Leider funktioniert das mit dem Muskelaufbau so nicht. Durch anstrengende Tätigkeiten gibt es natürlich auch einen Trainingseffekt, aber der ist begrenzt, wenn die Tätigkeit nicht kontinuierlich gesteigert wird. Sprich die Reiter werden zäh wie Leder, aber dicke Muskelpakete stellen sich nicht ein.

Wer Reiten als Kraftsport betreibt, hat schon verloren. So ein gut ausgebildetes Pferd in der franz. schweren Reiterei kannst du nicht über Kraft reiten. Wer ernsthaft reitet, führt das Pferd am Gängelband und hat es am Sitz. Gerade diese starken Pferden können nur über echte Reiterei beherrscht werden. Und das schließt Kraftreiterei kategorisch aus. Die Muskeln, die diese Reiter hatten, kamen vom Kampf - nicht vom Reiten.

@@TB-qe1bg Du hast scho recht. Vieles wird über Körperverlagerung geritten und über die Unterschenkel. Aber wenn man mal eine ganze weile nicht geritten ist und dann wieder einen ganzen Wochenendkurs im Sattel sitzt, hat man schon doch den ein oder anderen Muskelkater.

Nach ein paar Jahren reiten hast du Oberschenkel wie ein Ochse da eigentlich nur im leichten Sitz gekämpft bzw. geschossen werden kann .

Ich auch!

Haha, gleichen Kommentar kenne ich vom Großonkel (Husar).

Genau das habe ich mir auch gerade gedacht. 😅

Ach kuck an wer hier auch rumhängt :D

Lass mich raten: Bewegungsapparat, Lahmheit, Belastungs-Rehe ... kein regelmäßiges Training, aufgestallt und dann gleich volle Lotte los ...

@@MaestosoX nun ja das Problem ist, wir wissen es nicht genau bzw. Es erschließt sich nicht aus den Regimentsinventars, denn da wird nur aufgezählt wie viele Pferde gesund sind, wie viele Krank etc. Aber es wird nicht unterschieden in was. Nur bei den Männern gibt es "Krank" und "geschlechtskrankheit" :D Das größte Problem ist auf solchen Märschen "Saddle soreness". Klingt doof ist aber so. Das kommt führt halt irgendwann zu offenen wunden, lahmheit etc.

@@MaestosoX Nein, das Problem ist, dass die Pferde einfach nicht genug fressen können, weil den ganzen Tag marschiert wird. Ein Organismus, der als Dauerfresser konzipiert ist, kommt damit nicht längere Zeit klar. Man versucht dann, die Energie auf die übrigbleibenden Mahlzeiten zu verteilen, was nur mit Kraftfutter geht. Aber erstens kannst du soviel Getreide gar nicht mitführen und zweitens hat das Pferd als Dauerfresser einen viel zu kleinen Magen für solche Mengen. Und: Pferde brauchen Energie aus Rohfaser - nicht aus Stärke. Stärke führt zu einer Fehlbesiedelung des Dickdarms und dann zu den üblichen Folgen (ich will hier nicht ins Detail gehen, darüber schreiben andere Leute ganze Bücher). Dazu kam die dünne Besiedelung im Osten, wo es kaum gelang, Getreide für die Pferde zu besorgen. Die Versorgungseinheiten befanden sich teilweise vielen Wochen hinter den Truppen. Die Pferde verhungerten also nach und nach oder wurden krank und wurden erlöst durch den Kochtopf, denn auch die Soldaten hungerten.

@@TB-qe1bg ganz starker Kommentar, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Vielen Dank

Die roten Lanciers waren 1812 echt arme Schweine, man könnte sagen ein Opfer von Inkompetenz. Es tat weder Pferden noch Männern gut, dass sie völlig überbewaffnet ins Feld geschickt wurden. Offenbar war es beim Regiment ähnlich wie bei vielen französischen eher mäßig um die Pferdepflege bestellt. Die Performance im Kampf war dann auch nicht so dolle - im Vergleich zu den polnischen Kameraden.

Ist dieses Spiel empfehlenswert?

@@vornamenachname920 Mittlerweile kommt einem das Spiel nach technischen Maßstäben etwas klein vor. Ist halt schon von 2011. Mit den richtigen Mods wie Napoleonic Total War III ist das Spiel richtig gut. Wird dann nur sehr Hardware intensiv.

