Ich bin seit gut 20 Jahren im Thema Single Malt Whisky drin und mein Empfinden war die beste Zeit von ca. 2006 bis 2014. Gemessen in Preis, Qualität und Auswahl. Als man noch 18 jährige Abfüllungen dauerhaft für 50-75€ bekommen konnte in sagenhafter Qualität. Die große Auswahl verschiedener Abfüllungen und Jahrgänge unter anderem bei Benriach, Bruichladdich und Bowmore.

Mein größter Whiskywunsch ist, dass die Färberei eingestellt/verboten wird. Danke fürs Video

Das mit dem „früher war alles besser“ ist so ein Ding. Mal sehen, was wir in 20 Jahren über die heutige Whisky-Epoche sagen. Oder anders herum: wenn die Whisky-Genießer von früher heute irgendwo von ihrer Wolke auf uns runterschauen, denken die vielleicht: „Was von Kilchoman hätte ich auch gerne mal probiert“.

Schönes Video 🙂 Ich sehe auch die Vorteile Heute beim Besuchen einer Brennerei, hier wird sich bestimmt Einiges zum Positiven hin verändert haben. Auch die Kommunikation mit den Brennereien, die du angesprochen hast durch die Digitalen Medien. Der Zugang Online zu internationalen Auktionen Shops etc. Die Masse an unterschiedlichen Abfüllungen ist Fluch und Segen zugleich. Oftmals noch unter den ursprünglichen Standards platziert, um die Standards dann preislich dann zu erhöhen. Oban mit dem 14er und Little Bay ist da ein recht schönes Beispiel. Für mich ist es auch leider oft viel Masse statt Klasse. Da bleibe ich dann lieber bei einer oder zwei guten "langweiligen" Core Range Abfüllungen. Ich bin da wahrscheinlich recht klassisch und finde als beste Reifungen Refill Sherry und Refill Bourbon. Manchmal auch First Fill. Ich bevorzuge Vollreifungen und keine Nachreifungen. Andere Whiskyreifungen oder Whiskynachreifungen können mich nur selten begeistern. Ab und zu gibt es mal ein paar Highlights wie der Lagavulin 16 Feis Ile Moscatel oder die Distillery Only von Caol Ila aus dem Californian Red Wine Cask. Aber das sind Ausnahmen und die sind weit weg von Standards oder Whiskys, die man gut bekommt. Genau in diese Richtung wird sich die Whiskywelt aber wandeln und die Sherry und Bourbonfässer immer mehr in den Hintergrund rücken. Viele die gerne andere Fassreifungen genießen und eh den modernen Whiskystil mögen ist das nicht weiters schlimm. Immer mehr NAS Whiskys werden es ebenso werden. Auch hier mag ich eher langgereifte Whiskys. Ich trenne hier ganz klar von "Whiskymarkt" und "Auktionsmarkt", da die Auktionen nicht die aktuelle Situation darstellen. Ich fühle mich sehr privilegiert auf der Auktion Abfüllungen aus der Vergangenheit zu kaufen und diese zu genießen. Das ist für mich auch das was mich beim Hobby Whisky hält. Jedes Jahrzehnt hatte auch einen gewissen Whiskystil, der sich auch da schon unterschieden hat. Mir gefällt der neue Stil nicht mehr und die Tendenz geht bei mir schon leicht in die Richtung bei Abfüllungen destilliert um und nach 2010. Auch nur wenige Abfüllungen abgefüllt nach dem Jahr 2014 begeistern mich. Die schlechteren Fässer können für mich die Whiskystile aus den vergangenen Jahrzehnten nicht mehr von der Qualität erreichen, auch wenn nicht alles gut war. Das ist ja heute aber genauso. Sind alte Abfüllungen overhyped? Vielleicht die dunklen, alten Whiskys aus den 50ern oder uralte andere Raritäten, Macallan etc. Die "Top-Flaschen" aus den Flaschenteilungen. Die kann man sich aber selbst über die Auktion als Normalsterblicher zum Genießen nicht leisten. Solche Flaschen kauft man sich Heute ja auch nicht zum Genießen in der Breite in der Hausbar. Ansonsten sehe ich viele Abfüllungen eher noch unterm Radar aus der Vergangenheit, da man auf der Auktion preislich immer noch sehr oft bei alten Abfüllungen im Vergleich zu aktuellen Abfüllungen deutlich drunter liegt. Wären alte Abfüllungen dann so overhyped sollte das ja eigentlich umgekehrt sein oder die aktuellen Preise für neue Abfüllungen schon lange nicht mehr gezahlt worden sein. Mich begeistert und fasziniert eher die Zeitgeschichte aus der Vergangenheit, als das mich reizt eine neue Brennerei vom ersten Tag an zu begleiten und dies als Privileg zu sehen. Aber da gibt es mit Sicherheit auch genügend Genießer, die das genau andersherum sehen, was ja auch völlig in Ordnung ist. Ich denke das ganze Thema hat viel mit der eigenen Sichtweise und der eigenen Einstellung zu tun. Auch mit den Whiskys, die man probiert hat. Jemand, der die Whiskys aus der Vergangenheit gar nicht ausgiebig probiert hat, hat auch eine ganz andere Einstellung zu den aktuellen Whiskys, da er die Whiskys aus der Vergangenheit gar nicht kennt und so gar keinen Vergleich hat und so seine Whiskyreise startet. Das ist ja auch die Hoffnung der Industrie, dass man genau diese Zielgruppe abholt. Ich kaufe meine Whiskys seit nun an 6 Jahren nur noch über die Auktion. Preise und Qualität und Auswahl waren für mich seit Tag 1 ausschlaggebend. "Hype Flaschen" kaufe ich eh nie und reizen mich so gar nicht. Mich reizt eher tolle Abfüllungen aus der Vergangenheit unter dem Radar auf der Auktion zu finden und Freude daran zu haben. Deswegen bevorzuge ich auch Einzelfässer. Ich bin auch hier sehr gespannt, wie auf der Auktion die Entwicklung weiter geht. Ab wann kaufe ich auch nicht mehr darüber Whisky? Ab wann gibt es auf der Auktion fast nur noch "neuen" Whisky und die unbezahlbaren Superraritäten? Ob ich dann überhaupt noch Whisky kaufen würde? Schönes Wochenende. LG Stefan 🙂

