Vitamin D wird kontrovers diskutiert.
Unser Körper kann durch UVB-Strahlen (Tageslicht) Vitamin D selbst herstellen, einen kleinen Teil nehmen wir auch durch die Nahrung auf.
Ganz physiologisch haben wir im Winter niedrigere Spiegel als im Sommer. Aber bei ZU WENIG Kontakt mit UVB-Strahlen kann es zu einer Mangelversorgung kommen. Das beeinträchtigt sowohl die Knochen als auch das Immunsystem.
Laut DGE erreicht ein Großteil der Deutschen vor allem im Winter nicht den von der DGE für optimal angesehenen Vitamin D-Blutspiegel von 50 nmol/l.
Allerdings wird kontrovers diskutiert, ob man anhand von Laborparametern behandeln sollte - oder viel eher erst, wenn Symptome eines Mangels auftreten. Bei vielen Menschen liegt nämlich der Spiegel zwar unter 50 nmol/l, sie haben aber keine Anzeichen für eine schlechte Gesundheit. Und eine Einnahme über den Bedarf hinaus bringt laut Studien keine Vorteile!
Risikogruppen, die sehr sicher von einer zusätzlichen Vitamin-D-Zufuhr profitieren können, sind:
Säuglinge, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Leistungssportler*innen, Menschen mit starkem Übergewicht & chronischen Erkrankungen, sowie Personen über 65 und alle anderen, die kaum mit unbedeckter Haut draußen sind.
Wer einen Mangel vermutet, sollte den sowie eine eventuelle Supplementierung möglichst ärztlich abklären lassen. Meine Beiträge ersetzen NIEMALS eine individuelle ärztliche Beratung!
Das BfR schreibt: „Wer Vitamin D ergänzen möchte, kann auf Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag zurückgreifen. Höhere Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.“
Auf keinen Fall sollten pro Tag mehr als 4000 i.E. insgesamt (einschließlich Lebensmittel) aufgenommen werden - so die EFSA. (Ausnahme: es besteht ein deutlicher Mangel, dann Einnahme in ärztlicher Kontrolle!) Kopfschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit, Erbrechen, Verstopfung, reduzierter Muskeltonus im schlimmsten Fall sogar Nierensteine könnten die Folge sein.
Ganz ausführlich gibt’s das Thema bei Doc Fischer (Sendung, 17.01.2024).
Lange, U. et al. (2023). Lifestyle-Medikament Vitamin D. Was gibt es an Evidenz? Zeitschrift für Rheumatologie, 82(10), 877-881.
Pfiffner, M. et al . (2023). Vitamin D. examine.
Unholzer, S. et al (2017). [All-rounder vitamin D?]. Der Nervenarzt, 88(5), 489-494.
Verbraucherzentrale. (2023). Vitamin D-Produkte - wann sind sie sinnvoll? Und Vitamin D-Versorgung in Deutschland. Klartext Nahrungsergänzung.
www.dge.de/wis...
BfR: Stellungnahme Nr. 065/2023 07.12.2023; Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D können langfristig die Gesundheit beeinträchtigen
EFSA NDA Panel (2023). Scientific opinion on the tolerable upperintake level for vitamin D, including the derivation of a conversion factor for calcidiol monohydrate.EFSA Journal,21(8), 1-219 pp.doi.org/10.2903...