nun ja ... um einem einfachen Video zu folgen, dafür reicht es dann offenbar trotzdem nicht. Sonst wäre Ihnen direkt aufgefallen, dass ich absolut niemand bin der "nur am Klang" bastelt - das Gegenteil ist ja grade mein Kernthema. Die Musik steht so wenig in der Partitur wie sie im Anlagensound zu finden ist, und auch der Dirigent ist nur ein Teil der Interpretationskette: Musik entsteht immer aus dem kulturellen und emotionalen Kontexte des Hörers in dessen Kopf. Gerade unter "Klassikern" sollte das bekannt sein. Ich spiele Instrumente, hab schon Alben aufgenommen, auf kleinen Bühnen wie großen Festivals gespielt und habe schon berufsbedingt zahlreichen Sinfoniekonzerte gehört. Nur: Nichts davon tut in diesem Zusammenhang irgendwas zur Sache.

@@nadel.verpflichtet Damit ist aber meine Frage noch nicht beatwortet. Wenn ich den Titel Ihres Videos lese, bekomme ich den Eindruck, daß Sie - sarkastisch ausgedrückt - dem Musikhörer UNTERSTELLEN, daß er "falsch Musik hört" - für Sich selbst nehmen Sie aber offenbar in Anspruch es richtig zu machen. Man sollte andere nicht für dümmer halten als man selbst ist!. Wenn ich Ihre Auffassung so lese, bekomme ich das Gefühl, daß sie die Philosophie eines Sergui Celibidache vertreten. Dieser - seltsame Musiker - ist aber heute überholt. Musikwiedergabge -egal ob live oder per Konserve - ist IMMER eine Interpretation. Schließlich weiß niemand wie einst z.B. ein Johann Sebastian Bach seine Werke aufgeführt hat. Aus diesem Grund finde ich es einfach nur arrogant wenn Sie Ihr Video überschreiben mit "Die größten Irrtümer beim Musikhören vor der Anlage ..."

die ändere ich jedes Mal :-) Aber sie haben ja nix mit den Videos zutun. aber ok, ist eine Anregung, vielen Dank! :-)

Das ist Bullshit, sorry.

Also erstens gibt es auch symmetrische Hifi-Kabel, und zweitens ist das Argument für teure Strippen ja nicht die geringere Störanfälligkeit, sondern der vermeintlich bessere Klang durch eine wie auch immer "schönere" Signalübertragung durch den Leiter ...

Natürlich hat jeder einen eigenen Geschmack ... aber der kommt ja irgendwo her. Genau davon spreche ich doch. Dass Musik für "sich selbst spricht", ist schlicht Kalenderspruch-Unfug. Sie kann aus sich selbst heraus eine Wirkung entfalten, das unbedingt - aber nur, wenn sie irgend etwas, das schon da ist, zum Schwingen bringt. Und dabei ähnelt man sich, wenn man ähnliche Prägungen hat.

@@nadel.verpflichtet Mir ist schon lar, wovon Du sprichst. Das ist eben aber auch nur eine Theorie, de man folgen kann oderr auch nicht. Man schaue nur auf Kleinkinder, die praktisch noch keine Prägung erlebt haben. MAn spielt Ihnen Musik vor und sie reagieren oft sehr unterschiedlich! Und das ist eine eigenen Leistung OHNE Vorprägung. Weil das gehirn sagt: "gefällt mir". Diese Zusammenhänge sind wesentlich komplexer als so eine simple Grundtheorie. Aber für den geneigten "normalen" Musikhörer sicherlich ein guter Anfang, sich damit überhaupt mal zu beschäftigen. Wobei das ja nicht nötig ist. Gute Musik zu hören geht auch ohne Grundwissen. Ohren und Gehirn machen das schon! ;-) Beste Grüße aus OL! Jörg PS: Interessant sich solche Ansätze aber allemal! Ich habe da sehr gerne zugehört! Den Kanal finde ich spitze!

