Kann man mit alten Getreidesorten bzw. Weizensorten Brot und Semmeln backen? Er ist so etwas wie Bayerns Getreide-Retter: Klaus Fleißner, Pflanzenzüchter an der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Seine Mission: alte Landsorten und ihre wertvollen, einzigartigen Eigenschaften für die Zukunft bewahren. Mehr als 800 Sorten sind bekannt. 150 davon, auch sogenanntes Urgetreide, baut er an. Bis vor 100 Jahren waren sie auf den bayerischen Feldern weitverbreitet: Keltischer Glattweizen, Ackermanns Bayernkönig oder Berchtesgadener Vogel. Heute stehen vor allem moderne Hochleistungssorten in Bayerns Fluren.
Für Klaus Fleißner sind die alten Landsorten aber wie seine Babys deswegen kämpft er für den Erhalt von Urgetreide und versucht, die Landwirte vom Getreideanbau zu überzeugen. Eine Sorte hat er wieder erfolgreich zurückgebracht: Niederbayerischer Braun. Bäcker Günter Wagner aus Ruhstorf bäckt in seiner Backstube daraus Semmeln. Lange hat er in der Bäckerei getüftelt, bis er den Dreh mit dem neuen, alten Getreide und dem Weizenmehl raus hatte. Kann man mit dem Mehl Brot backen? Ja, es geht! Inzwischen verkauft er Semmeln mit dem Namen „Heimatseele“.
Autorin: Rebecca Reinhard
Aus der Sendung vom 30.06.2023.
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