Es freut mich immer, wenn ich helfen kann. Ich glaube tatsächlich, wenn man gerade beginnt mit der Bildbearbeitung, dann ist es gar nicht so schlecht erstmal die Jpegs zu nutzen. Gut ist es auch, wenn man eine Weile RAW und jpeg parallel fotografiert und dann selbst testet, was für einen der bessere Weg ist. Das Video ist natürlich etwas überspitzt. Bei mir kommt es ganz auf die Situation/ das Motiv drauf an, welches Format ich am Ende nutze.

Wieso armer Jarid. Er hat in jedem Punkt recht, zu dem Zeitpunkt. Die Signalverarbeitung war nicht mal Ansatzweise auf dem Level von heute. Wir haben wesentlich mehr Informationen als früher. 12mpx zu heute weit über 24mpx. Und na klar werde ich meine Thailandreise in RAW schießen, obwohl ich das nicht müsste. Denke immer dran als Jarid die Videos gemacht hat waren die Kameras vergleichen zu heute Trabbis, bis auf wenige ausnahmen. Alleine der Sprung in Sachen Dynamik von 300% was es dir erst mal ermöglicht hat damit du nur jpg schießen kannst.

Es ist alles was du sagst komplett korrekt. Aber zum Abwägen gehört für mich auch immer dazu, dass es nicht für jeden immer Sinn macht 3000 Urlaubsfotos zu bearbeiten, die am Ende genauso aussehen wie JPEG aus der Kamera. Wenn man mal was versaut beim JPEG ist auch nicht alles verloren wie gezeigt (außer man belichtet über). Im Video hast du sicherlich gesehen, dass man nicht nur eine Farbe drüber legt sondern ganz gezielt einzelne Farben ändern kann ähnlich wie beim RAW. Die Algorithmen werden auch immer besser im Umgang mit Jpegs. Ich kann auch nur wieder Scott Robert Lim erwähnen der ganze Hochzeiten in JPEG fotografiert (was ich mich im Übrigen nicht traue) und damit unglaublich erfolgreich und Sony Markenbotschafter ist.

@@scheitzmedia - du wirst mir doch aber recht geben, dass es ein Anachronismus ist. Die Kameras werden immer besser, der Dynamikumfang ist gigantisch, die Schärfe brachial, Speicherplatz billig, Internetverbindungen (zum Großteil ;-) ) schnell und wir hantieren mit einem Dateiformat, dass nächstes Jahr seinen 30ten Geburtstag feiert - also zu Zeiten entwickelt wurde, wo Digitalkameras noch in Laboren standen, ein aktueller Prozessor noch ein 80386 war und Modems eine Verbindung mit 2400 b/sek. hergestellt haben - alles nur deswegen, weil sich die Hersteller sich nicht auf einen neuen Standard einigen können. Das führt z.B. bei den Smartphones dazu, dass vermehrt proprietäre Formate verwendet werden. Über das Risiko deiner WB-Methode sollte man sich auch im Klaren sein, denn die Verwendung von Farbveränderungen im JPG kann (je nach Situation) schnell zu Artefakten und Abrisskanten führen, denn es ist 1. keine echte Weißpunktbestimmung und ich habe 2. nur wenig Spielraum. Auch wenn ich mit vielen Bildern (urlaub, Event, etc...) wiederkomme, nehme ich mir dann eben die Zeit die Fotos auszusortieren und nur eine Anzahl von Bildern zu entwickeln, die nachher auch noch angesehen werden (3k Bilder schaut sich doch nie wieder jemand an) und/oder auch schon beim Fotografieren darauf zu achten, dass gar nicht erst so viel Ausschuss entsteht. Ich pers. fotografiere ausschließlich im RAW und exportiere nur die Bilder fürs Netz als JPG - für den Druck nutze ich TIFF mit 16 Bit Farbtiefe. Wir kaufen uns für sündhaft viel Geld Equipment, schlagen uns in Foren die Köpfe ein über "die beste Kamera" und wie viel MP´s denn notwendig sind um dann diesen ganzen Aufriss einem Algorithmus zu überlassen, der aus einer Zeit stammt, als EDV noch nach Gewicht bezahlt wurde. Das ist doch schon ein bisschen strange - oder? ;-)

@@claas2212 Ja es könnte definitiv mal ein neuer Standard daher kommen. Das sehe ich auch so. Mein Titel ist natürlich auch provokativ gewählt und ich habe ja im Video auch gezeigt, dass RAW mehr Reserven hat. Die Frage, die ich beantworte lautet: ist JPEG gut genug. Und da sage ich ja. Für mich in vielen Fällen schon. Die Schärfe der neuen Kameras und der Dynamikumfang kommen auch im JPEG zu tragen (ist ja nicht so dass die Bilder in JPEG noch aussehen wie vor 30 Jahren und nur die RAWs das zum Vorschein bringen). Alles ist immer eine Frage des persönlichen Workflows. Klar sieht man auch bei einem Druck mit TIFF im Vergleich einen Unterschied. Viele Otto-Normal-Verbraucher brauchen und sehen das nicht. Die höhere Effizienz hat JPEG und gern in Zukunft ein Format das klein und direkt nutzbar ist wie JPEG, aber die gleichen Reserven und Spielräume wie RAW hat. Darauf könnten wir uns einigen, oder? :)

Wenn man bereits bei der Aufnahme darauf achtet, dass sowohl Weißabgleich und Belichtung korrekt sind, wird man ein besser Fotograf. Natürlich kann man alles im Nachhinein machen, aber wer bereits bei der Aufnahme alles richtig macht spart Zeit, wird immer besser und lernt Fotografie kennen. Es gibt für beide Formate vor und Nachteile. Jeder wie er mag würde ich sagen. Vor allem Fuji hat einfach top jpgs out of cam.kzfaq.info/get/bejne/f91gibletq2spqc.html

Da hast du das Niveau deines Kommentars ja ziemlich gut an die Schuhe angepasst…(Toleranz ist die Nächstenliebe der Intelligenz)