Hallo Christoph! Haben Sie noch ihren speziellen X47? Ich glaube sogar, dass ich Sie mal auf 'Kleinanzeigen' entdeckt habe! Wenn ich Sie wieder finde, schreibe ich Ihnen einen Gruß!

@@thomasaushauser1940 Ja, das A6 Mabook nutze ich noch immer täglich und ist mein treuer Begleiter in der digitalen Welt. 🙂. Auf Kleinanzeigen verabschiede ich mich immer wieder von Anschaffungssünden 🙂. Der Rest wartet noch. Quer durch den Planer-Garten.

Hallo Max, ja, aber die stehen in der Paul-Heyse-Straße. Ich glaube, die Stadt hat da mittlerweile ein paar 'Topf-Bäume' hinstellen lassen; als Sommer-Deko vermutlich. Die Landwehrstraße war mal ein Drogenumschlagszentrum. Jetzt gibt es hauptsächlich Friseure und Baklava-Läden. In der SZ war mal ein Artikel, da meinte der Autor, man könne den Stressfaktor einer Stadt an der Geschwindigkeit der Rolltreppen erfassen und München wäre da gar nicht an der Spitze.

Hallo Sebastian, ich glaube, ich habe da nie ein Video darüber gemacht... Tut mir leid.

Hallo Andreas, vielen Dank für Ihre freundlichen Worte! Ich glaube, ich habe mit all diesen Basteleien abgeschlossen. Ich bin wieder - ganz pragmatisch - zurückgekehrt zu einem simplen Kaufkalender in A6 für 20 Euro. Denn: Ich will mein Leben nicht planen, das heißt ja, sich in Zielen, Vorstellungen und Absichten zu verlieren, sondern leben. Diese Frage nach dem Leben steht mächtig vor mir, ohne dass ich hier irgend eine Antwort hätte, oder auch nur einen Weg vorfände.

Was ist denn aus Ihrem Mabook geworden? Die haben ja jetzt die Preise exorbitant erhöht! Gut, dass Sie da voriges Jahr noch zugegriffen haben!

@@thomasaushauser1940 Das „neue“ Mabook ist nach wie vor im täglichen Einsatz. Und Sie? Ihr Gillio-Trauma überwunden? 🙂

Das liegt wohl daran, dass wir beide ein ähnliches Interesse an der Zeit haben, genauer: Der Zeitenbildung. Grüße! T.A.

Ja, Christoph, aber Sie sind doch eigentlich der Experte bei diesem Thema: Was anderes sind Schulden als eine Last der Vergangenheit, die in alle Zukunft reicht und jede Gegenwart vergällt. Manche sehen sich gar in ihrer Existenz bedroht, im Obdachlosenheim und neigen womöglich zu Kurzschlusshandlungen. Da wir ja alle irgendwie in einem Schuldverhältnis stehen, frage ich mich, wie man jegliche Schuldzuweisung ablehnen kann, ohne darüber verantwortungslos zu sein. Weil: Schuld lähmt und stumpft ab; sie macht gefügig und erlaubt Dominanz zwischen Menschen. Jemandem etwas schuldig sein, heißt, der Vergangenheit erlauben, meine Gegenwart zu besetzen. Schuld und Leben stehen in einem unerhörten Machtverhältnis. Im Grunde ist Schuld ein mißglückter Austausch/Übergang zwischen Vergangenheit und Zukunft und man blecht dafür in der Gegenwart. Wo auch sonst? Daher ist die Frage nach der Zeit von enormer Wichtigkeit. Man wird sterben und dann frägt man sich: Habe ich wirklich gelebt? Habe ich die Fülle des Lebens gelebt? Habe ich überhaupt gelebt?

