Für einen Laien möge es beeindruckend sein und sich gut anhören wie die zwei das verkaufen wollen. Bei einer Investitionssummer von weit über einer Millionen zahlt sich diese Anlage aber in über 20 Jahren noch nicht ab, ohne einen einzigen Defekt, geht jetzt noch was kaputt wird die Anlage ein draufzahl Geschäft. Denn er produziert keinen Dünger nimmt lediglich den Dünger den er im Gärsubstrat der Biogasanlage hat, dieses wird dann gespalten und über weitere Verfahren zu ASL umgewandelt. Am ende hat das ASL und der Dickschlamm aber genau die selbe Wirkung wie das reine Gärsubstrat, die einzigen Vorteile sind das ich den Einsatz der Mittel besser planen kann, was mir aber auch nur einen Minimalen finanziellen Vorteil bringt. Der einzige Punkt wie man Geld an dieser Anlage verdient ist die KWK, eine Förderung bei welcher man für die Verbrauchte Wärme welche man aus seinem BHKW bezieht Geld pro kwh bekommt, diese Förderung ist aber auch so gering, das sich diese Anlage auf sehr lange zeit nicht bezahlt macht.

Man könnte das Ganze einerseits als Paragraphenumgehung sehen, andererseits muss man aber auch sagen, dass die Paragraphen teilweise auch hirnrissig sind. Ein Pflanzenbestand, der mehr als 170kg N aufnimmt (z.B. Weidelgras) könnte super komplett organisch als Kreislaufwirtschaft gedüngt werden, was von den "Paragraphen" allerdings verhindert wird. Zurück zur Anlage: In meinen Augen sind die interessanten Aspekte: Verwertung der Abwärme einer BGA, die sonst ggf. einfach verpufft, Umwandlung von Organischem Dünger in mineralischen Dünger: Beim ASL/ oder Mineraldünger kann ich besser planen, was die Ausbringung angeht, da es ein homogener Dünger ist, bei Gülle/Gärrest bin ich stärker auf das Wetter angewiesen und die daraus resultierende Nährstoffaufnahme in der Pflanze. Beim ASL weiß man besser "was ist drin" "wieviel ist drin" "mit welcher verfügbarkeit kann ich rechnen". Dann natürlich auch das was in der Doku gesagt wurde: Man entzieht dem Gärrest Wasser, heißt weniger fahrten mit dem Güllewagen. Insgesamt eine Schöne sache... Fraglich sind nur die Investitionskosten / Kosten pro KG Stickstoff.

@@grumbeer93 Bei dem Argument rund um "weniger Fahrten" würde ich einwerfen, dass die Anlage aber auch per Maschineneinsatz gefüttert (und entleert) werden muss. Und wenn man die ASL zusätzlich zum Gärsubstrat ausbringt (auf die organische Substanz will der Bauer bestimmt nicht verzichten), hat man doch theoretisch sogar mehr Aufwand und Wegstrecke. Oder übersehe ich da etwas? Wenn man die Anlage über Abwärme und idealerweise auch per Eigenstrom betreiben kann, ist das bestimmt eine gute Sache, aber so ganz sehe ich den Vorteil außerhalb der aktuellen Krise noch nicht.