Wie kommst du darauf die das Idiotensternchen durch einen : zu ersetzen?

ich war ein absolutes ADS-Kind und wurde fast von der Schule geschmissen. Bin mehrmals durchgefallen und besonders nach dieser Zeit immer mehr auf Abwege geraten. Irgendwann habe ich nur noch Zeitarbeitjobs bekommen. Heute bin ich tatsächlich Lehrer und mit allen Wassern gewaschen. Es war ein schwerer Weg und ich kann nicht zählen, wie oft man mein Verhalten missgedeutet hat. Die fehlende Impulskontrolle und das innere Chaos haben viel Unheil nach sich gezogen.

Musste mich auch oft durchquälen, mag aber nichts weiter dazu ausführen.

Ich musste aufgrund meiner Heimkarriere über 15x die Schule wechseln . Also hab alle halbe Jahre die Schule gewechselt . Hatte in der Schule kaum Probleme und konnte meinen Schulabschluss dennoch nicht abschließen . Warum ? Am Tag der Prüfung hat die damals zuständige Amts-Vormündin ohne Vorwarnung und völlig grundlos die Hilfe beendet weshalb ich mich dann an genau dem Tag um alles mögliche kümmern musste aber eben nicht die Prüfung . By the way ich war 17 und die Dame vom Jugendamt hatte leider ein Persönliches Problem mit mir da sie mit meiner Familie in der Vergangenheit zutun hatte (mit der ich zu dem Zeitpunkt kein Kontakt mehr hatte). Klar hab ich da einiges zu beigetragen aber ich hab nunmal nichts ersichtliches für einen Rauswurf auf die Straße getan. War nie Straffällig , keine Drogen bis auf Kiffen also What the Fuck wie kann es sein das jemand so unkontrolliert macht über jemand wehrloses ausübt ?

@@pianow_tutorials Krasse Story auf jeden Fall. Gehst du jetzt anders mit deinen Schüler:innen um, wenn du merkst, dass sie in der Schule nicht ganz so gut mitkommen?

Du bist stark weiter so. Fighting ☺

❤ Doch, Kitty, einen Teil der Verantwortung trägt mit Sicherheit das Schulsystem. Du bist noch ein Kind gewesen und hast nicht die Hilfe bekommen, die du gebraucht hast. Ich bin Mutter einer 17jährigen und habe mit jetzt zwei Kindern fast 12 Jahre Schule auf 7 verschiedenen Schulen/Schulformen durch. Meine Große wurde mit 5 vorzeitig eingeschult, d.h. Begabung ist und war genug vorhanden. Und es hat auch 7 Jahre immer bis zur Versetzung gereicht, bis nichts mehr ging. Gerade Mädchen leiden manchmal sehr still und unsichtbar. Das heißt aber nicht, dass sie ohne Hilfe auskommen. Selbst wenn man als Eltern sehr viel bereit ist, für sein Kind zu tun, sitzt man ein ums andere Mal zur Beratung am Tisch und darf sich eigentlich nur anhören, wie schwer es die LehrerInnen haben, dass zu wenig Geld und Personal da ist. Trotzdem wird der Druck, den Stoff durchzudrücken, an die Kinder weitergegeben. Du hattest "wenigstens entschuldigt"e Fehltage, aber ich habe irgendwann keine Entschuldigungen mehr geschrieben. Im Gegenteil habe ich als Mutter entschieden, dass meine Tochter nicht mehr hingehen muss. Und das bringt das System zum Ausrasten. Ich habe den Druck für meine Tochter gezogen und habe die ganze Macht des Systems zu spüren bekommen. Einschließlich Androhung Sorgerechtsentzug und Ordnungsgeld. Am Ende musste das System klein beigeben und akzeptieren, dass man am Ende das Lernen nicht erzwingen kann, wenn die Bedingungen nicht zum Kind passen. Wir konnten sehr gut ermitteln, was meine Tochter gebraucht hätte, aber eben in dem Zuge auch leider nur feststellen, dass keine Schule diese Bedingungen angeboten hätte. Und das ist es einfach. Wenn man es ausfechtet auf allen Ebenen, dann wissen eigentlich alle, dass ein gewisser Teil der Schülerschaft durch das System fallen wird. Und diese SchülerInnen werden tatsächlich dann regelmäßig in Maßnahmen übergeleitet, die nur als Beschäftigungstherapie dienen und darum, die Kids aus der Statistik zu bekommen. Ich kenne jetzt nach Corona einige schulpflichtige oder nicht mehr schulpflichtige Jugendliche/junge Erwachsene, die völlig planlos, ohne Beschulung, Ausbildung zuhause rumhängen und nicht wissen, wie es ab Sommer weitergeht. Und es gibt EINE Gruppe für Schulpflichtige ohne Beschulung in der Stadt mit 7 (!!) Plätzen. Bedarf für mindestens noch 2 Gruppe wäre da, aber leider gibt es dafür kein Geld. Dann gibt man lieber das Geld fürs Bürgergeld aus. Jeder weiß, dass es Mist ist, jeder weiß, dass wir Fachkräftemangel haben und Auszubildende dringend gesucht werden. Aber Abitur sollten sie trotzdem haben, wenn sie sich bewerben. Ich kann mir ungefähr ausrechnen, was so eine Produktionsschule kostet und wie kompetent eure Pädagogin sein muss. Sie muss ja für jeden eine individuelle Lösung finden. Aber an den Entscheiderpositionen sitzen Leute, die so ein Leben wie deins nicht kennen. Die wissen NICHTS über deinen Struggle. Selbst, wenn du es ihnen erklärst - sie werden es nicht begreifen. Die denke, du machst 1 Therapie und dann bist du wieder gesund. Es ist mir unbedingt wichtig, dass du dich nicht als "Schulversagerin" siehst und die voll Verantwortung dafür übernimmst. Denn das wäre nicht richtig und nicht fair. Aber was du jetzt draus gemacht hast, das ist Deins und das kann dir niemand mehr nehmen. 🎉 Überhaupt wieder Vertrauen zu fassen nach deiner Vorgeschichte ist mega-mutig. Und das verstehen auch echt nur die, die das mal durchgemacht haben. Ich wünsche dir nur das Beste! 🍀

Was früher war, spielt alles keine Rolle. Wichtig ist nur, was du aus deiner Zukunft machen willst. Ich war selber in einer ähnlichen Situation wie du. Heute könnte es aber nicht besser laufen für mich!

