Solo von Glocke 1 der ev. Kirche zu Ober-Wolfsbach (Sonderläuten).
Disposition:
1 e¹, 1.337 mm, 998 kg, 1955 Gebr. Rincker, Sinn
2 gis¹, 520 kg, 960 mm, 1779 J. Ph. Bach, Hungen
3 h¹, 322 kg, 840 mm, 1869 Ph. H. Bach, Windecken
4 cis², 240 kg, 750 mm, 1837 Gebr. Barthels, Frankfurt
Die Kirche geht auf mittelalterliche Ursprünge zurück, der Turm diente ursprünglich als Verteidigungsturm, das klassizistische Kirchenschiff wurde Ende des 18. Jahrhunderts angebaut. Das Geläut wurde im 19. Jahrhundert um drei Glocken aus Frankfurt ergänzt, von denen zwei später in Windecken umgegossen werden musste. Um dem Geläut mit der barocken und den romantischen Glocken nicht den historischen Flair zu nehmen, bestand die Gemeinde und insbesondere der engagierte Pfr. Johgus in Absprache mit dem damaligen Glockensachverständigen darauf, die im Zweiten Weltkrieg verlorene große Bach-Glocke in einer historisch passenden Rippe nachgießen zu lassen. Von Rincker kennt man ja hauptsächlich jene Glocken mit vertiefter Prime, aber in ganz wenigen Einzelfällen wurden auch andere Spezialitäten konstruiert - so hier eine Septimglocke mit Durterz, entsprechend dem Klangbild der Barthels- bzw. Hungener Bach-Glocken! Leider existiert lt. Herrn Rincker (ich fragte per Mail nach) keine nach Rippe geordnete Werksliste, sodass es großes Glück ist, solch eine Glocke zu finden. Eine Aufnahme des Plenums war noch nicht möglich und folgt zu geegebener Zeit, aber die besondere Glocke konnte ich vor einiger Zeit zum "Abendläuten" aufnehmen. Vielen Dank an die Pfarrerin für die Ermöglichung und die interessanten Auszüge aus der Chronik!