Hoffentlich nicht wirklich... 🙃 LG

😉​@@literaturundwhisky

Ja, in der Tat! 😁 Ganz lieben Gruß!

Ja, sind es tatsächlich. Aber du hast recht: Man sollte diesen alten Puffgänger eh canceln. 😉 LG

Ja, ganz wunderbar! Rilke hatte KAFKA ja gekannt und zu schätzen gewusst. Zwei Götter... LG

Da hat Rilke aber mal wirklich Recht. Ins Gehirn. Es ist ein Fluch. Und Kafkas Protagonist kann gar nicht misstrauisch genug sein. Nachbarn können einem das Leben zur Hölle machen. Ich war neun Jahre alt als ich diese Lektion lernen musste. Wir hatten einen Dackel, Blasius, der mein Kamerad war, immer mit mir unterwegs, durch Dick und Dünn, wie man so sagt. Dieser kleine Hund war ein vorzüglicher Wachhund, andere würden „Kläffer“ dazu sagen. Er meldete jeden Hausbewohner, sobald der durch die Eingangstür trat. Nur wohnten wir in einem Mietshaus mit 10 Wohnungen. Das Haus war hellhörig, Hundegebell, zumal ein so helles wie das unseres Hundes, hörte man im ganzen Haus. Unsere Nachbarn, ein älteres Ehepaar, störten sich so sehr daran, dass sie dafür sorgten, dass unser Vermieter uns die Erlaubnis zur Hundehaltung wieder entzog: Blasius musste abgegeben werden. Meine Eltern fanden ein wunderbares neues Zuhause für ihn, bei einer Familie auf dem Land außerhalb Kiels, wo er viel mehr Freiheit hatte und auch viele Kinder, mit denen er toben konnte. Ich kann noch heute das Bild in meinem Kopf heraufbeschwören, wie freudig er zu seinem neuen Herrchen ins Auto sprang und für immer aus meinem Leben verschwand. Mein Hass auf die Nachbarn wuchs ins Unermessliche. Früher hatte ich der alten Frau stets die Einkaufstasche herauf- oder den Müll hinuntergetragen. Damit war natürlich Schluss. An einem Wochenende, unsere Eltern waren verreist und Oma kümmerte sich um uns fünf Kinder, habe ich einen Mordanschlag auf die Nachbarn verübt. Meine weißen Mäuse hatten mal wieder Nachwuchs, ein Wurf von neun weißen Mäusen war loszuwerden. Ich schubste sie durch den Briefschlitz in die Nachbarwohnung. Dann warteten meine Geschwister und ich auf den Schrei, der ja kommen musste… Es kam kein Schrei. Statt dessen kam nach der Rückkehr meiner Eltern noch am späten Abend der Nachbar an unsere Tür und erklärte meinem Vater mein schändliches Verhalten. Damals hat sich zumindest für mich das Psychologiestudium meines Vaters als hilfreich erwiesen. Mein Vater sagte dem Nachbarn: „So etwas tut meine Tochter nicht!“ Auch hat er mich nicht zur Rede gestellt oder bestraft. Viele Jahre später haben meine Eltern mir/uns berichtet, dass Blasius kein halbes Jahr bei der neuen Familie geblieben war. Er war bösartig und extrem bissig geworden und schließlich vom Landjäger erschossen worden. Wenn ich das damals erfahren hätte…

@@literaturundwhisky Danke, lieber Harald, eine tolle Geschichte.

Alles ist relativ. LG