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Anlässlich der Sonderausstellung „Im Gefängnis. Vom Entzug der Freiheit“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden (26. Sep 2020 - 02. Jan 2022) spricht PHILIPP FELSCH, Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, mit dem Kulturwissenschaftler und Journalisten ANDREAS BERNARD, Professor für „Digital Cultures“ an der Leuphana Universität Lüneburg, über den französischen Philosophen, Soziologen und Historiker Michel Foucault (1926-1984).
Foucault gehört neben Jacques Derrida, Jean Baudrillard oder Jacques Lacan zu den bekanntesten Vertretern einer Theorie, die mit den Namen des „Postmodernismus“ oder „Poststrukturalismus“ benannt wurde. Im Gegensatz zu anderen französischen Theoretikern des späten 20. Jahrhunderts haben seine Schriften heute nichts an Dringlichkeit und Überzeugungskraft verloren. Mit seinem frühen Werk Überwachen und Strafen hat Foucault sich intensiv mit der Entstehung des modernen Gefängniswesen beschäftigt. Seine Macht-Analysen scheinen mit dem Siegeszug der digitalen Technologien im 21. Jahrhundert noch an Aktualität gewonnen zu haben, und seine Überlegungen zum Subjektbegriff stehen derzeit im Zentrum der vielstimmigen Debatten um „Identitätspolitik“. Gründe genug, um über sein Werk und seine wichtigsten theoretischen Überlegungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Theorien zur Praxis“ zu sprechen.
In der Reihe Theorien zur Praxis stellen wir zweimal jährlich Theoretikerinnen und Theoretiker vor, die bis heute inspirieren, faszinieren und irritieren. Wie immer fragen wir: Unter welchen Bedingungen kam eine Theorie auf, was machte sie so einflussreich und was hat sie uns heute noch zu sagen.