Toller Podcast. Eine wirkliche Perle für Spiele-Enthusiasten

Bevor ich BG3 angefangen habe vor ein paar Wochen: Das hier zum ersten Mal Enhanced wieder installiert. Das "komplizierteste" sind in der Tat die damaligen D&D-Eigenheiten. Darunter eine, die hier nicht erwähnt wird: Attribute skalieren ziemlich krumm mit Boni. So gibt es etwa zwischen Stärke 8 und 15 (!) keinerlei Boni und auch keine Abzüge für den Nahkampf. Sprich: Charaktere mit Stärke 8 und 15 sind exakt gleich gut im Nahkampf (Khalid ist übrigens ein Kämpfer mit Stärke 15 -- und generell alle Begleiter keine "Optimum"-Charaktere, dies eh nicht braucht, wo wir beim Thema sind). Erst ab 16 aufwärts gibts Boni. Und unter 8 Abzüge. Und dann halt der THAC0 und die Rüstungsklasse. Aber ehrlich: Wer damals wie heute weiß und wusste, dass niedriger = besser, brauchte nicht mehr zu wissen. Absolut überhaupt nicht mehr. Ansonsten spielt sich das Spiel generell so flüssig wie ein RTS meets Diablo. Auch, weil Charaktere low level in D&D (damals!) so wenige Fähigkeiten hatten. Und komplexer wurden sowieso ausschließlich die Zauberklassen -- im zweiten Teil dann. Kämpfer blieben Haudraufs. Bis zum Ende. Wie sagte Guido Henkel (Ex-Attic und Interplay) vor einiger Zeit in einem Interview: "Baldur's Gate proved very clearly that there was a market for light role-playing games." Da fährt aktuell BG3 in Teilen sogar mehr Optionen auf... und knackt trotzdem den Mainstream. Auf eine Art, von der Bioware mit jedem Dragon Age nur träumen konnten. Take that Bioware, für die selbst Kotor noch nicht gestreamlinet* genug war. *Industrie-Euphemismus dafür, sukzessive alles rauszuwerfen, was sperriger als ein BigMac ist.

Hab das Spiel jetzt durchgespielt. Der große Vorteil von Zauberern ist, dass sie Zauberstäbe benutzen können. Man findet im Spiel so einige davon. Es ist schon sehr nützlich, wenn man das Gelände vor einem Kampf mit einem unsichtbaren Charakter aufklärt und dann seine beiden Magier jeweils den Feuerball-Stab auf eine Gegneransammlung benutzen lässt. So ist der Kampf meist schon vorbei, bevor er begonnen hat oder die Gegner sind stark geschwächt und fallen nach einem Treffer um. Starke Gegner wie Shandalar lassen sich auch mit einem Betäubungsstab trivialisieren. Zauberstäbe lassen sich zudem auf 50 Ladungen aufladen, wenn man sie verkauft (am besten, wenn sie nur noch eine Ladung übrig haben) und dann wieder zurückkauft. Da man am Ende des Spiels sowieso um die 300k Gold hat, sollte es vom Geld her überhaupt kein Problem sein ab dem Midgame regelmäßig Zauberstäbe zu benutzen.

Die eingespielten voice samples von euch, zu geil. Ich gehöre allerdings zu den Menschen die wenig positive Erinnerungen an BG haben, deshalb hier mein rant: Erst hatte ich beim Würfeln Pech und bekam einen 4 HP Magier. Nach 4-5 Std dann neuen Char gemacht. Das Kampfsystem mochte ich generell gar nicht, komisches Echtzeit System das ohne stetiges Pausieren so gar nicht fluppt, höchstens gegen superschwache Gegner (wenn man die irgendwann mal trifft) außerdem kam es mir sehr schlecht balanciert vor. Ein Pfeil fliegt an, wen triffts, natürlich den Magier, zack tot. Glaube ich war das halbe game am quicksave / quickload benutzen. Erzählerisch war das Spiel furchtbar und für meinen Geschmack viel zu viel Text.. den ich meistens weggeklickt habe und dann gar nicht wusste was ich eigentlich machen muss. Also mir gefiel jedes RPG bis BG wesentlich besser, u.A. DSA, Albion, Ambermoon, M&M, die ganzen JRPGs...

