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Der neue Tiroler „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner in der Regie von Brigitte Fassbaender zeichnet sich bis auf einige Szenen des „Siegfried“ durch einen hohen Abstraktionsgrad aus. Auf drei großen und mit ebenso zielgerichteten wie geschmackvollen Videos von Bibi Abel bespielten Projektionsflächen vor dem hinter einem mystischen Gaze-Vorhang aufgebauten Riesen-Orchester konnte somit im Rahmen einer ausgefeilten Personenregie besonders detailliert auf die Schicksale der Akteure eingegangen werden. Diesen Weg der Abstraktion verlor das Regieteam jedoch etwas am 3. Tag der Tetralogie und verlor sich in dramaturgisch fragwürdigen Details, kam aber auch zu sehr eindrucksvollen, so noch nie erlebten Lösungen.
Erick Nielsen hat über die letzten drei Jahre mit dem Orchester der Tiroler Festspiele Erl zu einem beeindruckenden „Ring“-Sound gefunden, der bisher in diesem "Ring" mit einer solchen Intensität und Detailfreude noch nicht zu hören war. Natürlich profitiert das Ensemble auch von seiner Wagner-Erfahrung unter Gustav Kuhn zuvor. Bei dieser musikalischen Qualität darf man sich bereits auf die beiden „Ring“-Zyklen im Juli 2024 freuen.