@@thomasaushauser1940 Lieber Thomas, ich kann Ihrer Ausführung 100% zustimmen. Jeder Satz trifft es auf den Kopf! Aber nur, wenn man sich dem hingibt, ohne zu handeln. Dann entwickelt Schuld ihre zerstörerische und perfide Eigendynamik und frisst sich in Kopf, Seele und Geist. Wer aber proaktiv wird und um Hilfe bittet, oder sich selbst am Schopfe aus dem Sumpf zieht, der hat gute Chancen, diesem Mahlstrom der Konsumgesellschaft zu entkommen. Und hier muss ich aus 20 Jahren Berufserfahrung in diesem Bereich bitter berichten, ist oft die Bildung, das Zünglein an der Waage, das darüber entscheidet, wie sich ein ein Leben entwickelt. Allerdings kann Bildung auch hinderlich sein, denn ich habe es mit vielen Menschen zu tun, die mit ihrer Schuld bestens Leben. Die keine Energie vergeuden, um über das Leben und die Folgen für eine abstrakte Zukunft reflektieren und damit nicht unglücklich sind. Fragen diese Menschen sich: Habe ich wirklich gelebt? Gibt es hier wirklich die Frage nach dem Sinn, einem Wertesystem, einer Ethik oder Moral? Viele dieser Menschen leben, obwohl nach unseren Normen abseits der Gesellschaft, ein unbeschwertes Leben. Sie leben NUR im Hier und Jetzt, denken nicht an zukünftige Konsequenzen. Manchmal beneide ich diese Menschen ob ihrer Einfachheit und das ist nicht wertend gemeint. Ich finde es spannend den Begriff Schuld, anstatt Schulden zu nutzen. Dann wird einem erst klar, dass es sich nicht immer um monetäre Dinge handelt. Bei meinen Kollegen habe ich damit viele Fragezeichen in den Kopf gepflanzt :-)

@@ChristophFreiburger Ich habe die letzten Wochen damit verbracht, mir sämtliche hier auf youtube verfügbaren Miss Marple und Hercule Poirot-Filme anzusehen (...eigentlich, weil ich sehen wollte, wie die codierte Sprache der britischen Upper-Class dargestellt wird...) und im Grunde geht es in allen Geschichten um Geld und um Schuld. Geld, das einer hat und ein anderer nicht und von dem man glaubt, dass es einem zusteht und dem anderen nicht und man schreckt dann auch vor Mord nicht zurück, um das Schuldgleichgewicht zu seinen Gunsten zu neigen, auszutarieren und eine Art von Gerechtigkeit herzustellen, von der man glaubt, man hätte einen Anspruch darauf. Ich hatte mal, noch jung und bankunerfahren, mein Girokonto um 50 Euro überzogen und musste dafür mehrere Euro Zinsen zahlen. Da erst habe ich den Dispokredit begriffen, mich furchtbar geärgert und das war das letzte Mal, dass ich irgendjemand etwas geldmäßig schuldig geworden bin. Schulden führen direkt in die Unfreiheit, egal ob man zu ihnen steht, oder sie von sich weist. Man stumpft ab, man verliert Sensibilität, man zieht dauernden Ärger nach sich und weitere Fluchten und Ausflüchte folgen und man endet in dieser Selbstisolation, in der man dann glaubt, die ganze Welt hätte sich gegen einen verschworen. Ich glaube nicht, dass dies ein unbeschwertes Leben ist. Was ist denn aus Ihrem X47 geworden? Dem ohne Stiftschlaufe? So eine Reparatur ist ja auch eine Art von Entschuldung: Das sind wir dem Kunden schuldig, dass wir das wieder gangbar machen. So eine Haltung (...etwa VW oder Bayer...) ist ja nicht selbstverständlich. Meist weist man alle Ansprüche zurück. Facel hat ganz honorig bei dem kleinen Vega alle kaputten Motoren ausgetauscht, 300 Stück, und ist darüber pleite gegangen. Ja, Verantwortung kostet. Ging die Reparatur auf Kulanz?

