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James McNeill Whistler war ein amerikanisch-britischer Maler und Druckgrafiker des Impressionismus und der beginnenden Moderne.
Als einer der innovativsten und umstrittensten Künstler seiner Zeit prägte er den Japonismus und die Auseinandersetzung mit der Landschaftsmalerei.
Er wurde 1834 im amerikanischen Lowell, Massachusetts, geboren und wuchs in einer luxuriös lebenden Familie auf. Nach einer künstlerischen Ausbildung in Paris zog er nach London, wo er die Avantgarde-Kunstszene kennengelernt hatte. Schnell entwickelte er sich zu einem Künstler, der vom Realismus, den alten Meistern, wie z. B. von Diego Velazquez und durch die Freundschaft mit Gustave Courbet und Henri Fantin-Latour beeinflusst war. Ab 1859 lebte er überwiegend in London.
Jo Hiffernan war sein irisches Modell und auch seine Geliebte. Seine Familie akzeptierte sie nicht, weil die beiden unverheiratet waren und sie ihm für Aktstudien Modell stand. Neben ihr hatte er zwei weitere Geliebte, und bekam mit seinem Hausmädchen einen unehelichen Sohn.
Diesen unterstützte er finanziell, distanzierte sich aber später von ihm. Mit Mitte Fünfzig heiratete er die Witwe Beatrix Goodwin, die vor ihm nach zwölfjähriger Ehe an einem Krebsleiden verstarb. Er selbst starb 1903 in London an Herzversagen.
Sein Malstil war von einer subtilen Eleganz und raffinierten Komposition geprägt. Dabei war er ein Vorreiter des Ästhetizismus und beeinflusste die Entwicklung des Symbolismus und des abstrakten Kunststils maßgeblich. Weiterhin war er einer der ersten Künstler dieser Zeit, die den japanischen Farbholzschnitt entdeckten. Japanische Elemente sind auch im Pfauenzimmer enthalten, dass er zusammen mit Thomas Jeckyll schuf. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler sowohl in der Porträt- und Landschaftsmalerei als auch in der Lithografie und Radierung, denn mit seinen Radierungen belebte er die Technik neu. Darüber hinaus bevorzugte er ruhige, stimmungsvolle Szenen und Porträts, die oft eine gewisse Mystik und Atmosphäre ausstrahlten.
Das Porträt der Mutter des Künstlers ist eines der bekanntesten Gemälde der Kunstgeschichte. Es zeigt seine Meisterschaft in der Darstellung von Licht und Schatten. In dem Gemälde „Nocturne in schwarz und gold - Die fallenden Raketen“ fängt er auf eindrucksvolle Weise die Dynamik eines Feuerwerks ein, wobei er mit abstrakten Formen und Farben spielt.
Und in dem Gemälde Mädchen in Weiß, stellt er seine Geliebte mit einem erhabenen Ausdruck dar, was typisch für seine Vorliebe für ästhetische Harmonie und subtile Schönheit ist.
Er hinterließ ein umfangreiches Lebenswerk mit einer Vielzahl von Gemälden, Skizzen und Drucken. Es wird geschätzt, dass er über 400 Ölgemälde, über 200 Aquarelle, nahezu 300 Pastelle, 450 Radierungen und 190 Lithografien geschaffen hat. Als visionärer Künstler prägte er die Kunstwelt mit seiner kreativen Innovation und seinem einzigartigen Stil.