In der südlichen Innenstadt von Münster erhebt sich die Kirche St. Antonius. An der Kreuzung von B 219 und B 54 gelegen ist sie ein Blickfang für viele Autofahrer. 1914-1917 wurde die Kirche im neubarocken Stil erbaut und besaß einst ein Querhaus und eine Kuppel über der Vierung. Nach der nahezu vollständigen Zerstörung im 2. Weltkrieg erfolgte 1949-1952 ein deutlich vereinfachter Wiederaufbau ohne Querschiff und Kuppel. Die katholische Gemeinde St. Joseph nutzt nur noch die Krypta für Gottesdienste. Die Kirche selbst ging nach 2009 an die polnische Gemeinde Münster.
1961 erhielt die Kirche fünf Bronzeglocken aus der Gießerei Monasterium Eijsbouts, die aus der münsterschen Glockengießerei Feldmann & Marschel hervorging. 1995 wurden erhebliche Schäden an drei Glocken festgestellt, verursacht durch Eisenarmierungen in den Kronen. Daraufhin wurden 1997 bei Rincker in Sinn drei neue Glocken gegossen, die die Namen und Inschriften ihrer Vorgängerinnen übernahmen. Seitdem besitzt St. Antonius folgende Glocken:
I. Antonius (Südturm), d‘, gegossen 1997
II. Maria (Südturm), e‘, gegossen 1997
III. Heinrich (Nordturm), f‘, gegossen 1961
IV. Albert (Südturm), g‘, gegossen 1997
V. Klara (Nordturm), a‘, gegossen 1961
Es erklingt das volle Geläut zur polnischen Messe am Hochfest der Geburt Johannes des Täufers. Trotz der Aufnahmeposition auf der Südostseite sind alle Glocken schön gleichmäßig zu vernehmen. Die Antoniusglocke d' kommt zwar nur langsam in Schwung, dennoch zählt das Geläut von St. Antonius sicher zu den klangvollsten Geläuten in Münster.