Welche Erfahrungen hast du mit auf Trauma spezialisierten Kliniken gemacht? Hast du Fragen oder Anregungen? Ich freue mich auf einen Austausch. 💛

Schön zu hören, dass du dort solch positive Erfahrungen machen durftest. Danke für deinen Bericht. Ich war, vom Arbeitsamt und der Rentenversicherung gefordert, 4 Wochen in einer ambulanten psychosomatischen Reha. Es war eine einzige Katastrophe, wenn man betrachtet was dort gefordert, aber nicht geleistet (echte Hilfe) wurde. Trotzdem hat es mir etwas gebracht, weil ich mir von Anfang an fest vorgenommen hatte nicht brav und konform zu sein, sondern nur zu machen was wirklich ging. Alles was nicht ging, habe ich kommuniziert:“Tut mir leid, aber das kann ich nicht mitmachen, es geht einfach im Moment nicht.“ Es wurde keineswegs als beginnende Abgrenzung wert geschätzt, sondern als Verweigerung gewertet. Aber ich war zum 1.mal ganz treu zu meinen Bedürfnissen und no-Gos und das hat sich wunderbar angefühlt. Das ich einzig zu meinem Gefühl gestanden habe und es nur so gemacht habe, wie es für mich ging, war ein tolles Erlebnis für mich. Und dass ich nicht brav und nicht folgsam war und mehrfach täglich von diversen Therapeuten und Pflegern Ablehnung u Unverständnis u Genervtheit geäußert wurde, hatte überhaupt keine Konsequenz. Ganz im Gegenteil, schließlich mussten sie einsehen dass das „Angebot“ dort (ich hatte es mir ja nicht ausgesucht und immer wieder angesprochen dass ich es bedauerlich finde, dass es keinen traumasensiblen Umgang gibt) mir mehr schadet als nutzt und ich durfte nach 4 statt 5 Wochen beenden und bekam die Bescheinigung für die Rentenversicherung dass ich erwerbsunfähig bin. Damit habe ich jetzt wenigstens Anspruch auf eine Rente, die zwar sehr klein und knapp über der Armutsgrenze ist, aber immerhin. Hilfe werde ich mich bemühen im Alltag zu finden, denn eines haben mir die 4 Wochen doch gezeigt, wie du es über die Begegnung mit dem Nachbarn sagst, ich habe keinen Stress, wenn ich ganz alleine für mich bin, da habe ich höchstens Stress, wenn die Katze die offen stehenden Kartoffeln, die frisch gekocht noch abkühlen, an den Hund verfüttert…..😢 Alles Gute beim Zuhause ankommen und beim bemerken, was sich ggf doch bereits im Ansatz verändert. Dieses Leben mit Trauma als Startbasis ist unser Leben und nur dieses kennen wir und wir leben es, so gut es eben geht und wir entwickeln uns, so gut es eben geht. Mit Betonklötzen an den Füßen kann man keine leichten Sprünge machen, aber man kann die Betonklötze 1.anmalen und 2.stückweise abpickern. Und das tun wir, stückweise die Traumafolgen abpickern.

Vielen Dank für Deine tolle Erklärung. Ich hätte heute um 12.30 Uhr einen Ersttermin von einem Haushaltshilfeteam gehabt, da ich wegen der Unfallfolgen 2 verkrüppelte Hände habe. Der rumänische Putzdienst hat jedoch schon am Sonntag mittag Sturm-geklingelt (ohne Termin) und dann heute 2 Stunden vor dem vereinbarten Termin. Mich hatte dies total getriggert und ich war sofort im Kampf-oder Fluchtmodus. Flüchten konnte ich nicht, da die vor der Türe standen und kämpfen wollte ich nicht, da ich sonst diesen Dienst für den ich 7 Jahre gekämpft habe, sofort verlieren würde. So Sachen, dass jemand unerwartet vor der Türe steht und klingelt oder klopft, kann ich nervlich nicht ertragen. Bin jetzt total ein Wrack und der Tag ist gegessen. Habe jetzt auch die Klingelsicherung deaktiviert, da mein System noch Amok läuft. Viele Normalos würden sich freuen wenn es klingelt und jemand was will. Für mich ist es jedoch unerträglich und ich kann den Notzustand des Körpers nicht kontrollieren.

