Die thailändische Regierung hat den Bau eines 128 km langen Kanals durch die thailändische Landenge unter Umgehung der Meerenge von Malakka vorgeschlagen. Das Projekt, das 450 Meter breit und 25 Meter tief wäre, würde rund 28 Milliarden Dollar kosten und 10 Jahre Bauzeit erfordern. Dadurch würden 1.200 Kilometer Fahrtstrecke eingespart und die Treibstoffkosten und C0₂-Emissionen reduziert. Er würde auch die thailändische Wirtschaft ankurbeln und es chinesischen Schiffen ermöglichen, die US-Militärpräsenz bei Singapur zu umgehen. Der Bau des Kanals würde jedoch Tausende von Menschen vertreiben und das natürliche Ökosystem schädigen. Der Kanal würde auch Thailand teilen und den muslimischen Aufständischen im Süden die Möglichkeit geben, ihre Bewegungen auszuweiten. Außerdem würde es zu Spannungen mit Thailands regionalen Nachbarn führen und eine hochentwickelte Logistik erfordern, um mit Singapur konkurrieren zu können. Und schließlich würde sich Thailand verschulden und ins Zentrum einer globalen geopolitischen Rivalität zwischen China, den USA und Indien geraten. Aufgrund all dieser Probleme stößt der thailändische Kanal auf erheblichen Widerstand. Trotzdem will die thailändische Regierung die beiden Meere miteinander verbinden und kündigte im November 2023 eine 36 Milliarden Dollar teure Landbrücke über die Landenge an, die Autobahnen, Eisenbahnlinien und Pipelines umfassen soll. Ob dieser oder der ursprüngliche thailändische Kanal jemals gebaut wird, müssen wir abwarten.
Deutsche Übersetzung und Sprachausgabe: Lukas Jesussek
Quellen unter der englischen Fassung: • Thailand’s $28BN Canal...