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Plenum Münster Mariae Opferung Frauenwörth im Chiemsee

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Marienglocke

Marienglocke

5 жыл бұрын

Die Benediktinerinnen-Abtei Frauenwörth im Chiemsee wurde der Überlieferung nach bereits um das Jahr 772 von Bayernherzog Tassilo III. (746-788) gegründet. Bischof Virgil von Salzburg weihte am 1. September 782 die Kirche. Um 850 stand die Selige Irmengard (831/33-866) als erste namentlich bekannte Äbtissin der Abtei vor. Diese Periode unter dem Herrschergeschlecht der Karolinger wurde in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts durch die Ungarnstürme jäh unterbrochen. Bedingt durch den Investiturstreit verlor die Abtei Mitte des 11. Jahrhunderts ihre Reichsunmittelbarkeit. Erzbischof Anno von Köln schenkte die Abtei 1062 dem Erzbischof von Salzburg. 1254 erlangten die bayerischen Herzöge endgültig das Recht über Frauenwörth. Als Rest der alten Reichsunmittelbarkeit behielt die Abtei bis zur Säkularisation von 1803 die Bezeichnung „Königliches Stift“ und war den Töchtern des Adels vorbehalten. 1722/30 wurden die Klostergebäude unter Äbtissin Irmengard von Scharfsedt (1702-1733) von Grund auf neu und größer als zuvor errichtet. 1803 wurde die Abtei im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Nonnen durften wohnen bleiben. Fünf von ihnen erlebten 1838 unter König Ludwig I. von Bayern die Wiedererrichtung. 1901 wurde das Kloster erneut zur Abtei erhoben und ist damit neben dem Nonnberg in Salzburg das älteste bestehende deutschsprachige Frauenkloster nördlich der Alpen.
Der gleich einem Campanile freistehende Glockenturm mit seiner mächtigen Zwiebelhaube ist das Wahrzeichen des gesamten Chiemgaus. Seine isolierte Stellung nördlich der Kirche ist ebenso einmalig wie seine vom Boden auf regelmäßig achteckige Gestalt und seine außergewöhnliche Stärke mit einem Durchmesser von 8,8 Meter. Entgegen manchen Vermutungen zeigten die Grabungen von 1961, dass er nicht zum Urbestand der Klosteranlage gehört, sondern über den Fundamenten eines völlig anders gearteten Bauwerks des späten 9. bzs. frühen 10. Jahrhunderts errichtet ist. Form und Einzelheiten, v. a. die Reihen von regelmäßigen Fensterluken nach allen Seiten lassen vermuten, dass er ursprünglich mehr profanen als kirchlichen Zwecken diente, nämlich in erster Linie als Wehr- und Fluchtturm. Dies deutet auf eine Entstehung in unsicheren, kriegerischen Zeiten hin, vielleicht nach den Ungarnstürmen in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts oder in den Wirren des Investiturstreits in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Später, als größere Kirchengeläute Brauch wurden, hat man den Turm erhöht und zum Glockenturm ausgebaut. Die Formen des Turmoberbaus mit seinen Blendfeldern und spitzbogigen Schallfenstern weisen auf das späte 13. oder frühe 14. Jahrhundert als Bauzeit hin. Am 25.01.1395 riss ein Sturmwind den Turmhelm ab, der hierauf durch einen Zimmermeister Seitz aus Holland neu aufgezimmert wurde. Nach einem Brand von 1491 erhielt der Turm 1501/02 einen gewaltigen spätgotischen Spitzhelm über gemauerten Giebeldreiecken, den der Klosterzimmermeister Hanns Adersperger schuf. Dieser wohl repräsentativste Helm des Turms wurde 1572 wiederum ein Raub der Flammen. Hierauf ließ die Administratorin Margaretha Leitgeb die heutige, charakteristische Zwiebelkuppel aufsetzen - eine der ältesten Zwiebelhauben in Bayern. Aus jener Zeit stammte auch das alte, aus fünf Glocken bestehende, von dem berühmten Innsbrucker Gießer Hanns Christoph Löffler 1573 gegossene Geläute, das einst wegen seines herrlichen Tones sehr berühmt war. Leider wurden nach der Säkularisation im Jahre 1805 die zwei größten Glocken vom Staat beschlagnahmt und eingeschmolzen; die kleinste musste 1874 umgegossen. So sind vom Löffler-Geläute heute noch zwei Glocken mit reichem Renaissance-Dekor erhalten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Geläute wieder auf fünf Glocken erweitert, so dass heute folgende Glocken aus dem Turm erklingen:
Glocke I (dis', Hl. Maria) Czudnochowsky 1950
Glocke II (fis', Hl. Benedikt) Czudnochowsky 1950
Glocke III (gis', Christkönig) Hanns Christoph Löffler 1573
Glocke IV (h', Hll. Evangelisten) Hanns Christoph Löffler 1573
Glocke V (dis'', Sel. Irmengard) Bachert 2002
Mein herzlicher Dank geht an Frau Fleidl für die großartige Unterstützung!
Anmerkung: Leider hatte ich mein Aufnahmegerät nicht mit, so dass mein Handy herhalten musste.

Пікірлер: 5
@nurnbergerglockenfreund
@nurnbergerglockenfreund 4 жыл бұрын
Also so viele Glocken hat die und so klingt es! Vielen Dank für die Aufnahme!
@lucarichard5899
@lucarichard5899 5 жыл бұрын
Einfach genial, sehr historisch.
@ChristKoenigGlocke
@ChristKoenigGlocke 5 жыл бұрын
Ah, interessant … von Frauenwörth war mich bzgl. Glocken noch gar nichts bekannt. Danke fürs Video!
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