Auch in der Nutztierfoschung ist es wichtig auf der Höhe der Zeit zu bleiben, so Dr. Georg Terler, Leiter der Abteilung für Milchproduktion & Tierernährung. Deshalb hat sich Gumpenstein entschieden ein automatisches Melksystem zu installieren. Mittlerweile arbeitet hier im Milchviehstall das Melkroboter-System "DariyRobot R9500" von GEA.
Quelle: Rinderprofi 3/2021- Bericht von Alois Burgstaller
60 Kühe stehen - im Gegensatz zum Stall der HBLFA Raumberg-Gumpenstein - noch in wenigen Ställen im Ennstal. ALOIS Burgstaller nahm dort die neue, im August 2021 installierte Melktechnik ins Visier. Die Anforderungen pendeln hier zwischen Tradition, Erneuerung und Budgetdisziplin", lässt der Leiter des Versuchswesens, Johann Häusler, durchklingen. Hier gelte es, den Anschluss an den technischen Fortschritt zu halten und trotzdem repräsentativ zu bleiben. 2011 wurde ein Laufstall mit Außenliegeboxen gebaut. Bei der Melktechnik hatte man sich damals für einen 2 x 4 Auto-Tandem entschieden. Nicht die billigste, aber flexibelste Lösung. 2021 ist der Bau immer noch derselbe. Rund¬um wuchsen große Ställe mit High-Tech-Melktechnik aus dem Boden. Nicht nur die Fragen der Schüler, auch die der vielen Besucher, motivierten die Forschungsstelle zur Innovation. Daten des Landwirtschaftsministeriums belegen, dass hierzulande bereits rund 1.400 automatische Melksysteme in Betrieb sind. Man konnte sich der neuen Melktechnik nicht länger verschließen. "Gerade eine Forschungseinrichtung muss mit der Zeit gehen", unterstreicht Georg Terler, Leiter der Abteilung für Milchproduktion und Tierernährung. Auch Johann Häusler war in die Auswahl der AMS-Anlage eingebunden. Für ihn zähle, dass das AMS klaglos funktioniere. Eine Sondierungsgruppe hatte vier Melkroboter verschiedener Fabrikate begutachtet und analysiert. Die folgende Ausschreibung konnte GEA als Bestbieter gewinnen. Seit 19. August ist das AMS nun in Betrieb. Häusler freut es, dass die Anlage so übersichtlich ist und "ohne viel herumfuchtelndes" Gestänge auskommt. Ihn habe die Kompaktheit überzeugt. Sollte es einmal ein Problem bei der Technik geben, ist der Servicetechniker schnell zur Stelle. Auch die Kühe haben die Umstellung gut gemeistert. Nach zwei bis drei Tagen hatten sie das neue Prozedere intus. Die Zellzahl blieb auf dem gewohnten Niveau von rund 100.000 und ging nicht nach oben. Von 63 Kühen war nach der Umstellung auf AMS nur eine - bedingt durch einen vorhandenen Nabelbruch - inkompatibel mit dem Roboter. Alle anderen hatten einen tauglichen Körperbau. Terler schätzt, dass man sich in der Melkgrube auch hinter die Kuh stellen kann. Das erlaubt einen guten Einblick auf Euter und Klauen. Sollte es einmal nötig sein, kann die Box auf manuelle Bedienung umgeschaltet werden. Normalerweise beginnt der Roboter 35 bis 40 Sekunden nach dem Betreten selbst zu melken. Beschleunigend und beruhigend dürfte sich das Konzept "Alles in einem Becher" auswirken. Anrüsten, reinigen, vormelken, melken und dippen mit nur einem Ansetzvorgang. Das schließt auch die Gefahr der Keimübertragung von einer Zitze zur nächsten aus. In Gumpenstein ließ sich der Roboter optimal im alten Melkstand positionieren. Die Kühe konnten daher einen Teil der Melkroutine - gleicher Melkort - beibehalten. Es gab daher weniger Neues für die Kühe zu lernen. _____________________________________________________________________________________________________