Gibt es grundsätzliche Erkenntnisgrenzen der Physik?

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Paul Hoyningen

Paul Hoyningen

4 жыл бұрын

Vortrag am Physik Sympoisium 2019: Unbestimmt und relativ? Zum Weltbild der modernen Physik
Nürnberg, 21.9.2019

Пікірлер: 58
@PhilosoFox
@PhilosoFox 4 жыл бұрын
Großartig. Auf den Punkt. Und so inspirierend vorgetragen, dass man an fast jeder Stelle sofort mit einsteigen will - nur um fürchten zu dürfen, dass egal welche Figuren man zöge, der Gegenüber sogleich lachend die Erwiderung zur Hand hätte. Danke!
@PHoyningen
@PHoyningen 4 жыл бұрын
Danke meinerseits!
@janbolmer4965
@janbolmer4965 4 жыл бұрын
Wie immer, danke fürs hochladen!
@bencnc1825
@bencnc1825 4 жыл бұрын
Danke fürs Teilen. Ihr immenses Wissen und ihren Verstand hätte ich gern!
@PHoyningen
@PHoyningen 4 жыл бұрын
Danke!
@Juraberg
@Juraberg 3 жыл бұрын
Sehr interessantes Thema, packend und anschaulich vorgetragen. Vielen Dank.
@RicciSmetana
@RicciSmetana 4 жыл бұрын
Danke für den tollen, erhellenden Vortrag
@nayjer2576
@nayjer2576 3 жыл бұрын
Die Frage zur Unterbestimmtheit der Theorien ist ja, ob es unendlich viele geben kann. Das klingt erstmal unwichtig, würde aber dazu führen, dass man reduktionistisch aus empirischen Datensätzen eine Theorie konstruiert, um dann zu sehen welche Möglichkeiten es gebe. Könnte man dabei Strukturen erkennen? Falls ja, würde das auf einer weiteren Ebene noch mehr über einen empirischen Datensatz aussagen, als diese ein oder zwei Theorien die man so schon hat. Ich finde den Gedanken jedenfalls interessant. Viel einfacher lässt sich dies schätze in der Mathemarik realisieren, wo es auch verschiedene Axiomsysteme geben kann, alle davon scheinen in der Art die Primzahlen zu enthalten, die Frage ist doch aber wie und wodurch.
@hornsby5533
@hornsby5533 2 жыл бұрын
Ich bin begeistert von dem Vortrag! Danke!
@PHoyningen
@PHoyningen Жыл бұрын
Vielen Dank!
@doublebabba
@doublebabba 3 жыл бұрын
Hervorragend! Hätte ich mir auch 2 1/2 Stunden gegönnt. Danke!
@SerijoschaM
@SerijoschaM 4 жыл бұрын
"Sie müssen den Löwen nicht erkennen, sondern einfach weglaufen!" Könnte ich der pessimistischen Metainduktion über den Hinweis entgehen, dass sich oft grundlegende Annahmen über unbeobachtbare Entitäten als falsch erwiesen haben? Nicht aber strukturelle Aussagen über die Beziehungen dieser Entitäten (struktureller Realismus). Das würde auch die Theoriekonvergenz stützen.
@Komprimat1111
@Komprimat1111 4 жыл бұрын
53:28 - Wo kann man zu dem Thema (der richtigen Vorhersagen mit falschen Theorien) gute Beiträge finden?
@hapfingsten2076
@hapfingsten2076 4 жыл бұрын
de.wikipedia.org/wiki/Phlogiston oder allgemein de.wikipedia.org/wiki/Paradigma
@Komprimat1111
@Komprimat1111 4 жыл бұрын
@@hapfingsten2076 Super! Vielen Dank!
@PHoyningen
@PHoyningen 3 жыл бұрын
Die ausführlichste List ist in Vickers, Peter. "A Confrontation of Convergent Realism." Philosophy of Science 80, no. 2 (2013): 189-211.
@Komprimat1111
@Komprimat1111 3 жыл бұрын
@@PHoyningen Vielen Dank auch an Sie, für diese Antwort und vorallem für das Hochladen des Videos!
@Kaje_
@Kaje_ Жыл бұрын
@@Komprimat1111 Ein konkretes Beispiel, das ich dir zusätzlich noch empfehlen kann, ist die Epizykeltheorie. Ist ein gutes Beispiel einer Theorie, die auf einem falschen Weltbild (geozentrisch) aufbaute, aber ziemlich gute Vorhersagen machen konnte über die Bewegungen der Planeten.
@hansgluck6630
@hansgluck6630 3 жыл бұрын
Danke für das Video sehr inhaltreich, nun eine Frage zu Grundlage der Physik : Was ist der Unterschied zwischen Kraft und Energie? Erzeugt Energie die Kraft oder umgekehrt? Danke für einen Hinweis im Voraus. VG
