„Eine Meinugsdiktatur herrscht bei uns“, sagen mir immer wieder Leute „auf der Straße“. Was ich wahrnehme besorgt mich. Ich plädiere in diesem Video für Mut zu einem offenen Dialog in unserer Gesellschaft, in dem kontroverse Meinungen ihren Platz haben dürfen. Das habe wir gerade jetzt in der „Coronakrise“ nötig.
Text und Audio:
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Biblische Lesungen:
1 Petr 2,17; Mk 12,13-17
Weiteres:
Zusätzliche Klärung zum Video:
„Ehre den Kaiser bzw. Kanzler“: Respekt - so denke ich - müssen wir als Christen jedem Menschen erweisen, egal ob es sich um eine Reinigungskraft, einen Kanzler oder einen Diktator handelt. Denn Jesus fordert uns dazu auf mit den Worten: „Liebt eure Feinde“ (Mt 5,44). Wenn wir bemerken, dass zum Beispiel ein Bundeskanzler gegen die Grundrechte der Menschen, gegen Menschenwürde und gegen die Gebote Gottes handelt, dann sind wir Christen gefordert unsere Meinung zu sagen, zu demonstrieren oder z.B. bei der nächsten Wahl nicht mehr für ihn zu stimmen. In extrem Fällen von ungerechter Machtausüber sind wir auch gefordert, zivilen Ungehorsam beziehungsweise gewaltlosen Widerstand zu leisten. Beispiele dafür gibt es genug in der Geschichte, wo Christen sich den Vorschriften der Obrigkeit widersetzt haben und gegen diktatorische Regime angekämpft haben - im Idealfall immer friedlich und in respektvoller Weise. Bsp: Christen haben sich in den ersten Jahrhunderten geweigert, dem römischen Kaisern zu huldigen, wie es Vorschrift war. Sie haben dafür mit ihrem Leben bezahlt und wurden zu Märtyrerinnen und Märtyrern. Die Beispiele gehen hin bis zum Sturz des Kommunismus in Polen und der DDR (vgl. Mauerfall 1989). Der Sturz wurde vor allem auch durch Christen wie Papst Johannes Paul II. und anderen Jesus-Nachfolgern in die Wege geleitet.
Hierarchien und Machstrukturen sind Teil der menschlichen Gesellschaft seitdem es Menschen gibt (vgl. Stammeshäuptlinge bei Naturvölkern). Hierarchie in der Gesellschaft ist prinzipiell sinnvoll. Wir können sagen, sie ist „von Gott gewollt“ (vgl. Röm 13,1-7). Deshalb sollen wir uns im Normalfall (aus biblischer Sicht) in die Hierarchien einfügen und nicht dagegen arbeiten (1 Tim 3,1; 1 Tim 2,1-2). Es gibt allerdings eben auch die Fälle, in denen Hierarchien und Machtpositionen von Personen und Gruppen besetzt werden, die auf Basis von Unrecht und Menschenverachtung handeln. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang auch von Machthabern, die in böser Absicht über Menschen herrschen. Sie werden am Ende auch von Gott gerichtet (vgl. die Tiere in Offb 13, Offb 18,1-3). Gegen solche Herrscher müssen Christen auch friedlichen Widerstand leisten.
Hier auch ein Überblick zur Thematik im Katechismus der Katholischen Kirche:
www.vatican.va/... (DIE BETEILIGUNG AM GESELLSCHAFTLICHEN LEBEN)
www.vatican.va/... (Autoritäten in der Gesellschaft)
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