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Zunächst das Wichtigste dieser Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ der von Wagner so bescheiden genannten „Handlung in drei Aufzügen“. Der junge GMD Patrick Hahn zieht einen mit dem Sinfonieorchester Wuppertal schon mit dem Vorspiel unaufhaltsam in die betörende, ja berauschende Musik der Handlung hinein. Hahn hat offenbar das Werk intensiv studiert, um es so genau und differenziert im Hinblick auf die Handlung musizieren zu lassen. Er hält Wagners „Tristan“ für ein „Grenzen sprengendes Meisterwerk“ größter Virtuosität. Es habe an Aktualität zur Entstehungszeit musikalisch nichts verloren. Er habe sich lange genug mit dem Orchester vorbereitet und sei überglücklich, wenn man in diesem Rausch nun drin ist und es frei musizieren kann. Das mache wahnsinnig viel Spaß. Dass diese Worte echte Überzeugung sind, konnte Hahn mit dem Sinfonieorchester Wuppertal den ganzen Abend über klangvoll belegen.
Die Inszenierung von Martin Andersson, einem jungen Nachwuchsregisseur mit noch nicht allzu viel Erfahrung auf dem Gebiet der Opernregie, trat dagegen in den Hintergrund, wenngleich sie mit seinen Videos und der Bühne, für die auch Edison Vigil und Lukas Noll verantwortlich zeichnen, sehr gut auf den musikalischen Fluss abgestimmt ist. So steht im 1. Aufzug das Meer mit seinen schäumenden Wellen und Tristans Schiff auf der Fahrt nach Cornwall mit drei Segeln im Vordergrund, durchaus traditionell aber effektvoll mit entsprechender Beleuchtung von Henning Priemer. Im 2. Aufzug lässt Andersson die beiden vor einem utopischen, exotisch wirkenden Wald agieren, der ständig in kaum wahrnehmbarer Bewegung ist, auch durch die filigrane Lichtregie. Im dritten Aufzug liegt Tristan siech vor einer Höhle und Kurwenal kümmert sich engagiert um ihn. Die Optik drückt enorme Tristesse aus. Stimmlich gabe es sowohl Licht wie Schatten.