Sehr gerne!

Naja, außer wenn doch. Durchbrechende Reiterei griff auch Piekenhaufen direkt an, bei Kircholm z.B. sehr erfolgreich.

Eine der größten Stärken der schweren Reiterei war das Brechen der Moral ( eins der wenigen Dinge, die in Braveheart recht gut zu sehen war). Ein Haufen Piekeniere kann dem Ansturm nur standhalten wenn die Männer die Nerven behalten und die Linie halten...was wohl selten genug vor kam

Bist du da auch mit bei dem Gefechtsdarstellungen mit dabei ? Wenn ja vielleicht hat man sich ja mal gesehen auf dem Schlachtfeld

:D Ich meinte den Briquet Säbel.. :P

Achso ^^ Joa... der auch. Alles "Säbel" oder "Degen". Jede einzelne blankwaffe :D Wenn man deutsche museen fragt... abgesehen vom Klingenmuseum Solingen. Die wissen was sie tun.

Blank- blade Jedes mal, wenn jemand den Unterschied zwischen Degen und Rapier nicht kennt, stirbt ein Teil von mir. :D

EIn Maestoso! So einer steht bei mir im Stall! :D Schließe mich meinem Vorredner an, auch wenn ich im 19. Jahrhundert so gar nicht fit bin. Wenn ich das aber richtig im Kopf habe, dann waren die meisten schweren Warmblüter im Zweiten Weltkrieg auch eher um 1,65m. Das war schon groß. Aber da gibt es andere Leute die viel mehr Erfahrung haben!

1,70 - 1,80m Stockmaß ist selbst bei modernen Sportpferden eher die Obergrenze. Ich halte auch eher 1,50 - 1,60m für realistisch.

Ich denke auch, was war wohl eher das Bandmaß, nicht das Stockmaß. So große Pferde benötigen auch unfassbar viel Futter, das macht auf einem Feldzug überhaupt keinen Sinn da Pferde zu züchten, die einem die Haare vom Kopf fressen.

@@Flugkaninchen ja, zumal Kavalleriepferde Halbblüter waren

Our pleasure :-)

Was die römische Reiterei angeht, kann ich die Bücher von Dr. Marcus Junkelmann empfehlen

@@lenahlol2605 Vielen Dank, sind gleich mal vorgemerkt. Er scheint ja eine Autorität auf dem Gebiet zu sein

Danke! :D Das "legeres" in Chevaulegeres ist ein Hinweis - leicht. Kürassiere meistens durchbrechende Kavallerie also schwer. Lanzenträger meist auch durchbrechend, mit der Besonderheit als Antwort auf gegnerische schwere Kavallerie benutzt zu werden.

@@KaptorgaVisualHistory ich habe zu danken! Ich möchte hier noch erwähnen dass ich an einem Buch über bayerische Bürgermilizen aus der Zeit der napoleonischen Kriege (1807-1813/14) arbeite. Da ich Musiker bin liegt mein Hauptaugenmerk hier eher auf der Feld-bzw. Marschmusik dieser Zeit, bekannt auch unter dem Namen Ordonnanzen. Das Notenmaterial stammt unter Anderem aus der bayerischen Staatsbibliothek München. Meine Aufgabe hier: ich beseitige (musikalische) Fehler, arrangiere bestimmte Stimmen neu und mache diverse Audio-Aufnahmen davon, damit man sich des auch mal anhören kann. Da es damals auch 171/2 Kavallerie Schwadronen gab, hab ich natürlich neugierig euer Video geguckt 😍. Wenn ihr mal entsprechende Musik braucht, ich wäre bereit. Grüßle aus Ingolstadt

Natürlich, sie gehörten zur mittleren bzw. leichten Kavallerie. Es heißt, dass die neu aus Dragonern umgewandelten Regimenter 1812 zur Unterstützung der Kürassiere und Carabiniers dienen sollten. Viele davon wurden jedoch nicht rechtzeitig einsatzbereit. Die Erweiterung der Lanzenreitertruppe bei Napoleon und seinen Verbündeten hatte nicht zuletzt auch mit ihrer Rolle als Gegengewicht zu den zahlreichen, mit Lanzen bewaffneten Kosaken zu tun.

