Heute kein Kritiksandwich ;) Hmm... um stets ehrlich zu sein: mir hat die Diskussion nicht allzu gut gefallen. Unabhängig von dem beachtlichen Engagement der Beteiligten. Mir persönlich nimmt der Herr Mehlem einen wesentlich zu großen Redeanteil für sich in Anspruch und die Unart des nicht-ausreden-Lassens machte das Verfolgen der Inhalte echt anstrengend... Hier in den Kommentaren wurde schon angemerkt, dass alles Wesentliche ziemlich zu Anfang bereits geklärt worden ist. Der Perspektivwechsel zwischen verschiedenen Philosophien ist mir leider nicht klar genug abgegrenzt demonstriert worden, der rote Faden leicht konfus :-( Vielleicht war ein sehr allgemeines Oberthema schwieriger zu füllen als eine konkrete Fragestellung

Wenn ich SL bin drehe ich die Würfel wie es mir passt, am häufigsten natürlich zu Gunsten meiner Spieler aber ab und an auch mal gegen sie um den Plot nicht zu sprengen

Mein Blick ist beim Zuschauen auffallend oft von Moritz zu dem hier herumliegenden neueren Malmstrum-Band geschweift, auf denen die Worte 'Wege aus Blut und Eisen' stehen. War so nen bisschen ne Synergie zwischen diesen Worten und manchem, was Moritz so sagte :D Auf jeden Fall richtig coole Folge! Ich kann mich zwar mit so einigem identifizieren, was von Moritz kam, aber letztlich mit vielem von allen dreien.

Wenn ich einmal der SL bin, sage ich vorher wie hart die Runde wird. So wissen die Spieler direkt was Sache ist. Im großen und ganzen halte ich es so wie bei "Game of Thrones". Wenn es der Geschichte dient, sterben auch die SC. Aber man sollte darauf achten das es nicht beiläufig geschieht. Am besten etwas episches, wie Boromir bei Herr der Ringe z.B. 😁

Also ich drehe mittlerweile auch an den Würfeln. Auch in beide Richtungen. Ich sehe meine Aufgabe als SL, meinen Abenteueren ein spannendes und schönes Spielerlebnis zu bieten. Da muss man auch mal nachhelfen. So macht mal ein Boss auch mal weniger Schaden, oder hat auch mehr LP.

warum nicht die Frustration ansprechen und zu reflektieren um emotional zu reifen?

Richtig schöne SL-Philosophien, hat mir sehr gut gefallen. Danke an alle!

Karsten hat ab 10:20 eigentlich alles wichtige zu dem Thema gesagt :D Ich bin auch mega frustriert wenn mein Char stirbt, aber ich finde das Wissen das unter Umständen zu meinen Gunsten Würfel gedreht werden noch frustrierender (noch frustrierender ist nur noch, wenn Würfel zu meinen Ungunsten gedreht werden weil ne unvorhergesehene Aktion sonst den Plot sprengt, ey, wenn ich ne gute absurde Idee habe soll der Plot sich davon gefälligst sprengen lassen). Und die Lösung, dass der Wurf gilt aber der Char nicht tod ist sondern andere Dinge passieren ist genial finde ich. Da braucht es ja nicht mal nen Systemwechsel für, das lässt sich doch in jedes System hausregeln, oder?

Würfel drehen finde ich absolut ok. Ich habe Spaß an Rollenspielen, weil man darin Rollen spielt. Der Aspekt des Würfelspiels ist mir dabei relativ egal.

Oh wie gerne hätte ich da mitdiskutiert. Ich leite ja Tharun, da ist es echt schwierig nach einem Charaktertod (zumindest bei Aventuriern) neue Charaktere einzubauen, weil andere Welt. Persöhnlich schiebe ich Würfel: Ein Krit der einen SC in einem Standartkampf töten würde, wird dann z.B. zu einen Paradekrit des Gegners und die AT neu gewürfelt. (Das gilt aber nicht bei Kapitelfinalen, da sag ich den Spielern (nur Männer) auch das alle Sicherheiten ausgeschaltet sind)

Wie? Der Spielleiter hat doch alle Freiheiten ob er was ändert, jedefalls solange im die Spieler nicht wegrennen...

Ganz einfach. Fragt die Spieler. Die eine Gruppe mag es so, die anderen so. Und 15:39 Karsten sagt es noch besser. Mein Gott, Moritz läuft hier ganz heiß :-D. Er spielt eben Oldschool.

Meine Ansicht: Man sollte Spieler nicht ausbremsen wenn sie in Charakter voll aufgehen. Wenn ein Spieler in einem Werkzeugschuppen sagt: „Ich nehme eine rumstehende Schaufel und versuche dem Einbrecher eins überzubraten!“ Dann bin ich der letzte der sagt: „Da ist keine Schaufel „ oder „Würfel auf Wahrnehmung“ Dann ist da ne Schaufel und fertig. Würfelergebnisse drehe ich so wie es mir passt. So. Jetzt ist es raus. Man muss den Spielern nicht den dritten kritischen Treffer in Folge vom Dämonenelfattentäter reindrücken nur weil der Würfel das hergab. Und ja der Zwischengegner sollte zumindest mal treffen bevor er zu Boden geht.

"How to be a great player"-Videos hat Guy Sclanders auch viele gemacht.