Könnte dir Stunden lang zu hören!👍 Ich erfreue mich einfach immer nur an dem was ich habe.

Der Markt ist voll… sogar übersättigt. Am Ende des Tages können wir Genießer uns freuen, so viele Whiskys zur Auswahl zu haben. Ich bin ja einer davon…. Also freue ich mich.

Schönes Video, nachdem ich die Core Range einiger Distillen durch hatte, ging ich gezielter auf die Whiskysuche. Immer auf der Suche nach etwas besonderem was mir auch schmeckt. Mittlerweile probiere ich die meisten Whiskys bevor ich die kaufe! Ausser bei Fassteilungen, da lasse ich mich gerne überraschen. Da habe ich mich auf Tilo Schnabel "the caskhound" fokussiert! Erst vieles von Tilo probiert, fast alles für geiles Zeug befunden und Zack, bis jetzt nicht enttäuscht worden! Viele Grüße Frank S.

"Leben wir in der besten Zeit für Whisky Genießer? Nun, pauschal gesagt definitiv nein! Sicher haben wir eventuell mehr Auswahl und eventuell mag das einigen gefallen, besonders wenn man die alten Abfüllungen nicht kennt oder nicht so tief drin steckt. Damals, sagen wir vor 14 Jahren gab es alte Abfüllungen am laufenden Band für kleines Geld. Für unter 100 € waren 18-20 Jährige die Regel. Unter 200 € für 30 Jährige und sogar Glenfarclas 40 für ~240 €. Das sind die Abfüllungen die mich interessieren. Heute gibt es zwar viel aber eigentlich ist alles jung, dunkel und als Trend fassstark für 100 €. Das ist eine ganz andere Whiskywelt gewesen mit viel interessanteren Abfüllungen damals, weil Unmengen alter Reifungen verfügbar waren. Es ist etwas anderes 20 + zu trinken oder eben 8-14 jährige zum selben Preis. Alle waren definitiv nicht "absolut" Klasse aber trotzdem war die Zeit besser.

