Dadurch, dass man allen gerecht werden will (Bus hält an jeder Milchkanne), werden die Verbindungen auch für alle unattraktiv. Wenn man wirklich eine Verkehrswende erreichen will, muss man aber möglichst vielen ein attraktives Angebot machen und nicht allen ein Notangebot, das nur Schüler und Senioren (zwangsweise) nutzen.

@derchristianausffo Der Nutzen ist offensichtlich: Bisher müssen die Bürger aus Booßen, die nach Seelow wollen, zuerst 20 - 30 Minuten mit dem Bus in Gegenrichtung nach Frankfurt fahren und dort auf den Zug warten. Nach einer knappen Stunde fahren sie dann in Sicht- und Laufweite an ihren Wohnhäusern vorbei. Würde der Zug in Booßen halten, würde sich die Fahrtzeit im ÖPNV von Booßen nach Seelow von 70 - 110 Minuten auf 15 Minuten verkürzen. Mit der Bahn wäre auch der Bahnhof Frankfurt in 5 Minuten zu erreichen statt bisher mit dem Bus in 20 bis 30 Minuten. Dort könnte man Einkaufen/Arbeiten oder direkt in andere Züge umsteigen. Folglich wäre auch Pendeln Richtung Fürstenwalde, Tesla, Berlin oder Eisenhüttenstadt erheblich schneller. Booßen würde von einem Ort, in dem man nur mit Auto vernünftig vorankommt, zu einem Ort werden, von dem aus man die wichtigsten Ziele schnell mit der Bahn erreicht. Was die Kosten anbetrifft: Es gibt für den Schienenverkehr Regionalisierungsmittel des Bundes. Die Bahnlinie RB 60 fährt sowieso, es würde Sinn machen, wenn mehr Fahrgäste aus Booßen diese Linie auch nutzen könnten. Zumal der eine oder andere dann auch ein Dauerticket für die Bahn kaufen würde und so die Einnahmen der Bahn erhöht. Die Renovierung des Bahnsteigs sind einmalige Kosten, die im Vergleich zum jahrelangen Betrieb einer ganzen Bahnlinie nicht ins Gewicht fallen.

Im Schienen-Nahverkehr hat der Staat eine erheblich größere Rolle als Sie denken. Das jeweilige Bundesland legt fest, wo eine RE oder RB Bahnlinie lang gehen und halten soll und in welchem Takt. Diese Linien werden ausgeschrieben und dann können Bahnunternehmen wie Deutsche Bahn, ODEG oder Niederbarnimer Eisenbahngesellschaft sich an diesen Ausschreibungen beteiligen. Wer die niedrigsten Zuschüsse verlangt, bekommt den Zuschlag. Die Zuschüsse werden vor allem aus dafür vorgesehenen Regionalisierungsmitteln des Bundes finanziert, zum Teil auch aus Mitteln das Landes. Die Bundesländer entscheiden also über Regionalexpress- und Regionalbahnlinien.

@@bvb_fw_landtag , mag sein. Bleibt trotzdem der Fakt, das es eine Kosten-Nutzen Rechnung gibt. Es bringt nichts, wenn die >Kosten höher wären als der nutzen, soll heissen, im Endeffekt fahren zu wenige mit. Dann würden Preise nach oben gehen. Denn im endeffekt müssen die >kosten gedeckt sein.

​@@karstendoerr5378 Die RB 60 wird ohnehin finanziert. Ein zusätzlicher Halt in Booßen kostet fast nichts, und die Herrichtung des Bahnhofs ist eine einmalige Ausgabe, die gegenüber den langjährigen Kosten der RB60 nicht ins Gewicht fällt. Dafür würden aber mehr Menschen aus Booßen und den westlichen Teilen von Kliestow die RB60 nutzen können. Jetzt kann man natürlich sagen, der RB60 rechnet sich insgesamt nicht. Aber nach der Logik müssten Sie faktisch den gesamten ÖPNV einstampfen. Und Bahnverbindungen gäbe es nur noch zwischen Großstädten.

@@bvb_fw_landtag Denkfehler. Er kostet nichts. Vielleicht nicht Geld, dafür aber jede Menge organisatiroschen Aufwand. Fahrpläne müssen angepasst werden wegen der Abfahrtzeiten. Die Taktung muss passen, damit man z.B. Anschlusszüge auch erreichen kann.