Danke für die reflektieren Worte und alles Gute weiterhin. Ich habe tatsächlich noch eine formale Frage. Ich habe gehört, dass man Schulpflicht hat und wenn man abgeht entweder Berufsschule oder irgendwas anderes machen muss. Wir ging es, dass du ein paar Jahre gar nicht km System warst? Danke

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem erworbenen Abschluss. Ich kann mich der Vorrednerin anschließen, du warst ein Kind und sagst selbst dass du krank warst. Es hätten dir die Lehrer helfen müssen und die Schuld trägst du nicht allein. Natürlich ist es auch immer situationsbedingt und gerade Jugendlichen kann man oft als Autorität nicht viel sagen, sie hören nicht darauf. Klar, jeder ist seines Glückes Schmied, aber dennoch muss man einfach anerkennen, dass die Situation alles andere als optimal war und echt verdammt hart gewesen sein muss. Umso schöner zu hören, dass du dich aus der Sucht herauskämpfen konntest und jetzt clean bist und du nun auch den Weg zurück ins System geschafft hast. Realit 2.0. das ist wirklich gut. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei deiner neuen Ausbildung als Lackiererin und hoffe, dass du dort nicht wieder den Mut verlierst. Klammere dich daran, dass du deinen Abschluss jetzt in der Tasche hast und du nicht dumm bist. Ganz im Gegenteil, du hast dich aus einer Sucht heraus gekämpft und nimmst jetzt dein Leben selbst in die Hand. Immer mehr Arbeitgeber schauen weniger auf die Noten sondern viel mehr auf die Person und ihren Charakter und Eigenschaften die sie ausmachen und ich glaube jeder Arbeitgeber könnte sich glücklich schätzen so eine Auszubildende zu haben. Und führe unbedingt die Arbeiten und Fähigkeiten die du in der Schule gelernt hast weiter, das sieht nach einem coolen Hobby aus und nach einem guten Ausgleich zum harten Arbeitsalltag. Lass dich nicht von anderen entmutigen, denn du bist toll wie du bist mit all deinen stärken und Schwächen.

Notieren wir uns! Danke für deinen Vorschlag!

Ich würde mich auch über eine Update Folge freuen.

Ich habe die Befürchtung, dass Sie und Ihre Kollegen eher die Ausnahmen sind. Es ist in den letzten 10 Jahren nur noch schlimmer geworden, habe ich das Gefühl. Die Lehrkräfte sind überfordert und die Schüler sowieso 😪

Danke für deine Perspektive und deinen Einsatz. Merkst du an deiner Schule denn auch den Lehrkräftemangel?

@@reporter-offiziell ja das merkt man auf jeden Fall, wir haben jetzt zusätzlich noch 3 intensivklassen für Flüchtlinge aus der Ukraine bekommen, die komplett über freiwilliges Engagement der Lehrkräfte gestemmt werden, weil wir keine qualifizierten daz Kräfte bekommen … die großen Klassen sind aber auch eine Folge von räumlichen Problemen und dem KMK (es gab mal eine riesige Studie die gezeigt hat, dass kleinere Klassen keinen signifikanten Effekt auf die Leistung von Schülern hat. Was für einen Effekt es allerdings auf Schüler und Lehrer Gesundheit hat, ist dabei leider total zweitrangig)

@@genevievefolmerr97 ich habe nicht das Gefühl, dass das so ist 🤷‍♀️aber so ist das leider mit Gefühlen, man kennt ja nur seine eigene bubble und damit ist es extrem subjektiv. Eine größere Erhebung dazu wäre mal interessant, kenne aber leider keine 🤓

@@krischezockt1916 Naja, ich mache das an Aspekten aus wie z. B. den erheblichen Lehrerwechsel den meine Schwester miterleben musste, Sie kommt nach dem Sommer in die 9 Klasse und hatte 10 verschieden Klassenlehrer in ihrer bisherigen Schullaufbahn. So etwas höre ich öfter. Kannte ich damals nicht. Wenn man dann die älteren Generationen dazu befragt, kannten die sowas schon gar nicht. Ich weiß, dass Gefühle subjektiv sind. Ich weiß auch, dass Erhebungen und Statistiken nie wahrhaftig unsere Realität wiederspiegeln können. Ansonsten hätte anhand anderer Statistiken und Erhebungen schon längst auffallen müssen, dass wir ein dickes fettes Problem im Schulsystem haben. Naja, ich vertrau da auf meine Intuition und meine Gefühle. Emotionale Intelligenz ist übrigens auch so ein Aspekt der dir mit diesem Schulsystem ausgeprügelt wird. Dies mache ich anhand meiner eigenen Erfahrungen aus, oder zählen da auch nur Erhebungen? Mit humor nehmen 😄👋

Wie beeindruckend! Viel Erfolg und du kannst sehr stolz auf dich sein!

