Hallo, Wärmepumpen *nur* mit PV-Strom zu betreiben geht leider nur, wenn eine Batterie mit entsprechend hoher Abgabeleistung verbaut wird. Wärmepumpen können ihre Leistung - wenn überhaupt - nur sehr langsam anpassen (ein paar % über mehrere Minuten). Das heißt, der Sonne "hinterherregeln" geht mit WP allein einfach nicht. Dieses schnelle Anpassen an die Solarleistung kann jedoch (wie Sie in Ihren anderen Kommentaren fragen) unser E-Heat. Der hat zwar keinen COP >1, hält dafür jedoch den Stromzähler immer möglichst auf 0.

Die Wärmepumpe im Video ist zu Demozwecken direkt im Raum aufgestellt. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe muss Außenluft als Energiequelle ansaugen können, deshalb muss ein Anschluss nach draußen gegeben sein. Wie der genau gemacht wird (ob als Außengerät, oder nur als Ansaugung) hängt vom Fabrikat ab.

Für die reine Trinkwassererwärmung gibt's auch WP für Innenaufstellung, die wahlweise Innenraumluft oder auch Außenluft ansaugen können. Meist mit Speicher kombiniert als Einzelgerät. BOSCH, Viessmann usw. haben sowas.

Die Ausgangssituation im Beispiel ist ein kalter Schichtspeicher mit 20°C. Das Ziel im Beispiel ist die Beladung der Brauchwasser-Zone (250 Liter) im oberen Bereich des Speichers auf eine Temperatur von 52°C mit der angeschlossenen Luft/Wasser-WP. Die Luft/Wasser-WP regelt auf eine Spreizung von 5K. Die Beladung würde nicht nur viel länger dauern, sondern auch mehr Energie benötigen. Würde die Beladung nach Ihrer Vorstellung laufen, hätten wir einen Energieaufwand von ca. 134080kJ=37,2kWh. (1000kg x 4,19kJ/kg x 32K) Die gezeigte Beladung der Brauchwasser-Zone über unseren WärmepumpenManager benötigt hingegen nur ca. 33520kJ=9,3kWh. Der Wirkungsgrad (COP) in den einzelnen Betriebspunkten (RL=20°C/VL=25,...RL=47°C/VL=52°C) ist genau gleich. Die Wärmepumpe arbeitet bei beiden Vorgehensweisen gleich lang im Betriebspunkt mit RL=47°C und VL=52°C. Unterm Strich benötigen wir mit dem SpeedPower-System weniger Zeit und Energie.

@@Heizung Erst einmal vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ihre Ausführungen kann ich nachvollziehen und stimme Ihnen größtenteils zu. Möglicherweise habe ich meine Frage nicht präzise genug formuliert, daher nochmals genauer: Ich gehen von einem Speicher aus, der nur für WW genutzt wird und immer das ganze Volumen von z. B. 250 Liter erhitzt werden soll. Man kann dies nun nach Ihrer Methode machen und den Speicher von oben nach unten beladen. Die WP würde dann während der gesamten Zeit mit RL=47°C/VL=52°C laufen. Oder man erwärmt mit Durchmischung, dann steigt die Temperatur von anfänglich RL=20°C/VL=25 bis zum Ende RL=47°C und VL=52°C. Die Energiemenge, die letztendlich im WW-Speicher landet ist in beiden Fällen gleich, denn die 250 Liter wurden von 20 °C ausgehend auf ein bestimmtes Niveau erwärmt. Was jedoch entscheidend und nicht korrekt in Ihren Ausführungen ist, dass die WP einen konstanten COP hat, unabhängig vom Betriebspunkt. Der COP ist bei RL=47°C und VL=52°C mit Sicherheit schlechter, als bei RL=20°C/VL=25°C. Nach Ihrer Methode muss die WP eine bestimmte Energiemenge mit konstant schlechterem COP liefern, da der Wärmetransport anfänglich auf einem unnötig hohem Niveau von Statten geht. Nach meiner Methode ist der COP anfänglich besser und verschlechtert sich im Laufe der Beladung. Ein Teil der Energie wird also mit besserem COP geliefert.

Hallo Herr Wünsche, ja auch Sole-Wärmepumpe können mit SpeedPower betrieben werden. Effizienz-Steigerungen sind auch hier möglich, bspw. durch das Anheben der Quelltemperatur durch eine Solarthermie-Anlage.

@@Heizung : "... bspw. durch das Anheben der Quelltemperatur durch eine Solarthermie-Anlage." Na, wer PV und WP installiert hat, verzichtet doch gern auf die aufwendige Solarthermie, die im Sommer abregelt, weil man die Energie nicht verbrauchen kann.