@@hogweed1960 Leider bin ich mit einer ausgezeichneten Kleinkind-Pädagogin verheiratet und kann Dir sagen: Das ist keine Theorie. Natürlich sind auch Kleinkinder vorgeprägt. Wie Lernen funktioniert, ist ziemlich gut erforscht. Was Du schilderst ist doch nur ein Beobachtungseffekt: Person X hört Musik und reagiert, wenn ihr diese gefällt. WARUM die Musik dieser Person gefällt ist daraus nicht ersichtlich. Klar ist aber, dass es IMMER einen Grund gibt, und der ist mit "klingt halt schön" nicht annähernd beschrieben. Vielleicht ist der Begriff "Grundwissen" etwas irreführend, es geht ja nicht um "Schulwissen" im Sinn angelernter Fakten oder technischer Parameter ... sowas kann eine Rolle spielen, die ist aber meist eher klein. Und: Danke für die Blumen :-)

Danke, das freut mich! Lautsprecher sind wichtig, keine Frage. Aber das mit dem "breiten Raum" ist eine Frage der Perspektive. Wenn man sich vor allem damit beschäftigt, wie der Schall ans Ohr gelangt, sind sie ein sehr wichtiger Punkt. Ich finde aber, dass genau das nur bis zu einem gewissen Punkt überhaupt wichtig ist. Die Technik muss passen, ja - aber ab einer gewissen (und im Hifi.Sinn verblüffend niedrigen!) Schwelle läuft sie einfach. Dann sind fürs Musikhören andere Ebenen wichtig, weil der "Technik.Einfluss" nur noch Nuancen ändert und auf die kommt es de facto nicht an. Es tut beim kulturellen Gewicht von Michael Jacksons "Thriller" doch eher wenig zur Sache, wie definiert der Bass ist oder wie klar die Höhen sind

sind auch beides seht gute TAs :-)

alles sehr sehr geile Bands ... wow!

@@nadel.verpflichtet Vielleicht mal ne Sendung über moderne Wegbereiter und Türöffner aus dem härteren Sektor machen? Meshuggah hast du ja selbst schon genannt.

@@christianpaulklee1763 Gute Idee ... da fallen mir zwar sofort viel zu viele ein, und das ist angesichts der zahllosen Subgenres ja kein Wunder ... aber ist schonmal notiert!

@@nadel.verpflichtet Letzte Einreichung von mir, sonst gehe ich dir bald auf den Keks: auf gar keinen Fall Bölzer in einer solchen Sendung vergessen. Reicht völlig, dass ich sie in meiner Aufzählung vergessen habe. Dabei waren sie das bislang letzte ganz, ganz große Aha-Erlebnis im Extrem Metal für mich.

@@dirkbusche54 ja, da hast Du so einiges überhört …

Das stimmt, sowas kann ein "Eingangstor" sein. Was daran liegt, dass Du den Freund und seinen Musikgeschmack kennst. Wenn Dir das ein Wildfremder in der Fußgängerzone zuruft, klappt es eher nicht :-)

​@@nadel.verpflichtetklaro, das stimmt. Die Wege wie die Musik einen trifft sind komplex. Intellektueller Zugang ist auch gar nicht so oft musikalischer Treffer. Klasse Thema!

Höre gerade Red Apollo. Da meinte so ein Dude aus dem Internet die sei geil. Treffer.

@@Blacktearlazyqueen mega Band!

@@emberhugofhell dass sich da Energie aufbaut ist klar, und das ist auch gut! Und die Emotion im Kollektiv kenn ich von Proben auch. Dass bei Improvisation irgendwas aus dem „Nichts“ kommt ist aber Unsinn - da greift man quasi blind ins Regal und es passt zusammen weil das was dort lag entsprechend „genormt“ war. Nur deswegen können manche zusammen jammen und andere nicht. Deswegen mag ich Improvisieren nicht - kommt zu wenig bei raus

@@nadel.verpflichtet Ich ahne, was du meinst. Wenn sich der Jam stundenlang im Bluesschema verfängt oder bei Jazzimprovisationen, die im Grunde um die "Standards" des "Real Books" herumtüddeln .... das ist dann auch nicht so meins. Die "Gefahr" besteht da vor allem, wenn Profimusiker anwesend sind, die vor allem in einem bestimmten Genre "zuhause" sind. Im "psychedelischen Jam" allerdings spielt man sich in eine Trance. Die muss nicht immer flächig-tüddelnd sein, kann auch eskalieren, die Energie sich bündeln... um sich dann wieder aufzulösen, davon zu tragen... und klar, darin kommen auch wieder bekannte "Muster" vor, aber alle möglichen eben; manchmal löst sich sogar der komplette Rhythmus auf um sich dann wie von einem Kristallisationskeim wieder einzufangen. Eigentlich ist das auch weniger eine Musik zum zuhören, als zum mitmachen; und ja klar, da gebe ich dir Recht; auch dahinter steht eine gewisse Musikkultur mit ihren Memes; vor allem aus der Hippie-Szene mit dem Einfluss psychedelischer Substanzen so Anfang der 70er Jahre; halt eine Musik, die mit oder ohne Substanzunterstützung "bewusstseinserweiternd" wirkt. Wenn man da keinen "Zugang" zu kennt - und der ist sicher mehr intuitiv-spirituell, als kognitiv - klingt es einfach wie ein planloses, grauenvolles Geschrammel oder im besten Fall wie strukturloses Tüdellüt. :)