Ich kann mich Sarah nur anschließen, du kannst wirklich stolz auf dich sein! Ganz viel Erfolg wünsche ich dir :)

Aber du bist nicht deine Leistung ❤️

Die kannst auch mit einem Hauptschulabschluss ein tolles Vorbild für deine Kinder sein

Ja das stimmt, aber ich wusste immer das das für mich nicht reicht und wollte beweisen das ich mehr kann. Zudem wollte und will ich einfach in einem Beruf arbeiten in dem ich glücklich werde. Unser Schulsystem ist einfach sehr unfair und ohne das Abitur ist es schwierig gute Jobs zu finden. Seit ich 15 bin arbeite ich in der Gastronomie und liebe diesen Job, aber bin es leid immer der Fußabtreter für schlecht gelaunte Kunden zu sein. Dazu kommen die Arbeitszeiten- und Bedingungen.

Wir drücken Kitty auch die Däumchen! 🍀

Diese Probleme sind in den letzten 10 Jahren enorm schlimmer geworden, habe ich das Gefühl!

@@genevievefolmerr97 dabei war es bei uns schon extrem schlimm... Irgendwann muss doch auf fallen, das dieses schulsystem einfach nicht funktioniert! Wir verlieren viel zu viele Talente an dieses schulsystem... Meine Chefs haben mir ein Glück, trotz der vielen fehlzeiten und der miesen Noten, immer eine Chance gegeben und es hat sich gelohnt... Aber leider wird das halt nicht überall passieren und viele die handwerklich einfach besser sind, als theoretisch, die gehen in diesem verdammten System einfach unter.

Danke, dass du so offen deine Erfahrungen mit uns teilst! Bist du denn jetzt auf der Uni happy?

@@reporter-offiziell Jap! Alles dufte 👍 Danke der Nachfrage

Persönlich betreue ich Auszubildende die von der Realschule kommen und bei uns eine Ausbildung machen - dieses Bulemielernen muss man aus den Leuten erstmal wieder rauskriegen, das Fehler kein Verlust sondern eine Erfahrung ist an den man reift und das bei uns eben auch nicht alles auf Anhieb funktioniert und reflektieren muss. Es ist ein Graus. Mittlerweile fange ich an auch einfach erst einmal Grundlagen zu schaffen weil die gar nicht bekannt waren: Wie viel ist ein Pfund, wie viel Meter sind ein Kilometer, was ist Zentner, was ist ein Ar, wie viel Liter sind ein Barrel ja bis hin wie viel Kubikmeter CO2 bei einem Verbrauch von 60 Liter Diesel entsteht usw. und mir ist gar nicht so wichtig das 100% genau zu wissen wie viel Liter ein Barrel hat sondern einfach eine Richtung, 160 Liter ist genauso richtig wie 200 Liter aber meist war das sowas wie 20ml - 1 Million Liter dabei. Da fehlt so viel Grundlegendes das man entsprechend aufbauen muss, anstatt Informatik gibt es nur noch sowas wie "Medienunterricht" - so sah das aber auch aus: Eine Powerpointpräsentation kann man erstellen aber weiß nicht was ein Byte oder was das EVA Prinzip ist. Erschreckend also auch was für Prioritäten gesetzt werden. Wenn man nicht weiß wofür man das braucht würde das einen doch auch nur abschrecken und ich glaube das war auch das Problem der jungen Dame im Video: Sie hat überhaupt nicht gewusst warum man das lernt und es wird nicht interessant aufbereitet und zu wenig Freiraum gelassen denn lieber durchpeitschen anstatt verstehen. Das wir uns immer noch an diesen fast reinen Frontalunterricht so festhalten macht einen nur traurig v.a. weil wir nichts haben in unserem Ressourcenarmen Land außer Wissenschaft und Wissen.

@@rabbitsandphilodendron Was studierst du denn jetzt? Freut mich jedenfalls, dass es dir so gut gefällt😊

​@@Aliaselias727 ostasienwissenschaften (mittlerweile im master)! der aufbau des studiengangs ist natürlich von uni zu uni verschieden, bei uns kann man sich aber sehr gut auf den eigenen interessensbereich spezialisieren, weil die module sehr interdisziplinär gehalten sind. geschichte, theater, wirtschaft, reine linguistik, sozialwissenschaften, medienwisschaften, etc. pp, man kann sich abgesehen von den grundmodulen seinen interessensbereich rauspicken und alles ist recht ungezwungen, da meist nur hausarbeiten als prüfungsleistung gewertet werden- und selbst da kann man sich sein thema recht frei aussuchen. :-) für manche ist sowas wahrscheinlich nichts, aber für mich ist das genau das, wonach ich gesucht hab.

Kann ich nur so unterschreiben. Meine Schulzeit war auch nicht schön, aber jetzt studiere ich bereits seit ein paar Jahren und bin mega zufrieden!

@@chemicallifeblog Das freut mich für dich. Man ist erleichtert, wenn man endlich positive Erfahrungen machen darf. Meine Freundinnen beim Studium konnten das nicht glauben, dass ich in meiner Schulzeit ein Außenseiter war.

Genau so erging es mir auch leider. Klasse 5-10 waren der reine Horror für mich, ich wurde auch gemobbt und ausgeschlossen. Ich hatte das Glück danach eine Ausbildung in der Gastronomie machen zu können, wo ich dann endlich richtige Gemeinschaft und Zusammenhalt und vor allem: Akzeptanz erfahren dürfen. Ich blicke auch nicht gerne auf die Schulzeit zurück.

Krass, warum bist du denn so oft umgezogen?

@@reporter-offiziell meine Mutter war Mietnomadin, wir mussten immer flüchten. Heute haben wir keinen Kontakt mehr.

Was arbeitest du jetzt wenn man fragen darf?