@PHoyningen
@PHoyningen 3 жыл бұрын
de.wikipedia.org/wiki/Kraft
@Muck-qy2oo
@Muck-qy2oo 3 жыл бұрын
Die Kraft ist der Leistung näher. Die Leistung ist die Energie pro Zeit. Beispiel: Ein LKW ist mit insgesamt 1 Tonne in 1000 Paketen beladen. Sie können diese aber nur dann alle auf einmal heben wenn Sie auch die Kraft dafür haben! Wenn nicht, müssen Sie eines nach dem anderen herausnehmen und mehr Zeit und Weg investieren. Die Energie bleibt aber gleich! Danach übrigens funktionieren auch die Hebel und Übersetzungsgesetze.
@hansgluck6630
@hansgluck6630 3 жыл бұрын
@@Muck-qy2oo Danke für die Antwort, aber die Einheit für Kraft ist Newton (N) 1N = kg m / sec und die Einheit für Leistung ist Watt(W)= 1 Nm/sec. und das sind völlig verschieden.
@RickB500
@RickB500 3 жыл бұрын
Kraft ist eher die Ursache einer Zustandsänderung. Dabei fließt Energie.
@lacoil79
@lacoil79 2 жыл бұрын
@@RickB500 Higsbosom? Kraft ist ein energetisches Feld ohne Masse, ist das richtig?
@RickB500
@RickB500 4 жыл бұрын
Verehrter Herr Hoyningen-Huene. Ich schätze ihre klare Strukturierung und vor allem ihre klare verständliche Sprache sehr. Ein paar Anmerkungen, aber auch etwas Kritik und Fragen zu dem Thema: Ich weiß ja nicht auf welche Partys sie gehen, aber die pessimistische Metainduktion wird auf Partys und andernorts tatsächlich gerne verwendet, wenn auch nicht unter diesem Namen (ich würde wahrscheinlich in der Ecke stehen gelassen, wenn ich diesen Ausdruck brächte). Egal, die umgangssprachliche Variante: “Man hat sich doch schon so oft geirrt, warum dann nicht auch mit der Evolution, Lichtgeschwindigkeit, Quantenphysik, Urknall usw.”. Eine schärfere Variante, oft bei KZfaq unter Physik-Videos zu finden, wenn es um Bereiche geht, wo die Physik ihre eigenen Erkenntnisgerenzen zugibt, Z.B. im Bereich Dunkle Materie und Dunkle Energie: “Seht ihr, die geben selber zu, daß man 96% des Universums nicht kennt und nicht versteht”. Oder kurz: “wenn man nicht alles weiß, weiß man eigentlich gar nichts”. Da bettet man sich dann gerne auf dem bequemen Sokratischen Nichtwissen und läßt Physiker wie Märchenonkels oder -tanten da stehen. Kann aber auch Philosophen treffen. Ist die pessimistische Metainduktion wirklich so ein Argument, mit dem man alle realistischen Hoffnungen totschlagen kann? Ja, es kann sein, das es alles vielleicht anders ist (doppelte Möglichkeit) . Und die Geschichte hat ja gezeigt, dass es dann oft doch anders war, als gedacht. Aber daraus Schlüsse zu ziehen, heißt das nicht, wir vertrauen auf die Realität der Geschichte? Und wenn die Geschichte zeigt, dass sich eine Idee (z.B. Äther) als falsch herausstellt, haben wir doch das aus Popper abgeleitete “Emporirren”? Nein, so einfach ist es eben nicht, weil jeder beseitigte Irrtum wieder neue offene Fragen aufwirft und eine positive Gerichtetheit im Sinne eines Fortschritts fraglich ist. Man darf aber auch nicht den Konvergenzrealismus sich vereinfacht wie eine mathematische Asymptote vorstellen. Eine Annäherung an ein Ziel schließt mögliche Umwege nicht aus, manchmal auch Sprünge (eine Falsifikation wenn es denn eine echte ist, ist ein Sprung, eine Art Singularität). Wenn man schon bei historischen Einwänden ist, darf man auch dialektische Prozesse nicht außer acht lassen (Ich weiß, eine Stunde ist zu kurz um das alles zu berücksichtigen, aber deswegen erlaube ich mir das hier zu ergänzen) “In jeder größeren Revolution der Physik ändert sich die Natur der postulierten fundamentalen physikalischen Objekte derart stark, dass von einer Konvergenz der Theorien nicht gesprochen werden kann.” Tatsächlich in jeder? Wird hier nicht, wie