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Wie konnten die Grünen die anfängliche Euphorie mit der Ernennung Annalena Baerbocks als Kanzlerkandidatin wieder verlieren? Je nachdem, welche Umfragen man sich anschaut, stehen die Grünen wenige Wochen vor der Bundestagswahl rund um 17 Prozent. Im Frühjahr lagen sie noch bei 26 Prozent.
Für den Chefredakteur von "Media Pioneer" Michael Bröcker war die Euphorie eine verpatzte Chance der Partei. Das erste Mal in ihrer Geschichte hätten sie eine große Chance gehabt, ihre Ziele mit einer großen Wählerschaft hinter sich in einer Regierung durchzusetzen. Es sei auch an der Zeit - denn die Klimakrise und ihre Auswirkungen sehe man klar und deutlich, weshalb er auch etwas enttäuscht von den Fehlern der Grünen war.
Vor allem bei Annalena Baerbock - durch das Auffrischen ihres Lebenslaufs, die Plagiatsvorwürfe und zu spät nachgemeldeten Parteieinkünften - hätten die Wählerinnen und Wähler zunehmend an der Glaubwürdigkeit der Grünen gezweifelt. Was zudem den Grünen schade, seien die hochgesetzten Ziele. Diese seien auf der einen Seite sehr wichtig, doch müsse man sie auch so verfolgen. Man habe aber bei den Grünen Politiker*innen, die die Ziele nicht erreichen, sich nicht ganz daran halten oder andere, unwichtigere Entscheidungen durchsetzen.
Diese Sicht teilt der Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir nicht wirklich. Er gibt zwar zu, dass man hier und da kleinere Fehler gemacht habe. Vor allem werde aber in der Öffentlichkeit im Wahlkampf viel zu wenig über inhaltliche Themen geredet, wie Klimaschutz und Soziales.
Deshalb wolle er sich auch nicht zu sehr zu möglichen Koalitionen äußern, wobei hier persönlich für ihn eine klare Grenze besteht: Wenn eine andere Partei nicht klar zu ihrer politischen Haltung stehe - wie zum Beispiel die Linken in ihrer Außenpolitik zu Afghanistan - dann sei es schwierig, mit dieser Partei zu koalieren. Ausschließen wolle er im Moment zwar keine Partei - für ein Bündnis mit den Linken reiche seine Fantasie allerdings nicht aus.
Den gesamten Talk findet ihr hier: kurz.zdf.de/qX1/.
Weitere Gäste in der Sendung:
Margot Friedländer, Holocaustüberlebende
Die 99-jährige Jüdin verlor all ihre Angehörigen im Holocaust. Sie erzählt ihre bewegende Familiengeschichte, und sagt: "Ich spreche für alle, die man unschuldig umgebracht hat."
Anna Staroselski, Studentin
Die 25-jährige Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion spricht über das jüdische Leben und Antisemitismus in Deutschland sowie über die Bedeutung der Erinnerungskultur.
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#Bundestagswahl #Grüne #MarkusLanz