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Artemisia Gentileschi oder auch Artemisia Lomi war eine italienische Malerin des Barocks. Sie gilt als bedeutendste Malerin des siebzehnten Jahrhunderts.
Sie wurde 1593 in Rom geboren und war die Tochter des Malers Orazio Gentileschi, dem sie oft Modell stand. Er erkannte frühzeitig ihr Talent und unterrichtete sie in der Malerei, so dass sie bereits mit circa 15 auf professionellem Niveau gemalt haben soll.
Mit 17 Jahren wurde sie von Agostino Tassi, einem Malerfreund ihres Vaters, vergewaltigt, was aufgrund der damaligen Bedeutung der Jungfräulichkeit ihren Ruf stark beeinträchtigte. Nach einem für sie demütigenden Prozess wurde Tassi verurteilt und er ging ins Exil nach Rom.
Um ihren Ruf zu retten, musste sie heiraten. Sie bekam vier bis fünf Kinder, von denen nur Ihre Tochter Prudenzia das Erwachsenenalter erlebte.
Sie wurde 1616 dann als erste Frau an der florentinischen Accademia dell’Arte del Disegno aufgenommen und knüpfte Freundschaften mit bekannten Persönlichkeiten wie Galileo Galilei.
Sie schuf bedeutende Kunstwerke für die Medici in Florenz, wurde von Cosimo II gefördert und kehrte 1621 als anerkannte Künstlerin nach Rom zurück - gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter, die Ehe zerbrach aber bald. Später lebte sie in Neapel, malte für verschiedene Auftraggeber. Im Jahr 1654 verstarb sie im Alter von 60 Jahren in Neapel.
Ihr Malstil zeichnete sich durch eine außergewöhnliche Beherrschung der Chiaroscuro-Technik aus. Bei dieser Technik wird Licht und Schatten genutzt, um Tiefe und Realismus zu erzeugen.
Ein bekanntes Werk ist ihre Darstellung der Heldin Judith, die Holofernes, den Anführer des Feindes, enthauptet. Mit solchen realistischen Gemälden, die starke, mythologische und biblische Frauen darstellten, die sich gegen Unterdrückung und Gewalt wehrten, verarbeitete sie ihre persönlichen Erfahrungen von Gewalt und Demütigung. Auch dieses Gemälde zeigt erneut die Geschichte von Judith, diesmal nach der Enthauptung Holofernes. Es zeichnet sich durch seinen dramatischen Einsatz von Licht und Schatten aus, der typisch für ihren Malstil ist. Das Gemälde "Susanna und die Ältesten" stellt die biblische Geschichte von Susanna dar, die von zwei älteren Männern bedrängt wird. Susanna wird hier sehr kämpferisch dargestellt.
Insgesamt sind heute mehr als 60 ihrer Werke erhalten und als eine der ersten bekannten weiblichen Künstlerinnen hat sie ihren Platz in der Kunstgeschichte fest etabliert.