21:00 Ich finde gerade wenn die SCs mal ne Entscheidung treffen die dazu führt, dass ne Woche nichts passiert, sollte das nicht einfach gecuttet werden. Weil genau in solchen Wochen in denen die Gruppe ne Woche rumzieht und sich langweilt (also die SCs langweilen sich IC, die Spieler:innen langweilen sich nicht, warum kommt gleich), passiert doch die spannendste Charakterinteraktion, die Beziehungen zwischen den Chars entwickeln sich und auch die spannendsten Konflikte zwischen Charaktern weil, man geht sich gegenseitig auf die Nerven, etc. Warum nicht einfach mal nen Abend lang die Reise in der keine krassen äußeren Ereignisse passieren (zu der die Spieler:innen sich ja entschieden haben wenn sie unbedingt das "Tal des toten Drachen" durchwühlen wollen) ausspielen und den Charakteren die Gelegenheit zur Interaktion miteinander geben? PS: wollt ihr dazu nicht mal nen Talk machen? Also ob ne Zeit im Spiel (die länger als nen paar Minuten ist oder sogar mal ne ganze Session) einfach nur Interaktion zwischen SCs passieren kann, ganz ohne Druck von der Welt? Evt in witzigen Settings wo die SL auch noch was zu tun hat. Wir hatten neulich ne richtig schöne Charakterkennenlernszene in nem Club/ner Disco (war in Shadowrun) die hat die halbe Session gedauert und ehrlich gesagt deutlich mehr Spaß gemacht als der Run selbst und unser SL hat eigentlich nix gemacht außer die NSCs die auch im Club rumhingen zu "spielen", es gab insgesamt glaub ich vier Würfelwürfe oder so, aber dafür viele absurde und witzige Dialoge und Situationen, ziemlich gut ausgespieltes "auf-Drogen-sein" und ne dezente sexuelle Spannung zwischen den SCs (NICHT zwischen den Spielerinnen, gute Spielerinnen können das trennen), die in ner recht expliziten Szene mit zwei SCs und einem NSC gemündet ist und in der dezenten Form über den ganzen Run angehalten hat. Unser SL hat zwischendurch versucht das ganze zu beschleunigen und endlich zu "seinem Run" zu kommen und ich dachte mir mehrfach "muss das sein, das ist doch gerade tolles Charplay". Ich weiß nicht obs nen Unterschied gemacht hat, dass sowohl die drei SCs als auch ihre Spielerinnen ausnahmslos weiblich waren, aber ich hatte in den Runden wo ich nicht die einzige SpielerIN war schon immer das Gefühl, dass es mehr Charplay abseits von Action gibt. Ich finde solche Situationen wären nen spannendes Thema :)

Ich habe früher auch Würfel gedreht. Jahrzehnte lang. Bin aber davon losgekommen. Jetzt spiele ich nicht mehr DSA (meine innere Stimme "..im Geschichtsbuch steht aber, dass das so und so war..", davon habe ich mich auch verabschiedet) sondern ein System in dem nur noch die SC würfeln. D.h. ich bin auch nicht mehr verantwortlich, wenn ein SC wiederholt schlecht würfelt. Wenn es doch zu Frust kommt, würde ich eher mit dem Spieler reden. Warum hat er Frust und so weiter. Die Würfel zu drehen ist für mich zwischenzeitlich eher ein bekämpfen der Probleme. Wenn ein Spieler zum Beispiel einen interessanten Charakter erstellt hat, der aber von den Werten her, wegen der Entscheidungen des Spielers hinter denen der anderen Spielerinnen zurückstecken muss, kann man dem Spieler ja zum Beispiel mal einen passenden magischen Gegenstand verpassen, damit er vom Powerlevel etwas aufschließen kann.

Ich kann als SL auch mal eine Glücksträhne haben und einen Krit nach dem nächsten würfeln, da bescheiß ich auch zugunsten der Spieler....

Wenn die Würfelergebnisse immer und ohne Kompromisse gelten - hm, dann kann ich auch ein Computerspiel spielen. Grundgütiger, mit Moritz würde ich wohl nie spielen wollen. Ich bin da einfach anders vor.

Was ist die Steigerung von Haarspalter? Orkanspatler! Prosit

Bitte bedenkt , dass ihr die hier gestreamten Abenteuer sicher auch zu eurem Vergnügen spielt , aber eben auch für Zuschauer produziert . Und die meisten Zuschauer wünschen wohl Epicness wie im Action-Film mit gleichzeitigem (knappen) Überleben der Hauptfiguren bzw. der liebgewonnenen Charaktere . Realismus (widergespiegelt in knallharter Umsetzung von Würfelergebnissen) hätte da wenig Platz , wer würde sich sonst in höchstwahrscheinlich tödliche Aktionen stürzen wie in Filmen wie Guardians of the Galaxy o.ä. ?

Das Video schaffe ich wohl nicht vor morgen früh, aber denkt immer daran: FLUNSCH VERBINDET!

Hab hier so ein komisches Buch: "You do have every right to overrule the dice at any time if there is a particular course of events that you would like to have occur. In making such a decision you should never seriously harm the party or a non-player character with your actions." Hat übrigens auch einige sehr kontroverse Gedanken zum Thema was bei 0 Lebenspunkte passiert. Muss wohl son moderner Indie-Kickstarter-Schrott sein.

Dieser Moritz bringt schon eine ordentliche Portion Aggression rein. Für mich schwingt da viel Frust mit. Sein "muss" stört mich enorm und das "gewinnen" ließ mich laut lachen. Es gibt genügend Dinge im Leben die "müssen" da gehören Spiele nicht dazu. Aus meiner Sicht empfehle ich einen Schritt zur Seite und etwas Selbstreflektion.