@@jonasbreuer5602 in einem Apartment Hotel, ich Check die Zimmer nach der Reinigung, kümmer mich um Bestände etc. 😊

@@Mariej907 Habe das Wort "Mietnomade" noch nie gehört und etwas darüber recherchiert. Wurde deine Mutter dafür verurteilt? Und wann hast du das realisiert, dass ihr da eigentlich etwas Verbotenes tut? 🤔

Hast du denn einen Abschluss gemacht?

@@reporter-offiziell ja ich habe die Schulzeit 13 schwierige Jahre lang durchgehalten um einen Abschluss zu machen, der mich zum Studieren berechtigt. Ich habe aber nicht die Absicht, je ein Studium anzufangen, da die selben Probleme, mit denen ich in der Schule zu kämpfen hatte, mir auch das studieren vermiesen werden. Ich werde es weiterhin liebem, Dinge zu verstehen und auf einem wissenschaftlichen Niveau zu diskutieren, aber dafür habe ich keine Hausaufgaben, Klausuren, Abschlussnoten, Leistungsdruck, zu früh Aufstehen, Gruppenzwang, autoritäre und pädagogisch inkompetente Lehrer*innen gebraucht. Zur Zeit Sorge ich dafür, dass ich genug zu Essen habe, in dem ich Menschen bei ihren Projekten helfe, die Welt bereise und mich als mich selber und nicht als ein akademisches Zertifikat vorstelle und dabei Dinge lerne und Erfahrungen mache, die mir ein akademischer Lebenslauf nie ermöglichen konnte. Ja dieser Lebensstil ist nicht für jeden etwas. Genauer gesagt für die wenigsten. Und ich will auch gar nicht sagen, dass jeder die Schule abbrechen sollte, nur weil man gerade eine unbequeme Phase durch macht. Aber ich möchte mit gutem Gewissen Menschen raten können, einen anderen Weg zu gehen, als die Schule und das System es einem vorschreiben, wenn diese Menschen offensichtlich an einem Standart kaputt gehen, dem sie nicht nachkommen können. Es sollte akzeptiert werden, wenn (junge) Menschen sich dazu entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen, auch wenn dieser definitiv mit weniger Sicherheit und mehr Anstrengung verbunden ist. Aber durch die Stigmatisierung derjenigen, die nicht in das starre Schulsystem passen, machen wir es ihnen nur noch schwerer.

Die Leute die es geschafft haben hatten aber oft Glück oder haben sich richtig reingehängt. Ein Kumpel von mir hat keinen Abschluss, würde aber gerne eine Ausbildung zum Programmierer machen. Ich bin mir sicher, dass er diese spezifische Aufgabe in der Praxis perfekt bewältigen könnte. Aber niemand stellt ihn ein, weil er eben nicht den motiviertesten Eindruck macht. Für jemand der einfach im System mit schwimmen will, ist ein Abschluss definitiv die leichteste Methode.

Hey Josh, ich bin der Host und sag im Film ja auch, dass Kitty da auch mitverantwortlich für ist. Es gibt auf jeden Fall total viele Lehrer:innen, die sich da super viel mühe geben (einige kenne ich selber), deswegen haben wir ja auch Kittys Pädagogin eingebaut, die sagt, dass man es eben nicht nur auf die Lehrer:innen zurückführen kann. Bei Kitty kamen viele Umstände zusammen. Leider wollten die Lehrkräfte von Kittys Schule nicht mit uns sprechen

@@kaisteinecke8034 Es geht aber ja nicht um die Frage der Verantwortlichkeit sondern eher um Fragen der Mitwirkung, des Miteinanders insgesamt und auch Fragen danach was man den Lehrenden eigentlich aufbürdet. Weder Lehrerende noch Schüler oder Schülerinnen sind ja ein "Problem" , sondern das Ziel der Lehrer ist es Stoff zu vermitteln und die Pubertierenden sind mit ihrer Welt befasst. Das ist "okay", nur beide müssen sich an gewisse Regeln halten damit Lernen funktionieren kann. Und wenn man nicht dazu kommt Stoff zu vermitteln, weil ständig Unterbrechungen oder sowas sind, dann stockt der Untericht. Und wenn Kinder fehlen oder das Klassenklima nicht gut ist, ist keine gute Lernatmosphäre gegeben. Es gibt Schulen, die personell so gestaltet sind, dass eine eher individueller Begleitung möglich ist, und es gibt Lehrermangel. Beides ist unser Schulsystem und als Jugendlicher haben die wenigsten Lust auf Schule. Klar kann man auch am Konzept was verändern nur kam mir das hier zu kurz irgendwie. Die Doku an sich ist ja gut nur der Blick mir etwas zu eng.