Was für ein großes Glück, dass ich hier gelandet bin. Im Moment fehlen mir die richtigen Worte .... denn ich muß zusehen, dass ich mich jetzt auf die Reihe kriege um dem Reha Alltag zu bestehen. Höchst anstrengend. Bin ständig Reizüberflutet wegen der vielen Menschen, Lautstärke usw.! Deine Zusammenfassung ist grosartig, der Klang deiner Stimme wohltuend. Ohne Brimborium. Vielen lieben Dank

Habe grad das Video gesehen und die Kommentare gelesen und freue mich so drüber, was das hier für ein toller safer space ist mit so tapferen und reflektierten Menschen. Liebe Grüße an alle!

So schön wie deine Erzählung ist. Und das ist sie. Aber mich macht es traurig. Weil ich diese Erfahrung noch nie gemacht habe. Egal wo ich Hilfe gesucht habe, wurde ich tatsächlich im Stich gelassen und es ging mir schlechter als vorher. Am schlimmsten aber war die Therapie, die ich aufgesucht hatte. Ein Therapeut, der sich Psychoanalytiker nannte. Aber er hat seine Patienten nur für sich selbst gebraucht. Das hat sich allerdings erst im Laufe der Zeit gezeigt. Am Ende war es selbst eine neue traumatische Erfahrung. Und zwar eine sehr tiefe. Ich war in einem so schlimmen Zustand wie noch nie. Und es war niemand da. Das ist jetzt fast genau drei Jahre her. Ich bin noch kranker als ich es vorher war. Und mein Körper gibt langsam auf. Weil ich es nicht geschafft habe, jemanden zu finden, der mich wirklich mag und annimmt, wie ich bin. Nicht einmal der Therapeut. Und ich bin nicht mehr in der Lage, das noch zu ertragen. Zwar habe ich alles rational verstanden inzwischen. Aber mein Körper hat es auch verstanden. Und er gibt auf. Ich wünschte, es gäbe in Deutschland eine Klinik, die tatsächlich so wertschätzend und traumasensibel ist - und die nicht selbst bezahlt werden muss. Aber in Deutschland gibt es nur noch diese Verhaltenstherapien und einen Ansatz von Glaubenssätzen und entmachten etc. Aber null Beziehungsarbeit. Ich habe so gehofft, irgendwann mal etwas Glück zu haben. Aber ich bin wohl dazu verdammt, für immer allein zu sein, getrennt vom Rest der Menschen. Die ich nicht verstehe. Und die mich nicht verstehen. Ich wollte so nicht leben. Warum ist das so passiert? Obwohl ich alles getan habe, was in meiner Macht lag, damit mein Leben ein gutes werden kann. Und trotzdem ist es so schief gegangen. Das macht mich so traurig.

Danke, dass du uns auf deinem Weg mitnimmst und deine Erfahrungen so offen teilst😊Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft für den Veränderungsprozess. 🍀Deine Arbeit für KZfaq ist wertvoll und hat mich schon häufig bereichert und mir Mut gemacht, ich habe mich verstanden gefühlt. Du bist mir in deiner Art sehr sympathisch, freundliche Grüße aus Deutschland

Ganz feiner Vortrag vielen herzlichen dank

Schön von dir zu hören. Auch gut, dass es dich ein Stück weiter gebracht hat. Mit der Psyche ist es schon so ein Ding... Der Kopf will wissen, wieso und warum. Aber Herz und Bauch weigern sich. Aus gutem Grund. Der Kopf erinnert sich nicht, der Körper schon. So ähnlich hat es Freud formuliert. Ich selbst habe diese inneren Widerstände. Wenn Du sie bemerkst nimm sie freundlich an. Erinnere dich an die Fortschritte und sei stolz auf sie. Das ist deine Leistung . Freundliche Grüße aus Blankenburg im Harz in Deutschland 😊

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