Tee bei Erkältungen, Rotlicht bei verstopfter Nase, Wärmflasche bei Bauchschmerzen und vielleicht sogar ein heißes Bad bei Fieber. Wann und wie hilft Wärme, Beschwerden zu lindern?
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Dieses Video ist eine Auskopplung aus dem SWR-Gesundheitsmagazin Doc Fischer vom 30.01.2023. Ganze Doc Fischer Folgen inkl. Untertitel in der Mediathek: x.swr.de/s/docfischermediathek
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WIRKUNG VON WÄRME
Für Allgemeinmediziner Doktor Harry König ist Wärme ein wichtiges und wirksames Therapiemittel. Sie öffne Gefäße, wodurch es zu einer verstärkten Durchblutung, einer erhöhten Versorgung und zu einem erhöhten Stoffwechsel komme. Anspannung würden dadurch gelöst und Heilprozesses angeregt.
Forscher konnten belegen: Temperaturen über 40 Grad aktivieren Wärmesensoren und blockieren Sensoren, die dem Gehirn Schmerzen melden. Wärme lässt Schmerzen weniger stark wirken - ähnlich einem Schmerzmedikament.
BESCHWERDEN LINDERN DURCH WÄRME
Salben oder Pflaster, die einen wärmenden Effekt auslösen, werden erfolgreich bei Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Auch bei klassischen Erkältungskrankheiten mit Husten und Schnupfen kann Wärme helfen.
Laut Dr. König wirke Wärme schleimlösend und durchblutend. Mit Rotlicht könne man beispielsweise bei einer Nebenhöhlenentzündung den Schleim durch Erwärmung lösen. Wichtig ist dabei ein Abstand von etwa 30 Zentimetern zur Lampe, um sich nicht zu verbrennen. Die Augen sollten geschlossen bleiben. 15 Minuten Rotlicht, bis zu drei Mal am Tag, empfiehlt der Experte.
WÄRME SCHÜTZT VOR ERKRANKUNGEN
Universitätsprofessor und Kinderarzt David Martin ist einer der führenden Experten für Wärme in der Medizin. Er sagt: Wärme schützt sogar vor Erkrankungen. Messungen zeigten, dass viele Viren sich in einer kalten Nase besser vermehren könnten als in einer warmen Nase.
FIEBER SOLLTE NICHT GESENKT WERDEN
Fieber müsse man entgegen früheren Annahmen nicht senken, sagt David Martin. Es gebe keine Obergrenze, ab der man Fieber absenken müsse, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern. Fieber sei zwar lästig, aber nützlich, um das Immunsystem beim Kampf gegen Viren und Bakterien zu unterstützen. Studien ergaben, dass das besser funktioniert, wenn man bei Fieberbeginn dem Körper zusätzlich Wärme gibt, etwa durch Wärmeflaschen.
David Martin empfiehlt Kindern und Erwachsenen, sich bei ansteigendem Fieber warm angezogen mit einer Wärmflasche ins Bett zu legen und sich zuzudecken. Außerdem rät der Experte, bei Fieber warm zu baden, sofern der Kreislauf stabil sei. Das warme Bad soll ebenfalls helfen, Fieberspitzen zu vermeiden. Auch empfiehlt er warme Wadenwickel, da das Verdampfen zu einer leicht mildernden, langsamen Abkühlung führe.
Autor: Daniel Güldner
Bildquelle: AdobeStock/Mediaparts
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