gemieden.
Der Bahnübergang soll schon lange durch eine Brücke abgelöst werden, wobei inzwischen tatsächlich die Arbeiten begonnen haben und daher wird dieses Kuriosum des Eisenbahnbetriebs über kurz oder lang verschwinden.