Ich kann dir in vielen Punkten nicht zustimmen. Schüler in der Pubertät sind enorm sensibel und brauchen ganz besonders Hilfe, mit dieser Umbauphase im Gehirn klar zukommen. Natürlich stören die im Unterricht und sind demotiviert. Aber das hat ja einen Ursprung. Sie fühlen sich missverstanden, werden unter Druck gesetzt und sehen keinen Sinn darin, Dinge wie genetische Codierung oder Funktionen, Daten der Bürgerkriege im Mittelalter oder anderes unnötiges Zeug auswendig zu lernen. Meine Lehrer haben nie Überstunden gemacht. Selbst die Teste und Klassenarbeiten haben sich jede Jahrgangsstufe wiederholt. So dass die Schüler, welche ältere Freunde an der Schule hatten, einfach schon die Lösungen parat hatten (natürlich nur die coolen Kids). Die Lehrer halten sich für Gott und nutzen deren Position aus. Sie lassen dich spüren, dass du gerade eine Frage stellst, die 75% der Klasse schon verstanden hat… wie dumm von dir, dass man es immer noch nicht verstanden hat. Wenn Lehrer pubertäre Kinder nicht leiden können, dann sollen die fucking noch mal keine Lehrer werden. Aber warte… da hat man regelmäßig Ferien und einen sicheren Job. 1 Jahr lang alles vorbereiten und den Kram dann jedes Jahr wieder verwenden… easy job. Und als wäre das noch nicht genug, darf man im Winter bei minus geraden nicht in die Klassenzimmer gehen, zum Brot essen, sondern muss mit frierenden Fingern die Pause draußen verbringen. Hauptsache die Lehrer haben’s warm. Klassenzimmer? Nein nicht für Schüler. Die Lehrer haben ein Klassenzimmer und die Schüler müssen mit ihren fetten Büchern hin und her wandern. 5 Minuten Zeit von Gebäude A zu C zu kommen und dann noch das WC zu benutzen, denn das ist ja nicht gern im Unterricht gesehen. Schulessen? Entweder zu teuer oder aber hin und wieder verdorben. Kein Scherz. 1 mal hatte die ganze schule ( die Kinder die in der Mensa essen waren) Brechdurchfall. Auf dem Gymnasium sagen die Lehrer einem: ihr seid ja eh hier im Abitur zu machen. Da braucht ihr für das MSA nicht lernen. Und ein Abitur mit 3 abschließen wollt ihr sicher auch nicht. WTF ich hab nicht mal Abitur machen können, weil ich vorher schon zusammengebrochen bin. In meiner Grundschule hatte ich 2 Klassenlehrer in jedem Hauptfach. Da ist keiner links liegen geblieben JEDER hat gymnasial Empfehlungen bekommen, weil meine Grundschule auf jeden einzelnen Schüler geachtet hat. Kein Druck und nur Spaß beim lernen. Das war allerdings eine privat Schule: die konnten wir uns für das Gymnasium nicht mehr leisten. Nebenbei sind auf privaten Schulen relativ viele „problemkinder“ weil die Eltern entweder das Geld zusammen kratzen um eine bessere Betreuung für das Kind zu haben, oder um ihre eigenen Fehler in der Erziehung wieder auszubaden. Daher möchte ich nochmal deutlich machen: wenn selbst die „problemkinder“ an einer guten Schule aufgefangen werden können und trotz komischen Elternhaus in die richtige Richtung geführt werden, dann scheint das ja auch offensichtlich theoretisch woanders möglich zu sein. Außerdem rede ich hier von den 95% der Lehrer negativ, die ich erlebt habe. Die wenigen 5%, die mich hin und wieder gerettet haben, sollen sich in keiner Weise angesprochen fühlen. Also bitte: Schüler haben so gut wie keine Schuld an dem Elend. Das schaffen die Lehrer und das System schon ganz allein. Over and out.

@@kleeblume3012 ich gehe den Text mal systematisch durch und kommentiere Punkt für Punkt 1. Schülerinnen sind in einer schwierigen Phase, genau das war ja meine Aussage, dass sie nichts dafür können aber dennoch verbauen sie mit diesem Verhalten ja nicht nur sich die Zukunft, sondern allen Anwesenden irgendwie (unbewusst und ungewollt aber bei so vielen Störungen kann kein Unterricht stattfinden). Daher ist es wichtig, die Entwicklungsphase anzuerkennen und bestmöglich damit umzugehen, aber das ist eine Frage beider Seiten. Klar ist der oder die LehrerIn da der "Erwachsene", aber daher liegt nicht die ganze Verantwortung allein bei ihm oder ihr. 2. Druck als Lernumgebung - ja das ist nie gut, nur ist auch mit dem Lehrermangel eine Drucksituation da. Das ganze Konzept Schule, auch dass es Landersache ist, ist halt nicht ganz durchdacht und jede Bundesland macht es anders. Das ist insgesamt kein so gutes Konzept. Was ich Aussagen will ist dass es natürlich schöner wäre wenn die Lehrenden auf jeden Schüler oder jede Schülerin individuell eingehen könnten, aber das ist halt strukturell nicht der Fall, leider. Und je mehr abgahängte in einer Klasse sind desto schwieriger ist es zu dem Stoff zu kommen. Didaktik muss in der Lehrerausbildung Teil sein am besten auch praktisch verbunden. Ist es bisher kaum. Aber es gibt sehr gute Lehrende und nein, sie haben nicht schuld daran. Zumal Schuld wie gesagt eh das falsche Konzept ist.

@@Josh-Si bitte fühl dich nicht angegriffen. Schule war ein (diagnostiziertes) traumatisches Erlebnis für mich ( und ich wurde nicht mal gemobbt. (Unvorstellbar, wie schlimm es für diese Schüler sein muss). Aus mir sprechen Emotionen, Erinnerungen und Erfahrungen. Ich finde es gut, dass das Thema so viel diskutiert wird. Auch wenn es meine jetzige Situation nicht mehr besser machen wird, da ich mit der Schule fertig bin, war es mir ein Bedürfnis, all diese Dinge rauszulassen. Danke für dein Kommentar. Wie gesagt, es ist nichts gegen dich. Es ist nur, dass ich das Gefühl hatte, dass den Lehrern zu viel Mitgefühl gegeben wird.

Mein Halbbruder hatte, als er jung war eine regelrechte Odyssee. Er war mit damals 10 meiner Meinung nach einfach zu jung für das Gymnasium. Nach Wiederholung der 5. Klasse und 2 Internaten, war er letztlich auf einer privaten Realschule. Diese Schulform hat meiner Meinung nach besser zu ihm gepasst. Jetzt macht er sein Abi auf einer Gesamtschule.

Kannst du hier alles auch machen. Fachabitur an einer Berufsschule. Den meisten ist leider nicht bewusst das es noch andere Schulformen als das Gymnasium gibt.

