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Plenum der Stadtpfarrkirche Mariae Namen in Hanau zum Gedenken an den schwersten Luftangriff auf Hanau im Zweiten Weltkrieg.
Disposition:
1 h°+7, 2.730 kg, 1.670 mm, 1994 A. Bachert, Heilbronn - Gloria Dei
2 dis'+6, 1.250 kg, 1.240 mm, 1980 Eifeler Gg., Brockscheid - Salvator mundi
3 fis'+10, 750 kg, 1.050 mm, 1971 Eifeler Gg., Brockscheid - Salve regina mater misericordiae
4 gis'+10, 500 kg, 920 mm, 1970 A. Bachert, Kochendorf - Sursrum corda
5 ais'+7, 401 kg, 841 mm, 1991 A. Bachert, Heilbronn - Sancti angeli custodes
6 his'+4, 206 kg, 760 mm, 1925 H. Ulrich, Apolda - Requiescant in pace
Inschriften
Glocke 1: „GLORIA IN EXELSIS DEO / ET IN TERRA PAX HOMINIBUS / IN MEMORIAM MULTORUM MORTUORUM / ETIAM SACERDOTIS THEODORI WEIDNER / IN DIE DELETIONIS HUIUS CIVITATIS DEFUNCTORUM / 1945 IN FESTO SANCTI JOSEPH 1995 / MARIAE NAMEN HANAU“
Glocke 5: „SANCTI ANGELI CUSTODES / ANGELIS SUIS DEUS MANDAVIT DE TE / UT CUSTODIANT TE IN OMNIBUS VIIS TUIS“ sowie „GESTIFTET VON DEN FAMILIEN / GIEGERICH UND OSCHWALD / MARIAE NAMEN IN HANAU / AD 1994“
Die ersten drei Glocken wurden 1867 aufgehängt. 1916 wurden die Glocken konfisziert, fünf neue wurden 1925-26 in Apolda erworben. Bis auf die kleine c²-Glocke wurden sie 1942 erneut abgenommen. 1946 erklang sie im ausgeglühten, baufälligen Stahlstuhl zum letzten Mal. Erst 1971 wurde sie im neuen Turm wieder geläutet und im Laufe der Jahre drei Glocken ergänzt. 1995 läutete die neue große Glocke in der Nacht des 19. März zum ersten Mal.
Die Hanauer Landesherren standen der Reformation schon früh aufgeschlossen gegenüber, dadurch wurde auch die Marienkirche evangelisch. Erst 1809 wurde die katholische Stadtpfarrei durch einen Erlass Napoleons wieder gegründet und im selben Jahr durch den Erzbischof von Mainz, Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg, bestätigt. Zwanzig Jahre später wechselte Hanau ins Bistum Fulda. 1841 begannen die Arbeiten für einen eigenen Kirchenbau auf einer ehemaligne Bastion der Hanauer Altstadt nach Plänen von Johann Caspar Stawitz und des Kasseler Regierungs-Baumeisters Julius Ruhl. Noch während der Bauarbeiten stürzte das Dach bei einem Sturm 1843 ein, erst fünf Jahre danach wurde der Weiterbau fortgesetzt. 1850 konnte der Fuldaer Bischof Christoph Florentius Kött die Kirche weihen. 1892 erfolgte eine erste Renovierung sowie eine Ausmalung durch den Offenburger Kirchenmaler Augustin Kolb. Bei einer zweiten Renovierung 1914 kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs erhielt die Kirche bunte Glasfenster, ein Portalmosaik sowie neogotische Haupt- und Seitenaltäre. 1934 schuf Heinrich Wohlfahrt das Holzkreuz im Chorraum. 1944 beschädigte eine Luftmine den Kirchenbau stark, am 19. März 1945 brannte beim verkehrendsten Luftangriff auf Hanau auch die Kirche bis auf die Grundmauern aus. Fast 3.000 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter Dechant Theodor Weidner, der Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet hatte. 1946/47 liefen Aufräumarbeiten durch Gemeindemitglieder und die Katholische Jugend. 1951 begann der Wiederaufbau des Kirchenschiffs nach Plänen des Kirchenbaumeisters Prof. Albert Boßlet, im Folgejahr konnte die Kirche wieder vom Fuldaer Weihbischof Adolf Bolte konsekriert werden. 1954 erhielt die Kirche den Marien-Altar, 1956 den Glockenturm, 1957 eine gebrauchte Orgel, 1961 den Josefs-Altar und 1963 den Kreuzweg. 1970 wurde der Altarraum umgestaltet. 1981 erhielt die Kirche im Rahmen einer Renovierung die Kassettendecke und neue Glasfenster. 1989 wurde die Oberlinger-Orgel eingebaut. 1994 wurde der Turm renoviert und 1999/2000 die neue Sakristei am Chorraum angebaut, im gleichen Jahr kam die Antonius-Statue in die Kirche.
Ich habe mich bewusst entschieden, diese Aufnahme nicht zu kürzen. Wer möchte, dem steht selbstverständlich frei, nur den Anfang zu schauen. Die Bildpräsentation beschränkt sich auch auf die ersten 2-3 Minuten. Aber das Video läuft volle 20 Minuten. Genau so lange dauerte der verheerendsten Luftangriff im Zweiten Weltkrieg, bei dem mehrere tausend Menschen starben. Wem das Video zu lang ist, der möge nur einmal bedenken, wie unendlich lange diese 20 Minuten für die Hanauer Bewohner gewesen sein mögen, damals nicht begleitet von Glockenklang, sondern von Schreien, Feuerkrachen und Bombenexplosionen.
Die Glocken der Stadtpfarrkirche läuten daher jedes Jahr, wenn sich die grausamen Ereignisse jähren, ab 4:20 Uhr in der Nacht für volle 20 Minuten zusammen mit der großen Glocke der evangelischen Marienkirche. Möge das uns allen eine Lehre sein, zusammen zu halten anstatt uns zu bekämpfen, auch jetzt gerade in diesen seltsamen Zeiten!