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Eine Kunstsensation! Das lange Zeit verschollene Meisterwerk "Bildnis Fräulein Lieser" von Gustav Klimt wurde im Januar 2024 vom Wiener Auktionshaus "Im Kinsky„ präsentiert. Ein Meisterwerk, das bisher nur aus einer Schwarz-Weiß-Fotografie bekannt war.
In diesem Video wollen wir den geheimnisvollen Weg des Bildes erkunden und auch eine Bildanalyse durchführen.
Vermutlich hat Klimt im Mai 1917 mit dem Gemälde begonnen. Als Klimt 1918 starb, war es noch in seinem Atelier und wurde dann - nicht ganz fertiggestellt - an einen unbekannten Auftraggeber ausgehändigt.
1925g wurde in einer Ausstellung in der Neuen Galerie ein schwarz-Weiß-Foto des Bildes aufgenommen. Auf der Inventarkarte findet sich der Vermerk: „1925 in Besitz von Frau Lieser, Argentinierstrasse zwanzig". Diese Adresse gehörte Henriette Lieser, die auch „Lilly“ genannt wurde eine Förderin der Kunst. Leider blieb sie trotz Nazi-Diktatur in Wien, wurde deportiert und ermordet.
Ihre Töchter Helene und Anna hätten nach dem Ende des Krieges zwar die Rückgabe ihrer Vermögenswerte durchgesetzt, allerdings das Gemälde nicht zurückgefordert.
Aktuelle Forschungen halten es für möglich, dass eine der beiden das porträtierte Fräulein sein könnte. Ursprünglich vermutete man ihre Cousine Margarethe Constance Lieser als Modell des Werkes.
Zwischen 1925 und den 1960er Jahren verliert sich die Spur des Bildes.
Es gibt aber wohl keine Beweise für eine rechtswidrige Enteignung während des zweiten Weltkriegs.
Fest steht, dass das Meisterwerk irgendwie und irgendwann in den Kunsthandel gekommen ist und seit den 1960er Jahren sich in einer Villa nahe Wien befand.
Schauen wir uns das Meisterwerk nun genauer an. Das farbenprächtige Bildnis zählt zu Klimts Spätwerk. Liesers Blumen bestickter Mantel oder Stola bildet eine typische dreiecksförmige Umrahmung für die Figur. Dies ist charakteristisch für seinen späten Stil mit schnell aufgetragenen Blüten und durchscheinender Leinwand.
Er nahm nur wenige Veränderungen im Bild vor. Der orange-rote Hintergrund zeigt hingegen einige Markierungen mit Kohle, die wahrscheinlich nicht mehr ausgemalt wurden.
Es ähnelt dem ebenso unvollendeten Porträt der Johanna Staude, als auch dem Bildnis der Elisabeth Lederer. Weiterhin lässt sich das Gesicht der jungen Frau gut mit dem Bildnis von Amalie Zuckerkandl vergleichen.
Diese Werke illustrieren Klimts einzigartigen Stil und seine Fähigkeit, kunstvoll Symbolismus, Dekoration und Porträtkunst zu vereinen.