Ist mir durchaus bewusst, finde es aber dennoch nicht vergleichbar. Auch dort gibt es letztlich noch genügend Fächer die Pflicht sind, einfach weil das Abi es so vorschreibt. Zudem hängt es eben davon ab, welche BBS es gibt. Rückblickend hätte ich auch ein BG gewählt (auch wenn die damals bei uns vorhandenen mich alle nicht 100% interessiert hätten). Aber es wären eben genügend Pflichtfächer übrig geblieben. Zudem legt man sich eben auch da fest. Ich kann nicht ein Jahr Fach A belegen und dann merken, dass es nix für mich ist und belege dann Fach B. Oder belege beides parallel, weil ich mir noch unsicher bin.

Naja wenn sie keine Lust hat Hausaufgaben zu machen ist nicht das Schulsystem dran schuld 🤷

Habe mich auch direkt gefragt, ob Kitty undiagnostiziertes ADHS hat?

Naja, fairerweise muss manc schon auch sagen, dass dieses Maß an Eigeninitiative auf dem Gymnasium auch gewollt ist, weil man auf ein Studium vorbereitet werden soll, wo man (oftmals) begonnen von der Planung des Stundenplanes bis hin zur Orga von Alltag, Haushalt und dem Lernen selber natürlich, gänzlich auf sich alleine gestellt ist. Allerdings ist meiner Meinung nach die "Umstellung" von vorher Grundschule (oder bei mir in Sachsen-Anhalt damals noch 2 Jahren Sekundarschule) meist recht abrupt (je nach Lehrer natürlich) und es wird den Kindern da einfach zu wenig an skills mit an die Hand gegeben. Allgemein die Entwicklung in unserer Gesellschaft, wo Kindern häufig viel zu viel abgenommen wird (das beginnt ja schon bei den Kleinsten im Kita-Alter, wo - nicht selten auch von den Eltern - alles übernommen wird: Sei es das Anziehen, fehlende Einbeziehung in den Haushalt oder auch sonst kaum Möglichkeiten zur Selbstbestimmung). Gerade Kinder bis 3 Jahre (v.a. während der Autonomiephase) möchten einfach helfen und sind durchaus auch schon in der Lage, kleinere Aufgaben im Haushalt zu übernehmen - ich meine, in anderen Ländern sind Kinder mit 5-6 Jahren in der Lage, sich selber eine Mahlzeit zu kochen! Das ist im Alltag natürlich nicht immer möglich und auch anstrengend, aber wenn man das immer wieder abblockt, braucht man sich nicht wundern, wenn Kinder dazu irgendwann keine Lust mehr haben, immer unselbstständiger werden (weil sie ja auch ständig zu hören bekommen (haben), dass sie dafür noch zu klein sind etc.) und sich das irgendwann mehr und mehr verselbstständigt. Problemlösungsfähigkeit muss man lernen und das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Das muss aber sowohl in unserem Bildungssystem (ab Krippe/Kita), als auch zu Hause gefördert werden, doch hierfür müssen die strukturellen Bedingungen (mehr Fachpersonal mit entsprechender Qualifikation - nicht nur "Quereinsteiger" ohne Ahnung von Pädagogik und Didaktik in den Schulen z.B. - bessere Unterstützung von Familien etc.) optimiert werden und dafür benötigt man nun einmal Geld.

Super mutig, dass du das hier teilst. Wie würdest du das System ändern?

@@kaisteinecke8034 dass es angepasst wird auf die Qualitäten der einzelnen Schüler z.b wie in den USA das man sich Fächer wählen kann die man machen möchte wie Musik, Kunst und Sport. Und das mehr auf die Schüler eingeht und sie unterstützt und sich nicht einfach nur hinsetzt und sagt macht mal selbst. Und das sie mehr den Zusammenhalt der Schüler fördert

Die Lehrer haben dich runter gemacht wegen 3ern?

@@MaxMustermann-hd7oe ja die sei zu schlecht und ich würde es niemals schaffen es zu irgendwas zubringen

Mir haben Mitschüler und Lehrer auch immer gesagt ich werde es nie schaffen Psychologie zu studieren (was immer mein Traum war). Ich habe Wege gefunden und bin aktuell im zweiten Semester und es läuft super. Sobald man genug Selbstvertrauen hat ist vielen möglich ☺️

Cool, dass es für dich so toll geklappt hat. Wir wünschen dir alles Gute. 💙

Danke, dass du so offen über deine Erfahrung sprichst. Wir hoffen, dass du in deiner schwierigen Zeit die richtige Unterstützung bekommen hast. Was müsste sich denn deiner Meinung nach ändern?

Das freut uns zu hören! Hast du vielleicht Tipps für andere die eine schwere Zeit in der Schule haben?

@@reporter-offiziell Ich kann jedem nur Nahe legen, stark zu sein, stark für seine Ziele und Träume. Stark für sich selbst. Ich selbst wurde jahrelang gemobbt und habe es über mich ergehen lassen. Dann habe ich mir Hilfe gesucht und mein Leben hat eine Wende genommen. Die Noten in der Ausbildung waren alles eine 1 und auch mein Schulabschluss habe ich in einem Jahr von Hauptschule nach Klasse 9 zur mittleren Reife und sogar 2 Jahre später zum Fachabitur geschafft. Ich muss dazu sagen, das ich sogar ein 2 jährigen Sohn habe und hart gekämpft habe für das, wo ich jetzt bin.

Hey Kasiopaia, die fehlenden Erfolgserlebnisse sind oft echt ein großes Problem oder auch die praktische Anwendung. Deswegen liebt Kitty auch so die Produktionsschule. Vielleicht wäre das etwas:)

Das ist eine hervorragende Zusammenfassung unseres traurigen Schulsystems.