Die Definition von "damals" hängt natürlich immer von der Perspektive ab, aus der man die 'alte Zeit" betrachtet. In dem letzten 20 Jahren konnte ich viele hunderte von Vergleichen zwischen Whisky Standards der unterschiedlichsten Brennereien, abgefüllt von den 1950ern bis heute machen. Dabei kristallisierten sich ganz unterschiedliche Whiskystile heraus, die durch ihre Verschiedenheit tatsächlich nur schwer miteinander zu vergleichen sind. Wenn ich aus dieser Erfahrung ein Resümee ziehen sollte, dann waren die Abfüllungen (und ich rede von den Standards, und nicht von völlig überholzten uralt Abfüllungen) aus den 1960ern bis zu den 1980-ern die komplexesten und vollmundigsten, die ich probieren konnte. Heißt das, dass ich den Whisky von heute nicht zu schätzen weiß? Alles andere als das. Es schmeckt halt nur anders, und die Qualität ist aus meiner Sicht im allgemeinen höher, als es zum Beispiel um die Jahrtausendwende der Fall war. Ob man ständig dem "früher" hinterher trauert oder sich mit Neugier auf Verändertes stürzt, hängt aus meiner Sicht eher von der inneren Einstellung als den äußeren Umständen ab.

Die Vielfalt mag sich ja verbessert haben und auch die Verfügbarkeit.Die Preisgestaltung ist mittlerweile völlig abgehoben und die Qualität gesunken... Viele behaupten alleine schon, dass ein Lagavulin 16 oder Bowmore 18 sich in den.letzten Jahren richtig doll verändert haben. Die Flaschenteilungen von alten Kamellen sind viel zu teuer, drum würden das heute viele nicht mehr machen.Insbesondere, wenn ich doch damals fur so ne ganze Pulle 50 Euro bezahlt habe, dann will man dafürdoch heute nicht das 4 fache bezahlen. Da schmeckts vielen auch einfach nicht mehr lach.. Für den Highland Park 18 hat man vor 3 Jahren noch 90-100 Euro bezahlt.Heute 140 Euro..Gute Preise sind was anderes. Hier kann ich sogar selbst waa zu berichten und behaupten, dass sich der 18er schon deutlich verändert hat. (das kam mit dem aktuellen flaschendesign, habs damals verglichen )

Die Frage ist relativ leicht mit NEIN zu beantworten. Nein, wir leben ganz sicher nicht in der besten Zeit für Whisky-Genießer. Probiert man Abfüllungen aus zumindest dem letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts, dann weiß man warum. Nimmt man sich dann welche aus bis 2010 merkt man da bereits einen deutlichen Qualitätsabfall. Aber die sind immernoch deutlich besser als das, was heut verkauft wird. Ich rede jetzt von 12-jährigen bis 18-jährigen Abfüllungen. Ich vermute bedingt durch die weltweit massiv gestiegene Nachfrage, muss die Qualität zwangsläufig deutlich sinken, weil es nur noch um die Befriedigung der massenhaften Nachfrage geht und erst in zweiter oder dritter Linie um Exzellenz. Letztlich bleibt uns aber kaum Handlungsspielraum. Die alten 12-jährigen Abfüllungen sind mittlerweile kaum noch zu bekommen und wenn sind sie sehr sehr teuer. Abgesehen davon dass das Preisniveau allgemein auch deutlich nach oben gegangen ist. Auch Schrottqualität kann heut recht hochpreisig sein. Bleibt am Ende die Wahl zwischen schlechter(er) Qualität, dem Ausgeben eines Vermögens oder der Whisky-Abstinenz. Muss jeder für sich entscheiden.

Sehr gutes Video. Bin ich völlig bei dir ! DANKE

Ein wirklich gutes Video. Ich danke Dir. Endlich etwas Optimistisches, etwas, das Dein vorletztes negatives Video ausgleicht. Nach deinem letzten Video habe ich überlegt, mir keine weiteren Videos mehr anzusehen, weil es mich wirklich deprimiert hat. Also nochmals vielen Dank für diesen Hauch von Optimismus. Was die Aussage angeht, dass alles damals besser geschmeckt hat oder besser war.... können wir das nicht ändern, es werden immer Personen, die so meinen. Wenn es eine neue irgendwelche Erfahrung gibt, die erste ist immer etwas Besonderes, und selbst wenn es danach noch genauso schmeckt, wird unsere Erfahrung nicht so extrem wie bei erstenmal sein. Dei Beispiel mit Laphroaig ist großartig! Mein Vater sagt immer, dass Schokoladen früher besser geschmeckt haben, weil es früher nicht so viele gab (vor allem nach dem Krieg) und die im Gehirn gespeicherten Empfindungen aus dieser Zeit besonders sind, aber das heißt nicht, dass jetzt alles schlechter ist (obwohl manches sicher auch so ist), man kann nicht verallgemeinern. Grüße

Du hast recht André, vieles wurde besser. Ich finde auch, dass heute wenige kühlfiltriert und gefärbt wird als noch zu meinen Anfängen vor 20 Jahren.