@@emberhugofhell in dem Fall wäre das Meme „exotisch“ - und da will ich jetzt mal nicht das Problem diskutieren dass Du dann eine Kultur als Deko missbrauchst ohne ihren Inhalt zu verstehen. Das ist wie die Heavy-Metal-Gang die im „Tatort“ als Schlögertrupp herhalten muss :-) „Unverfangene Hingabe“, also „blindes Einlassen“ kann schon funktionieren - aber wenn dann etwas verfängt, dann ja nur weil es an etwas andockt - und das ist in Dir und „vorgelernt“. Wenn da nichts ist, passiert nichts. Das ist gut erforscht

@@emberhugofhell natürlich spielt der Sound eine Rolle, und du hast auch recht dass diese je nach Stilistik kleiner oder größer sein kann. Ich gehe daher von einer gewissen Basisqualität aus - die aber bereits von einfacher Technik erreicht wird. Danach ist der Einfluss viel kleiner als in der HiFi-Blase behauptet - und ab einer niedrigen HiFi-Klasse wird er schnell mikroskopisch. Es sei denn, man hört Anlagen statt Musik :-)

Sprechen vor dem Mikrofon will gelernt sein !

Nein.

😂😂😂😂

Das wichtigste was den Klang bestimmt, ist das Musikinstrument und letzlich auch der Musiker der es spielt!

@@bachglocke3716 auch nicht ...

@@nadel.verpflichtet Dann sagen Sie mal: WAS ist es denn? Denn ohne die Musiker geht nichts !

Eine sehr lohnende Lektüre, und sehr zugänglich geschrieben!

Kennst du die Longpigs, Dark Star, JJ72, Swervedriver?

DIe sind auch klasse, She past Away hätte ich eigentlich unbedingt mit reinnehmen müssen ... aber ich dachte die sind was das angeht schon fast eher "Mainstream" :-)

Dünnes Eis, mein Lieber! "Let's Dance" ist die beste Bowie-Platte! Allein wegen "Modern Love" und "China Girl". Und spätere Sachen wie "Heathen" sind auch stark

Die musikalische Sozialisation ist nicht zwangsläufig mit 20 abgeschlossen ... nur dann, wenn Musik nur bestimmte Rollen spielt die dann nicht mehr gebraucht werden. Kurz: Wenn sie eine "Phase" ist, an die man sich erinnert. Wer tieferes Interesse an ihr hat, für den ist sie eine lebenslange Reise.

"Die musikalische Sozialisation ist im Alter von 20 Jahren abgeschlossen (wissenschaftlich belegt)" ohne Quelle ist dies eine sehr unsinnige persönliche Stellungnahme. Vielleicht hat Opa nie Chicago Blues gehört und fährt heute voll drauf ab. Ich hoffe es war eine gute und unterhaltsame Bandprobe. MfG Ingo

Richtig: Es muss immer irgend einen Einstiegspunkt gehen - grundlos beschäftigt sich niemand mit neuer Musik. Der Witz ist aber: Wenn man sich dann beschäftigt, findet man immer neue Einstiegspunkte - und dann oft auch an "unmusikalischen" Stellen. Sagen wir: Man braucht einen Kristallisationskeim - so wie Wasser wenn es gefriert.

@@nadel.verpflichtet Also ja, das ist das wo ich mitgehe. Ich muß auch zu meiner Schande mit fortgeschrittenem Alter feststellen, daß ich teilweise erst jetzt nach jahrzehnten Liedtexte auf englisch verstehe (im Sinn), weil ich wie gesagt vordergründig nur nach dem Anmachfaktor höre. Ist dann aber glaube ich so, wie mit der Technik; man kann ne Raketenwissenschaft draus machen oder man nimmts, wie es einem passt.

