Ich interpretiere es momentan so: dass Menschen sich im Laufe ihres Lebens zugehörig glauben zu fühlen mit Anderen, außerhalb ihrer Kernfamillie aufgrund von mangelnder Selbstempathie bzw. Nicht spüren, dass sie sich aufgrund von nicht erfüllten Bedürfnissen also Enttäuschungen und Verletzungen erlebt haben , dass es "woanders"- mit Anderen- " besser ist" , einfacher ist, erfüllender ist, als mit den mir von Geburt an Nächsten. D.h. wenn es zu viele Konflikte, Missverständnisse mit Eltern oder Geschwistern gab, Menschen glauben, dass es nur den Weg des " Loslassens in Form von Abstand" und ABBRUCH als " Lösung zur " Selbsthilfe " geben könne. Dass sie sich aber dadurch der Selbstempathie entziehen, merken sie nicht. Dass sie eigentlich dass Ureigene Bedürfnis nach Nähe mit und Liebe von der eigenen Mutter oder Vater suchen und nicht finden konnten ( weil die Anderen es auch ( noch) nicht bieten können..ist dann aber eigtl. Weiterhin eine weitere Enttäuschung und somit Täuschung:"ich brauche euch nicht (mehr). Somit wünsche ich allen hier die Kraft, zu erkennen , daß die Mutterliebe und Vaterliebe UNVERWECHSELBAR und nicht zu ersetzen ist. Auch nicht mal von den tollsten Stiefeltern oder Pflegeeltern. Oder liege ich da falsch?

Hallo Markus 🙂 für mich ist Identität vor allem erstmal eine sich stets wandelnde "ich Wahrnehmung". Je nachdem in welchem in welcher Rolle ich mich gerade befinde ist das ich mein jeweiliger Antrieb (also meine Bedürfnisse) es sind also unsere Archetypen die uns entweder empowern, oder genau das Gegenteil anrichten. In jedem Fall ist es gut die Fähigkeit zu entwickeln sich davon lösen zu können weil sie immer Grenzen haben

Tolle Folge. Die Psychoanalyse kennt ja den Begriff des Ego, der sehr stark mit dem zu tun hat, das du beschrieben hast. Wenn wir wütend werden, spricht das Ego aus uns, das sich in Frage gestellt fühlt. Ein anderer Begriff, der mit Identität zu tun hat, ist sicherlich auch die Seele. Sehr unscharf, jeder denkt was anderes drüber. Damit kann man nicht wirklich diskutieren - jedenfalls nicht einfach oder klar. Für mich ist das die Gesamtheit von Körper und Geist während der gesamten Lebzeit - aber auch die persönliche Einflussnahme auf den Rest des Universums. Durch das eigene Handeln, hauchen wir Dingen oder sogar anderen unsere Seele ein. Und dann git es ja noch den Gedanken der Wiedergeburt, wo neue Identitäten sich mit alten überlappen. Am Ende sind wir alle eins. Teil ein und derselben Biomasse, die einen Kreislauf bildet, und über Gravitation und andere Wechselwirkungen lose eingebettet in den Rest des Universums. Je länger man darüber nachdenkt, desto größer wird die Sache und desto weniger bleibt übrig von dieser kleinen Welt, die wir uns im Kopf zusammen konstruieren. Aber dennoch ist diese Identität wichtig, um sinnvoll handlungsfähig zu sein, denn mit Identität kommt ja nicht nur Wut, sondern auch andere Dinge wie z.B. Verantwortungsgefühl oder Fortpflanzung. Aber dieses eigene Bewusstsein, das uns gezielt in Wettbewerb mit anderen eintreten lässt, wird von vielen eh überschätzt. Meistens sind ja doch irgendwelchen uralten Programme in uns tätig, deren Auswirkungen wir uns mit einer angeblichen Handlungsfreiheit von uns als Individuums erklären. Aber die Programme sind ja die Folge der tausenden, von denen wir abstammen und die in uns weiter leben.

Michael Buber sagte einst: Der Mensch wird erst am Du zum Ich.

Hallo Markus, vielen Dank für deine Anregung, das Thema Identität vom Wahrnehmen her zu definieren. Was hältst du von dem Vorschlag: "Identität ist das Bedürfnis nach Unverwechselbarkeit"? Grüße, Jane