Der Hauptpunkt bei den Fragen nach Ulanen etc ist, dass da ganz oft keine Klarheit besteht, was die Leute überhaupt mit Ulanen meinen. Da gibt es nämlich immer das "Wo" und das "Wann", und da gibt es große Unterschiede. Die Kosaken sind da auch so ein Beispiel. Saporoger Kosaken sind erstmal keine militärische Einheit. Das sind Leute und zwar eine bunte Mischung, die sich am Randgebiet einiger lokaler Mächte ansiedeln. Vor allem in Polen erfüllen die Kosaken bald Dienste als eine Art Söldner oder besser Auxiliar Einheit. Interessant ist, dass diese Kosaken des 17. Jahrhunderts vor allem eine berüchtigte - Infanterie waren! Als Reiter waren sie einfach eine leichte Kavallerie. Das ändert sich natürlich beträchtlich nachdem Katharina II. das Zentrum der Saporoger Kosaken auflöst, und damit dieses ganze Phänomen beendet. Die späteren Kosaken nach klar russischer Art, haben mit diesen ursprünglichen Saporogern wenig zu tun. Für die bin ich allerdings kein Fachmann. Meist sind sie schon dem Namen nach eine leichte Kavallerie, teilweise auch eine Lanzenkavallerie.

@@KaptorgaVisualHistory Jo, um die Saporoger ging es mir dabei tatsächlich auch und sind paar (für mich) gute Infos.....im nachhinein kamen mir ähnliche Gedanken, die du jetzt bestätigt hast (und ich fand meine eigene Frage bisschen doof :P) Das klärt auf jeden fall ein wenig das Bild für ein mögliches Kampf-Kit Danke für die Antwort

Wallhausen schreibt vom Sattel, in der Napoleonik war das verscheiden geregelt, aber das Bandolier war da schon aus dem Spiel. Lanzenreiter werden als durchbrechende Kavallerie eingesetzt, z.B. wieder mal bei der Schlacht von Samosierra. Die Pferde, da gibt es ein Kaiserliches Edikt zu das die Aufstellung der polnischen Lanzenreiter beauftragt, waren auch durchaus sehr groß. Demnach würde ich hier tatsächlich von einer schweren Reiterei sprechen wollen.

Die Lanzen waren wohl Primär dazu gedacht Bayonette auszustechen...wortwörtlich :D Es kam sicherlich vor dass die Infanterie schnell bzw diszipliniert genug reagiert hat um den Angriff der Reiter abzufangen....da war es wohl ein Segen die Längere Waffe zu besitzen.

@@Orkenspalter14 In napoleonischer Zeit war es wohl ein psychologisches "Spiel". Die angreifenden Reiter versuchen eine möglichst enge Linie zu bilden. Sagen wir mal eine Schwadron zu 150 Mann in zwei Reihen, dies ergibt eine Wand von 75 Meter die auf einem zukommt. Dabei steigert die Kavallerie das Tempo langsam (um die Formation zu halten) und galoppiert erst am Schluss. Die Infanterie (in Linienformation) hat eine gut gezielte Salve dagegen. Theoretisch kann sie öfters schießen, die Effektivität ist dann aber gering. Daher muss die Salve richtig getimt werden. Idealer Zeitpunkt ist so zwischen 20 bis 50 Meter Abstand. Schießt man zu spät, können die Angreifer nicht mehr stoppen, schießt man zu früh, ist die Wirkung zu gering. Hier war Timing/Augenmaß des Offiziers und Nerven der Infanterie gefragt. Bricht die Kavallerie nach der Salve die Attacke nicht ab, werden die Nerven einiger Infanteristen versagen und abhauen. In die Lücke gehen dann einige Reiter und die Infanterielinie bricht. Daher wird es im Zweifel wenig echten Einzelkampf geben.

In Preußen wurden die Ulanen als schwere Kavallerie gewertet. Das erkennt man auch an den Vorschriften, also der Größe der Pferde und der geforderten Mindestgröße der Reiter.

Einspruch: bei Somosierra hatte das betreffende Regiment noch keine Lanzen. Nach der Bezeichnung "Chevaulegers-Lanciers" war es eher leichte Kavallerie.

