Рет қаралды 163
Es kommt nicht allzu oft vor, dass man südlich von Madrid Wagner-Aufführungen erlebt, und dazu noch durchaus gute. Das traditionsreiche Teatro de la Maestranza in der andalusischen Hauptstadt Sevilla, eher für ihren phänomenalen Dom, den Stierkampf sowie für eine nicht unbekannte Oper des Wagner-Verehrers George Bizet berühmt, hat im letzten Herbst dreimal „Tristan und Isolde“ angesetzt. Allex Aguilera zeichnete für Regie und Bühnenbild verantwortlich. Die Kostüme kamen von Jesús Ruiz, die Beleuchtung von Luis Perdiguero und die Videos von Arnaud Pottier. Das wohl wichtigste aber war, dass die mittlerweile (nicht nur) im Wagnerfach bekannte Schwedin Elisabet Strid ihre erste Isolde sang.
Aguilera hat sein Regiekonzept mit einem ständigen Blick auf die Schönheit ausgerichtet und versucht, „diese unmögliche und unbefriedigte Liebe“, wie sie sich über das ganze Stück darstellt, zu portraitieren. Elisabet Strid errang mit ihrer erwartungsgemäß lyrisch interpretierten Isolde einen ganz großen Erfolg. Es gelangen ihr herrliche Piani, aber auch kraftvolle Linien in der Mittellage bei durchaus guten Spitzentönen und einnehmender Darstellung. Auch Stuart Skelton ließ als Tristan vornehmlich lyrische Töne bei sichtbar zum Ausdruck gebrachtem Leidensdruck hören, ein starkes Paar!
Der junge Ungar Henrik Nánási dirigierte mit viel Liebe zum Detail und hoher musikalischer Intensität das Real Orquesta Sinfónica de Sevilla und den aus der Galerie singenden Coro Teatro de la Maestranza. Eine bemerkenswerte Aufführung!