Es ist echt erstaunlich das die einzige Erinnerung die ich an BG1 habe die ist das ich am Kampfsystem in der ersten Stunde verzweifelt bin. Jetzt gerade bin ich mir nicht einmal sicher ob ich das Spiel irgendwann mal beendet habe. (Wie ich gerade höre bin ich da nicht der Einzige 3:00 ) BG2 habe ich durch gespielt allerdings blieb nichts von der Geschichte in meinem Hirn hängen, wärend ich Amberstar bis heute noch fast komplett nacherzählen kann.

1996 kamen auch noch 2 andere tolle oder wichtige Rollenspiele: Super Mario RG für das SNES(toll) und Pokemon (wichtig, da erfolgreich) ;-)

Schade, dass die Gäste so auffallend lauter als die Gastgeber sind.

41:59 Dynaheir und Khalid haben in meinem Spiel beide einen tragischen tödlichen Unfall erlitten. Wer hätte gedacht, dass es eine schlechte Idee ist einen Explosionstrank zu trinken. Danach maulen Minsk und Jaheira nicht rum, wenn man ihre Leichname aus der Gruppe wirft.

31:48 Das ist doch toll, dass Imoen so nervig und anstrengend ist :-D. Dadurch wird sie doch authentisch. Ich hab auch ne jüngere Schwester und kann absolut nachvollziehen, wie nervtötend die manchmal gewesen ist x-D. Natürlich hat man sie trotzdem lieb, ist ja schließlich die Schwester. Fand das richtig schade, dass sie in Baldurs Tor 2 in der ersten Spielhälfte fast gar nicht mit von der Partie war. Dadurch wird sie in der zweiten Spielhälfte quasi nutzlos weil unterentwickelt :-(. 45:38 Diese Dialekte fand und finde ich absout klasse und witzig :-D. Wer das nich so sieht, der "kriegt glei mächtsch eens off de Rübe" x-D. Und selbstverfreilich spiele ich Rollenspiele auf Deutsch. Ausschließlich! Nichts ist so immersiv wie die eigene Muttersprache. Bei Übersetzungen mögen ja Nuancen in Bedeutung und Witz verloren gehen. Das tun sie aber auch, wenn ich die Fremdsprache nicht so gut verstehe wie meine eigene Muttersprache. Was bei den meisten Menschen der Fall sein dürfte. Und ich habe ehrlich kein Verständnis dafür, dass man englische Mundarten cool findet, deutsche dagegen lächerlich. Ich denke, das ist einfach der Perspektive geschuldet. Englische Muttersprachler werden wohl deutsche Mundarten cool finden und die eigenen lächerlich. Dass man die Dialekte zuhammenhanglos verwendet hat, dem stimme ich zu.

Großartiger flashbackpodcast. Ich hab mir vorgenommen BG 1, 2 und die addons bei Renteneintritt erneut zu spielen. 🙂 Ich würde mich über einen Podcast zu might and magic 6 oder 7 freuen.

Also wenn es ums Leveldesign geht solltet ihr nochmal ein genaueren Blick auf Durlags Turm werfen, das ist nämlich außerordentlich! Gut. Und die bemängelten “leeren“ Waldkarten finde ich haben ihren besonderen Reiz. Im Gegenteil finde ich es nicht immer soo nötig dass an jeder Ecke der Spielwelt ein NPC mit einer Questline steht und alles voll gestopft ist. Ich lese hier zwischen den Zeilen wenn ich durch die Wälder Streife. Und in den Wäldern gibt es durchaus etwas zu entdecken, Geheimverstecke. Sicherlich ist mir bekannt dass das Spiel nicht fertig geworden ist und hier und da verstehe ich die Kritik schon. Aber es kommt hier so rüber als sei Baldurs Gate ein super schlechtes Spiel. Die geringe Punktzahl bei den Bewertungen kommen durch die Enhanced Edition und weil die Spielergemeinde sich auf dem Transgender Boss aufhängt. So schlecht ist die Enhanced Kampage gar nicht meiner Meinung. Aber gut es ist halt Eure Meinung wenn ihr dieses schöne Spiel nicht wert schätzt und nur auf die Schwächen so fixiert seid. Bei Spielen wie BG/Infinity Engine ist auch noch etwas relevant denn durch die Isometrische Sicht spielt sich ein wesentlicher Teil des Spiels auch im Kopf ab, aber vielleicht klappt das nicht bei allen Spielern.(Vorstellungsgabe?)

Ein echt kritischer Podcast zu einem guten, aber nicht besten rpg. 👌