Cool, dass du dir deinen Traum verwirklicht hast. Hättest du denn Tipps für Schüler:innen, die gerade etwas ähnliches durchmachen?

Wie schön, dass du dir deinen Traum endlich ermöglichen kannst 😊 Wir wünschen dir für die Zukunft alles Gute! 💙

Danke, dass du so offen über deine Erfahrung sprichst. Wir wünschen dir alles Gute!

Bin 18 und habe das gleich problem habe mit 15 mein Haupt gemacht und dann mit 16 wieder versucht an der Beruf schule mein Real zu machen bin jz seit 2 jahren in der Warteschlange und dieses auch schon wieder. Finde So Dumm dass man Menschen wie mich nicht noch eine Chance gibt.

Wir drücken dir die Daumen! 💙

Cool, dass du trotzdem dein Abi geschafft hast und jetzt mit der Uni so viel besser klar kommst. Was für konkrete Änderungen würdest du dir wünschen?

Danke, dass du so offen über deine Erfahrung sprichst. Was müsste man denn unternehmen, um diesen Druck auszugleichen?

Warum bist du dann auf einer Schulform geblieben, die eben auf Leistung und Elitenbildung ausgelegt ist?

@@maraelionfaelivrin5959 weil alle so sind...

Das finde ich ist das Schöne und der Vorteil bei einer handwerklichen Tätigkeit Anstatt alles abzuarbeiten und immer wieder das selbe zu machen oder zu wiederholen So wie als Lehramt, Medizin oder extrem Beispiel Kassierer oder Callcenter Es ist bereits wissenschaftlich bewiesen das je einseitiger der Job umso entwickelt sich das Gehirn mit der Zeit zurück

Hallo, vielen Dank, dass du deine Geschichte hier mit uns teilst! 💙 Toll, dass deine Mutter dich so unterstützen konnte. Außerdem: Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur und zum begonnenen Studium! 👏

Hey Nini, vielen Dank, dass du deine Erfahrungen hier geteilt hast. Was würdest du sagen muss sich am ehesten ändern?

@@kaisteinecke8034 Hey Kai! Ich würde sagen, auch die Gymnasien müssten sich der Inklusion weiter öffnen, Lehrer:innen sich z.B. mit Autismus auseinandersetzen und auch "unsichtbare" Behinderungen tatsächlich ernst nehmen statt zu sagen "das ist ne Modediagnose, das ist nur simuliert" etc. Wenn jede Schule eine Fachkraft für Inklusion oder sowas hätte und die vielleicht 1x pro Woche mit schaut, was los ist und was helfen könnte, dann wäre vielen Kindern mit emotional-sozialem Förderbedarf (wie es bei uns hieß) geholfen. Und sowas wie kleinere Klassen, Ruhezonen im Schulgebäude und Toleranz an der Schule generell.

@@pingunin Es gibt etliche Schulformen. Du hast ja bereits die Gemeinschaftsschule erwähnt. Das Gymnasium ist eben auf Leistung und Elitenbildung ausgelegt.

Danke dir für das Feedback! Die Schuld komplett den Schulabbrecher:innen zuzuschreiben, greift allerdings oft zu kurz, denn da spielt ja 'ne ganze Reihe an Faktoren rein.

Was würdest du denn gerne am Schulsystem ändern?

Hast du uns denn schon abonniert, dann verpasst du keine unserer Filme mehr?

@@reporter-offiziell na klar. seit über 2 jahren :)

Freut uns zu hören! 💙🙌

Stimme ich dir teilweise zu. Ich würde sagen dass man sich schon recht einfach selbstständig machen kann, und wenn man nicht gerade im Handwerk tätig ist braucht man halt auch keinen Meisterbrief o.Ä.. Aber natürlich sind manche Studiengänge oder Qualifikationen auch oft nicht praxisnah, das stimmt. Ich denke aber dass Qualifikationen wichtig sind um einen offiziellen Nachweis über gewisse Kompetenzen zu haben. Und Studiengänge sind oft auch sehr allgemein damit sich die Studenten im oft sehr breiten Berufsfeld überhaupt orientieren können und ein branchenspezifisches Allgemeinwissen aufbauen.

Na ja, aber gerade in Berufen mit Meisterpflicht ist es auch enorm wichtig, dass die Person die erforderlichen Kompetenzen mitbringt und sich da nicht jeder Hansel selbstständig machen kann. Wer sich unbedingt selbstständig machen will ohne irgendwelche Nachweise über Qualifikationen zu haben, der kann das auch in Deutschland, da gibt's viele Möglichkeiten. Gibt etliche Berufe, die man selbstständig machen kann, ohne dass sie irgendwelche Nachweise erfordern.

@@Pat______ Das stimmt, aber ich denke, dass es ausreicht, wenn es gerade genug Vorschriften gibt, um die Sicherheit zu gewährleisten, und nicht unbedingt eine mehrjährige Ausbildung (z. B. nur eine Prüfung in sicherheitsrelevanten Berufen), zumal diese Leute während der Ausbildungszeit im Allgemeinen sehr schlecht bezahlt werden, bis hin zur Ausbeutung. Auch die überwiegende Mehrheit der Meisterpflichtigen Berufe ist überhaupt nicht sicherheitsrelevant. Ich sehe ein System, das dazu da ist, etablierte Unternehmen zu unterstützen, und das sind auch die Leute, die die Gewerkschaften und die Regierung beeinflussen, um den Zugang zu diesen Berufen zu beschränken.