Stimmt 👍

Die Antwort lautet: es gab beides. In den napoleonischen Kriegen zählten die Lanzenreiter eher zur leichten Kavallerie, zumal deren 2. Glied im Idealfall mit Karabinern bewaffnet war. Manche Armeen wie Preußen oder Russen hatten alle mit Lanzen, was weniger sinnvoll war. In der preußischen Armee wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts die Pferdegröße der Ulanen erhöht, somit wurden sie zur schweren Kavallerie. Nebenbei bemerkt waren sie genau wie die Kürassiere durch fehlende Karabiner gegen Beschuss nahezu wehrlos, z.B. 1870/71.

Schau Dir vielleicht nochmal das Husaria Video an, da versuche ich das noch ein wenig plastischer zu machen. Wenn es immer noch nicht klappt. Muss ich da was nachliefern. :D

@@KaptorgaVisualHistory Klingt gut, hab euch grade erst entdeckt 😁 Danke sehr!

Ok, hab eure Pferdevideos gesehen. Hier meine Fragen: • Wie kommt ein Pferd wieder raus, wenn es gecharged hat? Wenn die Leute nicht wegrennen, steckt das Pferd dann nicht in einer Menschenmenge? Dann müssen Pferd und Reiter nur noch niedergestochen werden • Brechen sich Pferde bei einem Charge nicht die Beine? Wenn sie über Leichen trampeln und rennen? Bzw wenn sie in eine Menge rennen. Pferde können nicht einfach in eine Menschenmasse preschen, sie brauchen Platz, sonst stoßen sie doch auch gegen eine Wand. Oder sie brechen sich die Beine, wenn sie über vor ihnen gefallene oder getötete Pferde rennen • Sterben bei einem Charge auf Pikenformationen nicht zu viele Pferde, als dass es sich lohnen würde? • Ist schwere Kavallerie nicht nur durch die Angst so mächtig? Weil der Gegner flieht, bevor man angreift? Aber wenn der Gegner standhält, macht ein Angriff keinen Sinn. • Schwere Kavallerie kontert man laut Aussage im Video mit schwerer Kavallerie. Wie sieht ein solcher Kampf aus? Sie können kaum gegeneinanderrennen. Das wäre für beide Parteien wie gegen eine Wand zu rennen. Das gäbe unzählige Verluste, würde ich vermuten und kein Reiter bei Trost würde das machen. Sehe ich das richtig? Wenn ja, wie hat man sonst gekämpft?

ein grundsätzlich zustimmungswürder Hinweis, allerding nicht ganz einfach. Insbesondere in der mitteleuropäischen Warmblutzucht hat sich (die heute noch vorhandenen Barockpferderassen lasse ich mal mangels Wissen aus, meine aber verschiedentlich gelesen zu haben, dass diese keinen vergleichbar durchschlagenden Zuchtzielveränderungen ausgesetzt waren), selbst nur über die letzen gut zwei Jahrhunderte, in puncto dessen was man heutzutage als "Rassestandard" oder Zuchtziel der jeweiligen Region bezeichnen kann, mehrfach gewandelt. Vorallem was das Kaliber (Verhältnis von "Rückenhöhe" zu Körpergewicht) angeht sind viele Warmblutrassen leichter und agiler geworden, als sie es ursprünglich waren. Andere waren damals - teilweise noch bis zum Ende des 2. Weltkriegs - "Multitasker" mit stärkerem Fokus auf der Verwendung als Zugtiere, oder sind ganz ausgestorben (Neapolitaner, diverse russische Reitpferderassen) bzw. in anderen Pferderassen aufgegangen (mindestens ein halbes Dutzend erloschener franz. Rassen sind die Basis des heutigen Selle Francais). Zusätzlich vereinheitlichten sich viele Warmblut-Rassestandards ohnehin erst wirklich im Laufe des 19. Jahrhunderts, weswegen man noch in der nachnapoleonischen Zeit weniger nach Rasse als nach generellem Typ (Kaliber und Temperament) wertete, wie u.a. hier im Video anklingt: Reitpferd leichten-, mittleren- und schweren Typs etc. Zum Veranschaulichen hier ein Trakehner von 1927: upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/Trakehner1.jpg Und der gut 60 Jahre später geborene Gribaldi: www.gestuet-haemelschenburg.de/bilder/gribaldi54.jpg

Hat damit tatsächlich nicht zu tun. Es geht am Ende nur um die Rolle die erfüllt werden sollte.

@@KaptorgaVisualHistory dANKE