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Mittlerweile liegt die Verteilung der Osterpäckchen und der Kleidung sowie meine Reisen in die Ukraine, Israel und auch Transnistrien hinter mir und in bereits einem Monat endet meine dreimonatige Reise:
Zeit für ein Zwischen-Resümee! Ich genoss den warmen Sommertag am Strand von Criuleni am Nistru direkt gegenüber von Transnistrien. Nach den Nachrichten und ARTE-Reportagen der letzten Wochen müsste dies ein brandgefährlicher Ort sein, wirkt er aber so nicht auf mich. Auf beiden Seiten des Flusses baden die Leute bzw. sind Angler unterwegs und mit einem Ruderboot fuhren Leute fast auf die andere Seite - eine mir unbekannte Normalität!
Über den Strand gibt es sonst wenig zu sagen, derartige Strände gibt es fast an jedem Ort, was er besonders macht, ist, dass er quasi eine Grenze in Europa zwischen europäischem und russischem Einflussgebiet bildet, von dem man vor Ort nichts spürt. Jeder weiß von dieser Realität, aber niemand redet darüber und unter dem Radar der Mächtigen wird ein Alltag, aber auch ein kleiner grüner Grenzverkehr gelebt. Es ist in der Tat auch als Ausländer nicht zu kompliziert, auf die andere Seite zu gehen, wie ich bereits erlebt habe.
Aber ich befinde mich in einem Mikrokosmos! Ich sehe nicht, was sich hinter den Hügeln verbirgt! Bei meinem letzten Video über die Ukraine warf man mir vor, ich würde zu einseitig berichten, aber ich erhebe gar nicht den Anspruch einer objektiven journalistischen Berichtserstattung, sondern schildere aus dem Mikrokosmos, in dem ich mich befinde. Aber ich schilderte auf meinen Reisen, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen, meinen eigenen Ohren gehört und auch mit meinen Sinnen erfasst habe und gebe auch Berichte aus erster Hand weiter.
Ich hatte Begegnungen in der Ukraine, in Transnistrien, aber auch an diesem Strand, die mir deutlich machten, was wichtig ist, und was nicht, aber auch, was ich wissen kann, und was nicht. Diese Reise macht mich lange nicht zu einem Osteuropa-Experten, lernte aber ein Stück mehr, worauf es im Leben stärker ankommt und worauf eher weniger. Insbesondere entdeckte ich in mir eine unglaubliche "German Angst" - von außen betrachtet sehe ich uns Deutsche echt immer mehr als die Angsthasen dieser Welt.
Wir suchen eine Sicherheit, die uns niemand wirklich geben, aber für die wir auch selbst nicht wirklich sorgen können, aber dennoch wandeln wir nach dem selbstbewussten Motto der Handwerkskammer durch die Welt: "Am Anfang war das Licht, und den Rest haben wir gemacht". Wir meinen, über vieles den Durchblick zu haben und haben ihn doch nicht. Ich muss ihn aber gar nicht haben, es reicht mir jemanden zu kennen, der ihn hat:
Es ist Gott, der alles in seiner Hand hat! Er will uns an die Hand nehmen und führen, ob wir zu Hause in unserem Alltag leben oder in der Welt reisen.