Auf dem Blatt sieht die neue Sony A7R4 sensationell aus - doch wie sieht es in der echten Praxis-Nutzung aus? Schaffen es Objektive überhaupt die 61MP abzubilden und wie gut ist der AF wirklich? Dies und mehr klären wir in diesem Video!
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📄 Inhalt:
0:16 Einleitung
3:39 Wichtigste Neuerungen
6:43 Bildqualität & Pixelshift-Modus
9:37 Workflow / Dateigröße / Wi-Fi Tethering
11:33 Geschwindigkeit & Autofokus
15:00 Video
16:38 Low-Light
17:57 Fazit: Vor- und Nachteile + (für wen) lohnt sich der Kauf?
1. Wichtige Neuerungen und was diese in der Praxis bedeuten
Wer denkt, die Sony A7R4 ist im Prinzip nur eine A7R3 mit 61 Megapixel-Sensor der irrt: Sony hat hier wirklich wieder auf seine Nutzer gehört und an jeder Ecke deutlich nachgebessert! In 2 Punkten enttäuscht Sony allerdings etwas.
Sony hat das gesamte Gehäuse der Alpha 7R4 verbessert, dieses ist jetzt nochmal griffiger und dank der neuen Knöpfe lassen sich diese nun auch besser ertasten und drücken.
Die Menü-Oberfläche ist nun erstmals grafisch - das ist besonders beim benutzerdefinierten Belegen der Tasten nützlich.
Leider nichts geändert hat sich am Bildschirm: Weder ist dieser bspw. drehbar geworden, noch verfügt er über verbesserte Touch-Screen Funktionalitäten - sehr schade!
2. Bildqualität
Schon allein wegen dem R im Namen ist die Frage der Bildqualität defintiv mitunter am wichtigsten: Wie gut sind die 61 Megapixel, können Objektive das überhaupt noch abbilden und was bringt der 240MP Pixelshift-Modus?
Wer davor schon eine A7R, A7RII oder A7RIII hatte darf sich auf jeden Fall nochmal über deutlich detailreichere Bilder freuen - auch wenn kein Objektiv 100% fehlerfrei abbildet, profitiert man auf alle Fälle von der größeren Auflösung. Der Pixelshift-Modus ist dann nochmal eine Stufe mehr - WENN er denn funktioniert: Mit Makro-Objektiven klappt das anscheinend nicht, allgemein ist er nur bei völlig stillen und verwacklungsfreien Aufnahmen möglich - mit einem 35mm für Produktfotografie funktioniert das Ganze dann aber hervorragend und liefert noch mal deutlich mehr Details.
3. Workflow
Man muss mit der Sony A7R IV beachten, dass jedes einzelne RAW File 120MB groß ist - die Pixelshift Bilder sind zusammengefügt sogar 2GB groß! Das hat zum Einen für die WiFi-Tethering Funktion Bedeutung: Zum Übertragen sind die RAWs hier tatsächlich eher zu groß, pro Bild dauert das 24-40 Sekunden, zum Anderen spürt man die Bildgröße auch beim Bearbeiten am PC oder Mac - wir verwenden einen iMac Pro und sogar hier kommt es ab und an zu Wartezeiten im Workflow. Wer die A7R4 kauft, kauft High-End und sollte auch bei der Hardware nicht sparen.
4. Autofokus & Geschwindigkeit
Endlich muss man sich nicht mehr zwischen hoher Auflösung und Geschwindigkeit entscheiden: Die A7R4 ist die erste Kamera die wirklich beides Kompromisslos kombiniert! Zum einen ist die Kamera mit 10 Bildern pro Sekunde für sagenhafte 68 RAWS einfach unglaublich schnell, zum Anderen funktioniert der Autofokus wirklich hervorragend und trifft praktisch immer genau - deutlich verbessert ist auch der Augen-Autofokus, der jetzt auch bei Tieren funktioniert.
Ist die Sony a9 somit obsolet geworden? Nein - zu dieser ist es nochmal ein deutlicher Unterschied, wer ausschließlich Sport o.Ä. fotografiert greift nach wie vor zur a9 - für alle Anderen bietet die A7R4 jetzt aber mehr. Wer sich aufgrund der Geschwindigkeit bislang gegen die Kamera entschieden hat, kann jetzt beruhigt zuschlagen!
5. Video
Hier hat sich nicht viel getan, im wesentlichen bietet die A7R4 alles, was die A7III auch bietet. Neu dazu kommt der Augen-Autofokus während der Videoaufnahme - und zwar in Echtzeit! Das funktioniert auch wirklich hervorragend und selbst wenn die Kamera das Auge mal ausnahmsweise doch kurz verliert, findet sie es innerhalb von Sekunden wieder, selbst bei schnellen Bewegungen.
6. Low-Light
Die Frage ist, wie gut sich die A7R4 im Bereich Low-Light schlägt - klar ist das immer subjektiv, aber meine persönliche Wahrnehmung sagt, dass die R4 ungefähr eine Stufe unter der A7III spielt - im Foto- und im Video-Bereich.
Ich persönlich filme mit der A7R4 schmerzfrei bis ISO 6.400, bei Fotos gehe ich ganz entspannt bis 3.200 oder auch mal bis 6.400. Anzumerken ist aber, dass der Detail-Vorteil gegenüber bspw. der A7R3 schon bei etwa ISO 800-1.600 verloren geht - wer also wirklich Pixel-Peepen will benutzt die A7R4 bestenfalls im unteren 3-stelligen ISO-Bereich.
Heißt das, dass die A7R4 schwach in Sachen Low-Light ist? Nein, wie alle anderen Kameras der A7 Serie ist sie sehr wohl Low-Light-fähig, sie verliert nur ihre Vorteile in höheren ISO-Bereichen und wer viel Low-Light fotografiert braucht dafür keine R4.
7. FAZIT
Wer Details liebt, wird die R4 lieben, alle anderen profitieren von besseren Angeboten bei den Vorgänger-Modellen!