Ein "Klassiker" ist ja nichts Faktisches, sondern etwas, auf das sich eine Gruppe von Menschen einigt, indem sie ihm einen Stellenwert zuschreibt. Für die einen ist "Love Over Gold" einer, die die anderen "A Blaze In The Northern Sky". Dass die Popkultur immer weiter fragmentiert (mit allen Vor- und Nachteilen), führt dazu, dass diese Gruppen kleiner werden. Klassiker gibt es da trotzdem von "Sempiternal" über "A Heroes Death" oder "Sunbather" bis "XOXO" und "Bangerang". Effekt zwei: Menschen, die die von dir genannten Klassiker ausgehandelt haben, handeln für sich einfach keine neuen aus. Das sagt gar nichts über die Potenzale neuer Künstler, sondern eher etwas über den kulturellen Stand dieser Zuhörer. Jüngere Menschen handeln durchaus Klassiker aus. Dass man keine gute neuen Musik mehr schaffen kann weil es alles schon gibt meinte man zu jeder Zeit ...

@@nadel.verpflichtet Danke, für die interessante Sichtweise. Hier macht sich jemand Gedanken. Für die Abhandlung des Begriffes "Klassiker", herausgelöst aus dem Kontext, mag ich Dir gerne zustimmen. In Punkt zwei eher weniger, da Menschen bei aller Liebe zu ihren Klassiker sehr wohl noch Neues entdecken können. Sicherlich bleiben andere in ihrem Kosmos verhaftet. Meine Klassiker waren nur Beispiele. Man kann das Wort Klassiker auch durch einen anderen Begriff ersetzten - z. B. Meilenstein. Ich finde allerdings schon, dass es Alben gibt, die besonders hell leuchten, die man mal nicht eben so macht. Genauso, wie es Epochen gibt, wo die Menschheit besonders kreativ in der Schöpfungskraft ist und Großes hervorbringt. Und dann kommt im Wechsel die Dürrezeit, welche weniger ergiebig ist. Eigentlich ganz normal. In der Populärmusik, nehmen wir als Beispiel den Heavy Metal samt seinen unzähligen Spielarten und Varianten, sind gerade in den 80igern, selbst in den bösen 90igern bis in die Nuller großartige Alben veröffentlicht worden. Es gab eine stete Weiterentwicklung. Heute gibt es zwar ein Heer an technisch hervorragenden Musikern, alleine die besonderen Charaktere mag man vermissen, mit der Folge von Wiederholung zu Wiederholung. Da nützen auch die teils erschlagenden Hyperproduktion nicht viel. Ich entdecke auch heute noch hervorragende neue Musik, allerdings in anderen Genre und selten in der Populärmusik!

Mach ich ... und keine Sorge, Du nervst nicht. Kommentare sind besser als keine Kommentare :-)

Verstehe ich ... aber das Allerwenigste klingt absolut nicht "wie" ... und wenn, bedeutet das dann auch nicht nicht automatisch, dass es auch gut ist :-)

@@nadel.verpflichtet ich höre alles, was Du vorstellst und aktuell bin ich bei The Sweet Kill gelandet. YT gibt zu dem Album nur zwei Songs. Alive hörte ich und ich war sofort an die "White Lies" erinnert. Ich bin jetzt 51 Jahre alt, höre seit ich 13 Jahre alt bin massivst Musik und bin schon in der DDR in die Wave Szene gekommen und saugte nach der Wende alles auf, was ich noch nicht kannte. Da gab es noch soooo viel!!!! Vielleicht liegt es daran, dass ich in jeder neuen Band eine Band aus den guten alten Zeiten höre.

Pressungen, die es in einem Laden gibt und die Discogs nicht kennt? Da hätte ich gern ein Beispiel. Das passiert höchstens bei sehr unbekannten Lokalbands mit Kleinstauflagen wenn sie neu an den Start gehen. No Front, aber Du scheinst Dich mit der Plattform nicht recht auszukennen. Platten, die Du kaufst sind dort nie konkret abgebildet, sondern nur gerankt. Ja, das ist kein Vorteil, muss aber auch kein Nachteil ein. Das mit den Versandkosten stimmt - da Läden aber einige Unkosten umlegen müssen, sind die Platten dort per se etwas teurer - was das oft eher ausgleicht. Der wesentliche Punkt ist aber für mich, dass ich bei Discogs eben allen Nischenkram haben kann - im Laden nicht. Auch wenn mit der Laden aus angeführten Gründen auch lieber wäre

Ehre wem Ehre gebührt 🥰