Ich gehe von identischer Hard- und Software aus. Hilft aber nicht nur bei Defekten: kzfaq.info/get/bejne/d8eKkrWE2ZavgGw.html

Die Hard- und Software eines einzelnen Bereichstellrechners sind identisch. Überwacht wird das Ganze durch übergeordnete Rechner wie z.B., je nach Ausbaustufe, das BAR/EKIR System, oder den ZESAR. Das sind dann jeweils 2 aus 3 - Rechner. Die Software arbeitet so, dass jeder Teilrechner einen Kanal erzeugt. Die Prüfsummen beider Rechnerkanäle müssen identisch sein. Wenn dies nicht der Fall ist, wird der komplette Rechner abgeschalten, die Reserve übernimmt sofort, da er auch alle eingehenden Meldungen erhalten hat, aber keine keine Befehle ausgeben konnte.

Also das "Cloud" Stellwerk der Firma Siemens heißt erst einmal, dass man SIL4 Software Stellwerkssoftware auf konventioneller PC Hardware mit x86 Dual Core CPU ausführt. Dabei wird die Sicherheit jetzt nicht durch separate Rechner garantiert sondern nur über die CPU Kerne realisiert. Da ist der Name DS3 eigentlich ehrlicher.. Zunächst wird da einfach die Software in einer VM laufen, die derzeit auf Proprietärer Hardware läuft. Längerfrisitg möchte man natürlich auch ganz gerne das Stellwerk und das RBC zb. verschmelzen. Wer weiß, vielleicht wird ja auch mal die Kernsoftware der ESTW inklusive angefasst... Das jetzt "Cloud" zu nennen finde ich reichlich lächerlich. Sebst wenn man es in Kombination mit der Außenverkabelung mittels LWL Bus statt sternförmig kombiniert (Sinet bei Siemens). Damit müssen die BSTR nicht mehr in Reicheweite der Kupferkabel gebaut werden. Das sind aber eigentlich völlig separate Produkte, die Zentralsierung wird derzeit ohne DS3 sondern mit Simis D/W realisiert. In Norwegen soll es zb. nur noch 2 Rechnerstandorte für das ganze Land geben, allerdings weiterhin mit den Spezialrechnern. Aber mit "Cloud" im Sinne eines Hyperscalers hat das alles weniger zu tun. Wenns hilft, die Taschen der Geldgeber zu öffnen... In einem Gespräch mit "Trainfluencern" könnte der neue Staatsekretär ja auch ETCS nicht so richtig von ECTS unterscheiden. Vielleicht kommt man da mit "Cloud" ja durch, obowhl bei der Bahn ja wohl kaum die Sicherungstechnik hoch und runterskaliert wird.... Hier mal zwei Links zur detaillierteren Erklärung des Themas: assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:a70bc773-5e9b-41cd-a898-2aa1829f2436/10-21-steffens-suess.pdf digitale-schiene-deutschland.de/Downloads/Research%20Report%20-%20SIL4%20Data%20Center.pdf

Ja, es gibt ein Betriebssystem. Um das Jahr 2002 herum war das ChorusOS. Bei den seit 2013 eingesetzten zur Virtualisierung befähigten Rechnern ist es irgendein Unix-Betriebssystem.

Ich denke, die Gründe sind wohl nicht so spannend, auch wenn's teurer war. Die Fahrerin ist ja einfach bedingungslos der Navi gefolgt.

Dann war der Unfall u.U. so leicht, dass es gar keinen öffentlichen Untersuchungsbericht der BEU gibt. (Die BEU kommt nur ins Spiel, wenn es ein schwerer Unfall gemäß Definition ist, oder wenn die BEU ein besonderes Interesse hat, weil systematische Probleme zu vermuten sind.)

Das steht in der TSI ZZS Version 2019, Kapitel 7.5: "Die Anforderungen dieser TSI in Bezug auf Zugortungs-/Gleisfreimeldeanlagen sind in folgenden Fällen zu erfüllen: 1. Umrüstung der Zugortungs-/Gleisfreimeldeanlage;" Da wegen ETCS in größerer Zahl Zählpunkte versetzt und auch ganz neue geschaffen werden, kommt man wohl nicht aus der Nummer raus.

​@@Echoray1 Ja, allerdings ist diese TSI-Konformität der Achszähler nur wegen der TSI nötig. Es gibt, anders als im Video vermutet, keinen technischen Zusammenhang zwischen ETCS und TSI-konformen Achszählern (darum war das beim ETCS-Prototyp auch kein Problem). Es geht schlicht darum, dass heute ein Fahrzeug zur Zulassung in Deutschland die Verträglichkeit zu allen in Deutschland zugelassenen Gleisschaltmitteln nachweisen muss (siehe TR-EMV Teil 3 Sensorik). Im Rahmen der europäischen Interoperabilität soll es aber künftig ausreichen, dass die Fahrzeuge die TSI erfüllen (bzw. konkret ERA/ERTMS/033281), ohne dass die Kompatibilität zu einer ganzen Liste von konkreten Schaltmitteln einzeln nachgewiesen werden muss. Dazu müssen aber dann auch alle Gleisschaltmittel TSI-konform sein.

@@Echoray1 Ja genau - gem. TSI ZZS "wenn die Achszählanlage umgerüstet wird". Dies ist aber nicht immer (zwangsläufig) der Fall. Wenn (bspw. aufgrund Vorschriften der DB ETCS-Planungsrichtlinien) es zu einem Eingriff in die Achszählanlage kommt (Verschiebung von AZ-Punkten, Hinzufügen von neuen GFMA etc.) muss man sich das natürlich genau angucken. Aber per se gibt es keinen Zusammenhang zwischen ETCS-Ausrüstung und Gleisfreimeldeeinrichtung im Stellwerk. Und damit ist der Zusammenhang zwischen "ETCS braucht eine TSI-konforme Achszählanlage" ungenau bzw. falsch. Nur darauf wollte ich hinweisen ;-)