Ich kenne mich in dem Metier nicht aus. Habe aber gerade mal ein bisschen in was reingehört und verstehe auf jeden Fall deinen Höreindruck. Vielleicht hilft uns die tänzerische Perspektive am besten. Das Riemann-Musiklexikon beschreibt den Zwiefachen als Wechsel aus Walzer und Dreher, also die Zusammensetzung aus einer ternären und einer binären Tanzfigur. Ich vermute, man hat beim Tanzen schon genug damit zu tun, den Wechsel der beiden Schrittfiguren hinzubekommen; da auch noch in Hemiolen zu denken, würde die Sache, denke ich, noch viel komplizierter machen, oder? Das ist m.E. ein klares Indiz dafür, im Zwiefachen einen Wechsel aus Zweier- und Dreiertakt zu sehen und keine Hemiolen. Die Notation ist offenbar (siehe Wikipedia) ein eigenes Feld mit verschiedenen Ansätzen, wo aber Hemiolen auch nicht zur Debatte stehen. Wenn man nun doch versucht, eine ternäre Struktur über das ganze Stück zu legen und die Zweiertakte als Hemiolen sieht, erhält man oft sehr lange Hemiolenketten (ok, das macht Schumann ja auch so, siehe Beispiel im Video), aber es geht auch nicht unbedingt auf, d.h. man landet nach dem Zweier-Abschnitt nicht unbedingt wieder im korrekten Betonungsmuster für den Dreiertakt. Dann kann es keine Hemiole sein. Danke für den Anstoß, das war interessant :)

Das Achtel-e'' auf der Zählzeit "eins und" stellt einen Auftakt zur Zählzeit "zwei" dar und wird daher nicht betont. Das e'' in eben dieser zweiten Zählzeit hingegen (punktierte Viertel) ist dann natürlich betont. (Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich damit deine Frage beantwortet habe - sonst bitte einfach nochmal nachfragen.)

@@PlusMusik Danke für schnellen Antwort. Als Beispiel bei einem 4/4 Takt. Der erste viertel Note ist in 8. oder 16. geteilt worden. Wen wir sagen das der erste Note betont werden soll ,wird damit der erste Note gemeint egal ob es 8. oder 16. ist, oder betont man zwei erst 8. oder vier 16. Note bis die Summe von 1/4 Note reicht ist, oder was passiert wenn das gesamten Erste 1/4 pause ist, wird dann die zweite Note betont.

Voll der gute Gedanke!! Die kurze Antwort lautet nein. Die lange Antwort lautet: Tatsächlich kann sich, je nach Betonungsmuster, der gleiche Effekt einstellen. Allerdings umgekehrt als deine Formulierung: Habe ich einen 3/4-Takt, der nur auf Eins betont ist, und schiebe einen 6/4-Takt (nicht 6/8, dann passt es nicht) dazwischen (Betonung auf Eins, Drei und Fünf), wirkt dieser 6/4-Takt genau wie eine Hemiole. Allerdings würde man das so vermutlich nicht Allerdings würde man das so nicht aufschreiben, sondern einfach den 3/4-Takt durchziehen und "umbetonen", dazu gibt es ja die Hemiole. Und es muss beachtet werden, dass der Sechsertakt ja manchmal auf auf Eins und Vier betont wird (statt Eins, Drei und Fünf), dann geht es natürlich nicht. Aber ich glaube, ich verstehe was du meinst, und finde den Gedanken sehr gut! Zum grundsätzlichen Unterschied von 3/4- und 6/8-Takt hab ich ja auch mal ein Video gemacht: kzfaq.info/get/bejne/bLGJa7eo0562p6M.html Viele Grüße, PlusMusik