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Aufgrund einer neuen EU-Verordnung müssen für Medizinprodukte neue, aufwändige Studien her. Für spezielle Prothesen, Stents und OP-Geräte lohnt sich das häufig kaum.
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Dieses Video ist eine Auskopplung aus der vom SWR verantworteten ARD-Plusminus-Sendung vom 8. Februar 2023. Die ganze Sendung gibt es in der ARD-Mediathek unter: x.swr.de/s/plusminusardmediathek
Übrigens: Da Marktcheck zum SWR gehört, könnt ihr dieses Video kostenlos im WLAN herunterladen und unterwegs offline schauen!
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OPERATION MIT MODERNSTER TECHNIK?
Herzchirurg Professor Ulrich Franke vom Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart steht eigentlich modernste Medizintechnik zur Verfügung: ein Operationsroboter, mit dem er Eingriffe sehr schonend, ohne große Schnitte, machen kann. Theoretisch zumindest...
„Und dann müssen wir leider doch aufmachen“, sagt Professor Franke. „Bis vor einem Jahr konnten wir das noch mit dem Roboter komplett machen, endoskopisch, heißt, ohne die Rippen auseinander zu drängen und dazwischen zu operieren - wir konnten direkt mit dem Roboter auch die Bypässe anlegen.“
Inzwischen geht das nicht mehr. Sobald direkt am Herzen operiert wird, darf Professor Franke den Roboter nicht mehr einsetzen. Modernste Technologie für 1,5 Millionen Euro steht nun in der Ecke.
SCHATTENSEITEN DER EU-MEDIZINPRODUKTE-VERORDNUNG
Schuld ist die EU-Medizinprodukte-Verordnung, kurz MDR. Alle Medizinprodukte müssen nun in Europa neu zertifiziert werden. Und für komplexe Geräte, die etwa direkt am Herzen operieren, ist das besonders aufwändig und teuer. Deshalb hat sich der amerikanische Hersteller des Roboters entschieden, die Zulassung nach den neuen Regeln gar nicht erst zu beantragen.
AUSWIRKUNGEN AUF DIE MEDIZINTECHNIK-BRANCHE
Wie sehr die Medizintechnik-Branche wirtschaftlich unter den neuen Vorgaben leidet, hat Professor Dennis Ostwald herausgefunden. Er analysiert jährlich für das Bundeswirtschaftsministerium den Zustand der Branche. Seit Inkrafttreten der MDR 2017 zeigen sich deutliche Auswirkungen. „Zunächst ist die Medizintechnik in Deutschland, in Europa, ein Wachstums- und ein Beschäftigungsmotor“, so Ostwald. „Wir sehen aber, dass sowohl die Beschäftigung als auch die Bruttowertschöpfung stagnieren, beziehungsweise hinsichtlich der Wertschöpfung sogar ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Das ist tatsächlich außergewöhnlich, weil in den letzten zwölf Jahren eigentlich ein kontinuierlicher Wachstumstrend da war, und wir sehen jetzt eine Eintrübung dieser Wachstumsdynamik.“
Der Knackpunkt: Selbst Medizinprodukte, die sich schon Jahrzehnte auf dem Markt bewährt haben, müssen bis spätestens 2024 nochmal aufwändig zertifiziert werden - die Kosten dafür sind ungefähr doppelt so hoch wie früher.
Filmautorin: Janika Müller
Bildquelle: picture alliance/dpa | Christian Charisius
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