Sonderfahrt nach Erfurt. Historische Dampflok fährt durch Göttingen: Hier können Sie den Zug am Sonnabend sehen.„Trainspotter“ aufgepasst: Am Sonnabend, 16. Dezember, bahnt sich eine historische Dampflok ihren Weg durch Göttingen und die Region. Das sind die genauen Zeiten für die Zwischenstopps des Nostalgie-Sonderzugs in Südniedersachsen und Nordhessen.
Göttingen. Fans von historischen Zügen kommen am Sonnabend, 16. Dezember, in Südniedersachsen auf ihre Kosten. Ein Advents-Sonderzug fährt am Vormittag vom Harz über Northeim und Göttingen zum Weihnachtsmarkt nach Erfurt. Auf der Strecke gibt es einige Gelegenheiten, die Dampflokomotive mit Reisewagen aus den 1960er- und 1970er-Jahren aus nächster Nähe zu beobachten.
Für die Fahrt gibt es noch einige wenige Resttickets, sagte Robert Oppermann vom Vorstand des Eisenbahnmuseums Vienenburg am Dienstag. Dieses organisiert die vorweihnachtliche Sonderfahrt. Wer nicht mitfahren möchte oder kein Ticket mehr bekommt, kann sich stattdessen als „Trainspotter“ versuchen.
Der historische Zug fährt am frühen Sonnabend in Braunschweig los. Nach Halten in Wolfenbüttel, Schladen, Vienenburg, Goslar, Seesen und Kreiensen soll er planmäßig um 9.49 Uhr in den Northeimer Bahnhof einfahren. Für 10.13 Uhr ist die Ankunft in Göttingen geplant, und zwar auf Gleis 8. Wer dort einen Blick auf den Zug werfen will, muss schnell sein: Er hält in Göttingen nur zwei Minuten zum Einsteigen. Oppermann warnt allerdings davor, sich mit zu vielen Zugbegeisterten auf den Bahnsteig zu drängen. Bei anderen Fahrten sei es schon passiert, dass ein Bahnsteig derart überfüllt war mit Schaulustigen, dass der Zug seine Fahrt nicht fortsetzen konnte.
Besser sei es, den Dampfschnellzug auf freier Strecke zu beobachten, sagt Oppermann - beispielsweise von Brücken aus sicherer Entfernung. Denn sich direkt neben oder sogar auf die Gleise stellen, sollten Zugfans auf keinen Fall, appelliert er. Das ist nicht nur gefährlich, sondern mitunter auch strafbar.
Dampflok in Göttingen: Zwei Minuten Halt. Einen legalen Aussichtspunkt gibt es beispielsweise am „Bovender Deckel“, wo die Gleise durch einen Tunnel führen. Weitere Brücken gibt es entlang der Strecke zum nächsten Halt Eichenberg in Hessen um 10.33 Uhr. Dort nimmt die Dampflok Wasser auf, daher dauert der Halt dort laut Oppermann zwischen 30 und 45 Minuten. Der Sonderzug fährt nach Eichenberg auf der alten Regionalbahn-Strecke vorbei an Rosdorf, Obernjesa und Friedland. Weitere Zwischenstopps sind Sontra und Bebra, bevor er gegen 13.30 Uhr in Erfurt ankommen soll.
Die Zuglok, eine Dampflokomotive 01 1104, bringt nach Angaben des Eisenbahnmuseums Vienenburg 179 Tonnen auf die Waage. Nach Betriebsende 1974 bei der Deutschen Bundesbahn wurde die Lok nach England gebracht und 1996 zur Restaurierung zurück nach Deutschland geholt. Nach langer Restaurierungszeit soll sie nun wieder zu ihren ersten Sonderfahrten aufbrechen. Die Rückfahrt übernimmt am Abend eine Diesellokomotive aus den 1970er-Jahren.
Historischer Sonderzug nach Erfurt: Wenige Resttickets
Rund 450 Fahrgäste passen in den Zug, sagt Oppermann. Die Dampflokomotive schaffe bis zu 140 Kilometer pro Stunde, auf der Fahrt am Sonnabend sei sie aber in der Regel mit Tempo 120 unterwegs. „Die vereinseigenen Wagen sind weitestgehend im Original erhalten“, erklärt das Vorstandsmitglied. Herzstück des Zuges sei der „Kakadu“ - der rot-blaue Speisewagen mitsamt funktionierender Küche, der diesen Spitznamen aufgrund seiner bunten Farbgebung erhalten habe.
Die Fahrkarten für Hin- und Rückfahrt kosten für Erwachsene 105 Euro, für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren 49 Euro. Sitzplätze der 1. Klasse sind 15 Euro teurer. Fahrkarten können telefonisch (01 51 / 62 87 56 94, immer 17 bis 20 Uhr) oder per E-Mail an vev-sonderzug@gmx.de reserviert werden (Göttinger Tageblatt v. 15.12.2023)
Mit einer Stunde Verspätung kam der Sonderzug in Eichenberg an. Die Lok hielt genau dort wo früher der Wasserturm stand. Jetzt half die Feuerwehr und pumpte 15 000 Liter Wasser in den Tender.
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