Hallo André. Geb dir im Bezug auf verfügbar im Moment zu 100% recht. Die zukünftige Generation wird das Geld für Whisky nicht mehr haben. Whisky ist im Moment schon ein Luxusgut. Und für die Zukunft sehe ich schwarz

Ein schönes Video, das mit diesem „Früher war alles besser“ ein wenig aufräumt. Klar sind steigende Preise ein Thema. Da kann sich aber auch gerne mal die ganze Bottleflipper/Geld spielt keine Rolle Fraktion an die eigene Nase fassen. Da gab es genug die in den letzten 5 Jahren jeden Preis auf dem 2.Markt bezahlt haben. Natürlich sagen sich gerade die Konzerne, das Geld können wir selbst einsacken. Solange Fanboys bei Ardbeg, Springbank und Co. den popligsten Sonderanfüllung zu jedem Preis hinterher hechten, wird sich da nix ändern. Die Preise sind euch zu hoch? Kauft den Kram nicht oder jammert nicht. Es gibt genügend kleine Abfüller und Destillen die nicht jeden Cent aus der Kundschaft pressen wie Diaego und Co.

Es wird ja generell viel gemeckert. Und das ist ja auch normal weil man sich an die schlechten Sachen oft mehr erinnert als an die guten Sachen. Jede Zeit hat so ihre Eigenarten und das ist bei Whisky wohl nicht anders. Und es gibt so viele Abfüllungen, da wird wohl jeder fündig. Schönes Video 👍🏻. Auch mal positive Sachen zu nennen. Obwohl jeder das wohl anders empfindet. Danke für das Video.

Moin André, interessantes Video. Mein Fazit - für mich - : Der Whisky aus "alten" Zeiten ist definitiv nicht mit dem heutigen vergleichbar. Mir bleibt nur eines: Investiere ich weiter in mein (inzwischen überteuertes) Hobby, oder steige ich aus? LG Oldie P. S. :ich bin es Leid, das drölfste Exoten-Fass oder die dunkelste Abfüllung zu erkunden! Back to the roots... weniger ist manchmal mehr!

Hallo Andre, kennst du den Longmorn 27 Jahre 1996/2024 Symingtons Choice ? Was hälst du von dem? Ist er das Geld wert? Danke dir.

Manche Dinge wie die Auswahl sind besser geworden, andere wie der Preis schlechter. Der lagavulin 16 war lanfe zeit stabil ein 45 bis 50 Euro Whisky. 12 Jahre für 40 Euro war normal. Aber gut dafür haben wir jetzt mehr NAS was gar nicht so schlecht ist wenn man einem alten whisky dadurch noch mal eine weitere Note verpasst.

Bezüglich früher besser, die Frage ist einerseits über welches Jahrzehnt sprechen wir und andererseits gabs mehr Schwankungen im Prozess ergo grössere Streuung. Man konnte aber auch dann schon die schlechten Dinger in einen Blend integrieren.

Wenn für 18+ dreistellige Beträge, oder noch mehr aufgerufen werden, dann definitiv nicht.

Hallo Andre, richtig gutes Video, geh mit dir absolut d'accord.

Es wird alles teurer, nicht nur der Whisky. Vor 20 Jahren war alles günstiger nicht nur der Whisky. Man muss sich ja nicht jede Flasche kaufen! Wenn die Abfüllung einem zu teuer ist, kauft man einfach eine andere. Die ein oder andere Flasche wird bestimmt günstiger und ihren Preis nicht halten, also 🖕 an alle 🐬. Ich hoffe ihr verliert richtig Geld, ich trinke meine lieber mit Freunden.

Was bringen die vielen Brennereien wenn 90% nur noch überteuerten schrott bringen? Lieber weniger dafür mehr Qualität die ist in den letzten Jahren im bezahlbaren Rahmen völlig verloren gegangen. Paar Ausnahmen gibt es noch aber es ist historisch wenig.