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Ralph Caspers schaut sich an, wie unser Gehirn Erinnerungen speichert und warum wir dauernd Dinge vergessen. Sind Vergessen und Erinnern nur die zwei Seiten einer Medaille?
Das Speichern von Erinnerungen im Gehirn funktioniert nicht wie das Speichern von Dateien auf einem Computer. Unser Gehirn bildet ständig neue Verbindungen zwischen den rund 86 Milliarden Nervenzellen („Neuronen“). Diese Neuronen kommunizieren die ganze Zeit und bilden untereinander Verbindungen. Wenn du zum Beispiel frische Zimtschnecken isst, entsteht ein bestimmtes Muster von Verbindungen. Erinnern bedeutet, dass dein Gehirn diese Verbindungsmuster wiederherstellt.
Doch jedes Mal, wenn wir uns erinnern, kann sich die Erinnerung ändern. Das liegt daran, dass die Neuronen die Verknüpfungen neu aktivieren und dabei auch aktuelle Eindrücke hinzukommen. Das bedeutet aber auch, dass dabei bestimmte Details vergessen werden. Und das gilt auch für das Vokabellernen: Wenn du Vokabeln nur einmal lernst und sie nicht wiederholst, wird die Verbindung im Gehirn schwächer und du kannst dich an die Übersetzung nicht mehr erinnern.
Vergessen scheint aber nicht einfach eine mangelhafte Leistung des Gehirns zu sein, sondern ein aktiver Vorgang: Bestimmte Nervenzellen können verhindern, dass sich Verbindungsmuster verfestigen. Die sogenannten "forgetting cells" schütten Dopamin aus, das Erinnerungen schwächt - zumindest bei Fruchtfliegen… Auch andere Tierstudien sprechen dafür, dass das Vergessen ein ebenso aktiver Prozess ist wie das Erinnern.
Es gibt aber auch einige wenige Menschen auf der Welt, die fast nichts vergessen: Die Amerikanerin Jill Price hat ein „hochentwickeltes autobiografisches Gedächtnis“ („highly superior autobiographical memory“ - HSAM). Sie kann sich an jeden Tag ihres Lebens seit ihrem 15. Lebensjahr detailliert erinnern. Neben Jill Price sind etwa 60 weitere Menschen bekannt, denen es genauso geht. Typisch für sie ist, dass sie alle Dinge erinnern, die sie erlebt haben - also eher keine Vokabeln, sondern Geschehnisse. Wie sich das für sie anfühlt, erzählt euch Ralph im Video.
Kapitel
0:00 Intro
1:44 Wie funktionieren Vergessen und Erinnern im Gehirn?
3:24 Was ist aktives Vergessen?
5:28 Warum Vergessen notwendig ist
6:25 Jill Price: Erinnerungen an jeden Tag ihres Lebens seit sie Teenager war
Autoren: Dirk Gilson, Ralph Caspers
Schnitt, Grafik, Sounddesign: Klaus Wache
Redaktion: Wobbeke Klare
Lese- und Videotipps
Buch von Jill Price:
The Woman who Can't Forget: The Extraordinary Story of Living with the Most Remarkable Memory Known to Science: A Memoir, 2008
ISBN-13: 978-1416561774
books.google.de/books?id=be0h...
James L. McGaugh et al.: The Discovery of Super Memories;
in: Scientific American, 2014
www.scientificamerican.com/ar...
Quarks Dimension Ralph: Erinnerungen: Wie funktioniert unser Gedächtnis?
• Erinnerungen: Wie funk...
Unsere wichtigsten Quellen
The Biology of Forgetting - A Perspective;
in: Neuron, 2017
www.cell.com/neuron/fulltext/...
Scribble Scaffolds a Signalosome for Active Forgetting;
in: Neuron, 2016
www.cell.com/neuron/fulltext/...
Jacob Berry et al.: Dopamine is required for learning and forgetting in Drosophila;
in: Neuron, 2012
www.cell.com/neuron/fulltext/...
Finding the engram;
in: Nature Reviews Neuroscience, 2015
www.nature.com/articles/nrn4000
Behavioral and neuroanatomical investigation of Highly Superior Autobiographical Memory (HSAM);
in: Neurobiology of Learning and Memory, 2012
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/arti...
How are memories formed?
Queensland Brain Institute
qbi.uq.edu.au/brain-basics/me...
Where are memories stored?
Queensland Brain Institute
qbi.uq.edu.au/brain-basics/me...
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