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Die Sommer in Bayern sind immer trockener. Stress pur für viele Pflanzen, vor allem auch für Obstbäume, denn nur mit genügend Wasser können sie ihre Früchte ernähren. Wer nicht täglich gießen will, der kann seine Bäume und Sträucher mulchen - doch womit?
Der Mulchversuch
An der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau in Veitshöchheim hat man in den vergangenen drei Jahren verschiedene Mulchmaterialien getestet. Auf ihre Fähigkeit Wasser im Boden zu halten und zeitgleich auflaufende Beikräuter zu unterdrücken. Denn Beikräuter stehen mit den Obstgehölzen in direkter Konkurrenz, wenn es um Wasser und auch Nährstoffe geht. Als Versuchsobst wurden Äpfel der Sorte 'Pinvoa' auf einer schwachwachsenden Unterlage ausgewählt. Sogenannte Buschbäume oder Spindelbäume auf schwachen Unterlagen haben nur ein begrenztes Wurzelvolumen, leiden von daher schnell unter Trockenstress.
Internet-Tipp
Mehr Informationen zum Mulchen gibt es hier:
www.lwg.bayern.de/gartenakade...
www.lwg.bayern.de/gartenbau/o...
www.tfz.bayern.de/mam/cms08/p...
Vier verschiedene Varianten standen im Test:
Holzhackschnitzel
Sprühmulch
Grassilage
Untersaat mit Kleegrasmischung
Mulchschicht = Mulchschicht?
Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, müssen die Materialien in einer ausreichenden Stärke ausgebracht werden. Holzhackschnitzel sollten mindestens 10 cm stark ausgebracht werden, Grassilage 15 cm. Der Sprühmulch hingegen ist nur wenige Millimeter dick. Es ist ein neuartiges Verfahren, das sich im Moment noch in der Erprobungsphase befindet. Dabei werden verschiedene Flüssigkeiten aus nachwachsenden Rohstoffen gemischt und auf den Boden rings um die Pflanzen gesprüht. Dabei geliert das Material schnell und trocknet innerhalb weniger Stunden ab. Während des Ausbringens muss eine trockene Witterung herrschen. Einmal eingetrocknet bildet sich eine nur wenige Millimeter dicke Schicht, die Regenwasser im Boden versickern lässt, gleichzeitig aber die Verdunstung verringert und auch den Beikrautaufwuchs gut unterdrückt. Entwickelt wurde der Sprühmulch am Technologie- und Förderzentrum im bayerischen Straubing. Innerhalb von einem Jahr verrottet der Sprühmulch und muss im Frühjahr erneut aufgetragen werden. Die letzte Variante im Test war eine Untersaat mit einer Kleegrasmischung. Solche flächigen Untersaaten sollen ebenfalls den Boden beschatten und eine Verdunstung verringern. Zudem bieten die verschiedenen Kleearten zahlreichen Insekten Lebensraum und Nahrung. Zugleich bleibt bei allen Mulchmaterialien die Erdoberfläche offenporig und verkrustet nicht. So kann Regenwasser ohne Erosion und Verschlämmung schnell in den Boden eindringen.
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Fazit:
Im Mulch-Versuch der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau in Veitshöchheim, der vom Frühjahr 2021 bis zum Herbst 2023 angelegt ist, zeigt sich im bisherigen Verlauf die Variante mit den Holzhackschnitzeln als beste Variante. Sowohl in Bezug auf die Reduzierung der Verdunstung, als auch in Bezug auf Haltbarkeit und Beikrautunterdrückung. Die Bäume litten während der teilweise sehr heißen Sommermonate deutlich weniger an Trockenstress und zeigten einen guten Zuwachs an Trieblänge und Stammumfang. Die Hackschnitzelvariante wird dicht gefolgt von der Grassilage und dem Sprühmulch. Auch bei diesen beiden Varianten haben sich die Bäume gut entwickelt und der Wasserstress wurde im Vergleich zur Kontrollvariante spürbar gemindert. In den Parzellen mit der Kleegrasuntersaat zeigen die Bäume starke Stresssymptome, kaum Fruchtansätzen und einen geringen Zuwuchs. Hier stehen Untersaat und Kultur in Konkurrenz zueinander.
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