@@tzeimet Das wäre fahrlässig und würde das deutsche Handwerk immens abwerten. Wirklich niemand will einen Tischler, der zwar sicherheitsrelevante Dinge des Berufs kennt, aber gar kein Fachwissen hat. Selbiges gilt für Optiker, Maurer, KFZler und noch so viele andere Handwerksberufe. Du siehst da eine Ungerechtigkeit, die es gar nicht gibt. Natürlich, während der Ausbildung ist das Gehalt nicht das beste. Aber was glaubst du denn wie viel Geld du als Selbstständiger verdienen kannst, der überhaupt keine Qualifikationen hat in einem Beruf, der Qualifikationen erfordert? Richtig, gar nichts.

@@Pat______ Ich bin zwar kein Fan dieses Begriffs, aber ich denke, dass dies ein Bereich ist, den der freie Markt selbst regeln kann, ohne dass der Staat eingreift (es sei denn, es handelt sich um einen sicherheitsrelevanten Sektor). Ein Handwerker, der keine gute Arbeit leistet, wird keine Aufträge bekommen, so funktioniert es in vielen anderen Ländern. Ich habe auch an Orten gelebt, an denen der Handwerkssektor nicht so stark von der Regierung reguliert wird, und ich glaube nicht, dass es dort große Qualitätsunterschiede gibt. In Deutschland herrscht ein Glaube an dieses strenge System, der meiner Meinung nach überhaupt nicht gerechtfertigt ist.

Mega, dass dein Vater so für dich gekämpft hat und du so viel erreicht hast!💙 Fändest du es sinnvoll, wenn man beispielsweise erst ab der 7.Klasse auf eine weiterführende Schule gehen würde?

@@reporter-offiziell absolut, das wäre doch mal ne Maßnahme. Aber halt eben nicht für alle. Es sollte halt genug Flexibilität gegeben sein, damit jeder in das System reinpasst. Was machen schon ein paar Jahre für ein Unterschied, wenn du danach gut reinkommst. Man hat es ja im Video auch gehört: der Druck, die Mitschüler, die einen nieder machen usw. sind auch eine Folge unserer Leistungsgesellschaft: viel in wenig Zeit leisten. Wenn man mehr auf Individualität setzen würde als auf Zeit und Vergleich mit anderen, müsste man sich beim Bewerbungsgespräch nicht mehr erklären warum man sitzen geblieben ist oder ne 4 in Mathe hat.

Probier dich aus. Es gibt tatsächlich einige Jobs für die man keinen Abschluss braucht und Möglichkeiten einen zu machen falls dein Traumjob einen fordert. Man findet eigentlich nur raus was einem Spaß macht wenn man den Job auch mal tatsächlich ausprobiert also Praktikas macht. Das ist jetzt klar nicht vergleichbar mit deinen Erlebnissen. Bei mir war mein Leben lang klar ich würde studieren, meine Eltern sind beide Hochschulprofessoren und ich war nie schlecht in der Schule meistens sogar unter den besten, nach dem Abi hab ich einen NC nicht geschafft und stattdessen einen Freiwilligendienst gemacht um im nächsten Jahr was angerechnet zu bekommen. Tja hat sich aber rausgestellt das das was ich im Bufdi gemacht habe total meins ist und mein absoluter Traumjob. Jetzt solls im Oktober mit der Ausbildung zum Notfallsanitäter losgehen. Ein Job an den ich niemals gedacht hätte, weil 1. eine Ausbildung und 2. Ich vor einem Jahr Schweißausbrüche beim Gedanken an soviel Menschenkontakt bekommen hätte.

@@Serenity_yt danke für deinen Kommentar allerdings kann ich noch nicht wieder anfangen zu arbeiten oder nochmal zur Schule gehen. Mir geht es immer noch nicht gut und ich gehe nicht alleine raus🤷🏽‍♀️ ich denke das dauert noch eine Weile

@@Lea-jb8ch Dann lass dir die Zeit. Das läuft dir nicht davon.

@@Serenity_yt danke😕

Die Belohnung besteht darin, dass man die Themen vertieft hat und besser verinnerlicht hat als der, der die Hausaufgaben nicht gemacht hat. Und es ist erwiesen, dass Belohnung funktioniert, wenn sie richtig gemacht wird. Bestrafung funktioniert nicht. Wer macht denn gerne das nächste Mal die Hausaufgaben, nachdem er fürs nicht-machen bestraft wurde? Niemand, es ist dann Zwang, und schon macht es keinen Spaß mehr. Und unser Gehirn reagiert nun mal positiv auf Spaß, auch beim Lernen.

Ich glaube, es ist sehr unfair und schwierig über einen „ernsthaften“ Grund zu entscheiden. Alles hat seinen Hintergrund, auch „Faulheit“. Deswegen ist das Schulsystem auch so ungerecht. Es wird sich eben erlaubt ohne Beachtung ALLER Hintergründe über die gesamte Zukunft mit Noten und Bestrafungen zu entscheiden.

Eine "6" kann man halt schlecht ausgleichen.

Faulheit als Eigenschaft gibt es nicht, das ist eine Fremdzuschreibung.

​@katrinaschnatterinaasmr7757 dann hätte sie es halt machen müssen 🤷

Danke, dass du so offen über deine Erfahrung sprichst. Hast du jetzt immer noch mit Schwindel zu kämpfen?

Was hättest du dir da mehr gewünscht?:)

@@kaisteinecke8034 ein bisschen mehr in die Richtung kompetente Beratung wie es weitergeht und mehr begleitung in den Berufs alltag

Dann muss man seinen Wert selbst finden.Wir sind nicht hier um von anderen einen Wert zu bekommen .Du entscheidest selbst ,ob du du wertvoll bist und wie wertvoll du bist.Das müssen leider sehr viele Menschen lernen.

Ja, das ist leider oft immer noch so.