Die Schichtung ist notwendig, um kostenlose erneuerbare Energien richtig nutzen zu können. Großes Speichervolumen bedeutet normalerweise extreme Langsamkeit in der Heizung, da immer das gesamte Volumen aufgeheizt werden muss. Wenn in den Übergangszeiten die Sonne mal für 1-2 h scheint, hat man damit den gesamten Speicher nur ein paar Grad erwärmt und muss immer noch den konventionellen Wärmeerzeuger einschalten, um so auf nutzbare Wärme zu kommen. Mit der Schichtung hingegen kann man mit ein wenig Sonnenschein schon mal 100 - 150l auf 50° erwärmen und kann damit schon was anfangend, ohne dass der konventionelle (kostenpflichtige) Wärmeerzeuger loslaufen muss. Was das Thema Dusche angeht: die wenigsten Duschen brauchen mehr als 15 l/Minute und kaum jemand duscht mit 50°C. ; )

Ab 8:12min weist er auf einige Komponenten hin: regelbare, spezielle Hocheffizienzpumpen - eine ganze Batterie - übernimmt in Verbindung mit der eigenen Steuerung die gezielte Beladung. Etliche Mischerventiele und Zusatztechnik. Ich habe im ganzen System nur drei Hocheffizienzpumpen von Laing - eine wälzt im Brauchwasserheizkreis, eine im Heizwasserheizkreis und eine kleine (per Sensor angesteuert) bei Bedarf die Trinkwasserzirkulation. Eine frei programmierbare WP-Steuerung für die monovalente Erd-WP übernimmt den Rest. Läuft seit >20 Jahren problemlos. Das System "SpeedPower" arbeitet bestimmt gut - aber man wird von speziellen Komponenten abhängig ...

@@joegoog Vor allem so viele teile, die Kosten erst mal und gehen auch mal kaputt und kosten dann wieder. keep it simple wäre besser, denn ob diese kosten durch das bisschen mehr an Effizienz je wieder eingefahren werden bleibt fraglich. Toll und aufgeräumt schaut es zumindest mal aus.

Absolut richtig. Hier zeigen wir nur, wie SP3 mit einer Wärmepumpe funktionieren kann. - Wer Solarthermie hat, ist im Sommer und den Übergangsmonaten auf jeden Fall besser dran.

@@Heizung Ich habe aktuell einen Gasanschluss und plane das Haus von 1880 zu sanieren und die Heizung zu erneuern. Die Solarthermie ist aufgrund Ihrer Aussage ziemlich sicher. Aber in einem anderen Vortrag haben Sie vom Gas abgeraten. Wenn die Wärmepumpe aber im Winter nichts taugt und in der Übergangszeit unterlegen ist, wüsste ich nicht, was ich sonst außer Gas installieren sollte. Für ein Pellet-Depot habe ich keinen Platz.

MrOneWorld123 schade dass Sie keine Antwort bekommen haben. Für welches System haben Sie sich entschieden? Mit freundlichen Grüßen

@@MrFloppy2011 Man muss wirklich alles durchrechnen. Wir haben bereits einen Gasanschluss, sodass die Grundleistung gesetzt ist. Ich hatte viele Ideen für das Zuheizen gehabt, z.B. auch Kamin mit Wassertasche. Aber der Gaspreis ist viel, viel zu billig, um dass sich hohe Investitionen für irgendwelche Zuheiz- und Speicherlösungen lohnen würden. Da kommt man erst nach 20 Jahren zum Break even Point, sofern man keine Reparaturen hatte. So ein Einbaukamin mit Wassertasche kostet min. 10000 €. Einer ohne zum hinstellen nur 3000 €. Mir geht es ja eher um das kuschelige beim Kamin als um deine Grundleistung. Ich bin ja kein Waldbesitzer. Im Winter kannst du Solarthermie vergessen. Die ist was für die Übergangszeit. Aber ganz ehrlich, in der Übergangszeit verbrauche ich auch wenig Gas. Wir warten ab, ob wir Solarthermie für das KfW Referenzhaus brauchen, um da etwas Förderung abzufassen. Das hängt ja davon ab, ob unsere Dämmung ausreicht. Wenn wir es brauchen, dann bietet unser örtlicher Klemptner von Vaillant eine Komplettlösung an, die die KfW Kriterien mit minimalem Aufwand umsetzt. Das wird dann sicher nur Warmwasser ohne Schichtsystem sein.

MrOneWorld123 Danke für die schnelle Antwort. Ja, Solarthermie hört sich gut an.

Da haben Sie recht! ;)