@@thomasaushauser1940 Die Wahrnehmung der eigenen Situation ist oft trügerisch. Ich liebe Pipi Langstrumpfs Mantra: "Ich mache mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt!" Nicht, weil ich danach lebe, sondern weil ich damit oft die Handlung von Menschen erklären kann :-) Ich stelle mir die Frage: Was ist ein unbeschwertes Leben? Unbeschwert von finanziellen Problemen? Unbeschwert von schweren Gedanken? Unbeschwert von Krankheiten? Unbeschwert von der Last von Erwartungen (den eigenen und den anderen)? Unbeschwert von der Last, reflektiert und denkend in der Gegend herumzulaufen? Ich gebe Ihnen wieder Recht: Auch für mich wäre dies KEIN unbeschwertes Leben. Asche auf mein Haupt... Hinsichtlich des Mabook habe ich, trotz nettester Korrespondenz mit X47, noch nicht reagiert und das betagte Stück Leder noch immer im Regal stehen. Gut, dass Sie fragen, ich werde es morgen nach Saarbrücken schicken und wenn es repariert ist, jemanden schenken, der Freude daran hat. All meine anderen Gehefte sind bereits verschenkt oder verkauft und ich nutze tatsächlich nur noch das eine Notizbuch. Kaum zu fassen oder? Plannerpiece? Ich traue dem Braten, respektive mir noch nicht so wirklich :-D Miss Marple und Poirot-Filme sind doch großartig entschleunigtes Kino oder? Meine Frau und ich haben vor geraumer Zeit dem TV Wahnsinn im öffentlich rechtlichen Bereich den Rücken gekehrt und schauen derzeit eine Serie von Inspektor Barnaby Filmen. Herrlich unspektakulär, schrullig und liebenswert :-)

@@ChristophFreiburger Danke für den Hinweis! 'Barnaby' kannte ich gar nicht! Bei Wikipedia steht wieder mal passend zum Thema: 'Als Lösungsstrategie für die Fälle wird immer mal wieder „Wir sollten dem Geld folgen“ genannt.' Ich finde ja witzig, dass bei vielen, ach was, bei allen Folgen englischer Detektivarbeit praktisch immer Tee serviert und getrunken, aber niemals ein Guinness eingeschenkt wird; Dabei ist die britische Tee-Kultur ja im Niedergang und zudem schwer bedrängt, gar überholt, bei den Jüngeren, vom Kaffee. Kaffee! Man stelle sich 'Asterix und Obelix bei den Briten' mit Kaffee vor! Wahrscheinlich ist man sich als Nation ein Selbstbild schuldig, das gnadenlos aufrecht erhalten werden muss wie der Union Jack. Ja, Schuld überall.

Gelegentlich stehe ich auf einem bayerischen Berg, etwa dem Demeljoch oder dem Schafreuter. Dort oben verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Wenn ich da einen Schritt mache, werde ich binnen einer Sekunde vom Inländer zum Ausländer. Ja, manchmal stelle ich mich so auf die Grenze, dass mein Bauch den Österreichern gehört, mein Gesäß aber den Deutschen, oder umgekehrt; oder mein linker Arm den einen, mein rechter Arm aber den anderen. Das ist nicht unwichtig, denn die Österreicher haben etwa mit den Italienern bitter gestritten, wem nun der sogenannte 'Ötzi' gehört, diese steinzeitliche Weltsensation. Man hat sogar den Grenzverlauf exakt nachgemessen deswegen. Deshalb liegt der Ötzi jetzt in Bozen und nicht in Innsbruck. Mit der Religion ist es ganz ähnlich. Es ist eine schmale Grenze zwischen Glaube und Unglaube; und wer sich traut, kann zwischen beiden beliebig hin und her springen. Den Berg freilich interessiert weder das eine noch das andere. Wenn man also weder gläubig ist noch ungläubig, was ist man dann? Na, dann ist man allein. Dann packt man seine Brotzeit aus und seine Thermoskanne. Manchmal ist da oben ein Grenzstein; darauf kann man dann sogar bequem hocken, weil angenehm glatt und nicht so scharfkantig wie bröckeliger Fels. Auch hier ist es mit der Religion ähnlich: Sie macht das Leben bequemer. Ein Bergsteiger aber sucht nicht Bequemlichkeit, sondern was ganz anderes. Manchmal sucht er überhaupt nicht. Er geht einfach los. Darin liegt eine ungeheure Einsamkeit.