auch bei der pessimistischen Metainduktion, unzulässiger Weise verallgemeinert? Selbstverständlich gibt es Fehler und Irrtümer (sogar Fälschungen) in der Physik, aber jede Überwindung ist ein Fortschritt hinter den man nicht zurückfallen kann. Denselben Fehler macht man nicht zweimal. Ich reduziere also jedes Mal die Menge an möglichen Theorien. Darauf folgt dann das Sackgassen-Argument: Die Theorie wird so möglicherweise stimmig, konsistent und kann Prognosen liefern, die sich wieder als überprüfbar herausstellen, aber die Theorie geht doch möglicherweise (betont: “möglicherweise”) an der Realität vorbei? Welche Realität? Setzt das Sackgassenargument nicht eine zumindest theoretisch erkennbare Realtität voraus? Und welches andere Instrument hätten wir für die physikalische Realität, wenn nicht wiederum die Physik. Das Geschäft nimmt denen kein Philosoph ab. Eine Theorie kann erfolgreich sein, auch wenn ihre Grundannahmen falsch sind. Richtig, sooo leicht darf man von Erfolg nicht auf Wahrheit schließen. Aber kann sich eine solche Theorie lange halten, wenn sie doch (heute mehr denn je) immer wieder von der Wissenschaftsgemeinschaft hinterfragt wird? Gibt es da Präzendenzfälle? Ja, die Äthertheorie hat sich eine Weile gehalten, aber sie wurde aufgegeben, als sie durch ein besseres Modell ersetzt wurde. So what? Sie scheuen hier Kants “Ding an sich” als Inbegriff der unerkennbaren Realität? Absichtlich? Denn mit Kant ist es einfach: Eine Annäherung kann ich nur dann behaupten, wenn ich meine Erkenntnisse mit der Realtiät vergleichen kann und sagen kann, ich habe mich “ein paar gute Schritte darauf zubewegt”. Wenn ich keinen Orientierungspunkt habe, habe ich keine Orientierung, und ich weiß nicht, ob ich mich auf etwas zubewege, oder weg, oder in eine Sackgasse. Bleibt mir nur der Instrumentalismus. Sie sprechen es ja nicht aus, aber ihre Argumente betreffen ja den Konvergenzrealismus. Auch wenn ihr Fazit ein bischen offen formuliert wurde, ist der Instrumentalismus bzw. Positivismus dann für sie die einzige mögliche Weise, physikalische Phänomene zu beschreiben? Wo ordnen sie die sog. Kopenhagener Deutung ein? Mal zugestanden, das es keine kanonische Formulierung dieser gibt, aber es wird ja immer gesagt, ein Großteil der Physik haben diese Deutung lange Zeit geteilt. Ich nehme mal diese etwas verkürzende Formulierung aus wikipedia: “Die Kopenhagener Deutung in ihrer ursprünglichen Version von Niels Bohr verneint nun die Existenz jeglicher Beziehung zwischen den Objekten des quantentheoretischen Formalismus einerseits und der „realen Welt“ andererseits, die über dessen Fähigkeit zur Voraussage von Wahrscheinlichkeiten von Messergebnissen hinausgeht. Einzig den durch die Theorie vorhergesagten Messwerten, und damit klassischen Begriffen, wird eine unmittelbare Realität zugewiesen. In diesem Sinne ist die Quantenmechanik eine nichtreale Theorie.” Wohlgemekrt, die Kopenhagener Deutung bezieht sich auf die Frage der Realität von Phänomenen auf der Quantenebene, nicht der klassischen Mechanik, auch wenn in dem Zitat “reale Welt” in Anführungsstrichen steht. Der Riß geht also gleichsam mitten durch durch die Physik. Anders, wenn die gesamte Physik eh nur positivistisch aufgefaßt werden würde, dürfte es das Problem der Kopenhagener Deutung gar nicht geben? Auch der Zufall, die Superposition und die Nichtlokalität sind dann operationale Begriffe, wie Elektron und Mond und schwarze Löcher. Spannend finde ich immer, wenn Leute “das Gehirn”, Sinnesorgane oder das ZNS einbringe, als hätten wir davon eine sichere realistische Deutung, um damit den physikalischen (approximativen) Realismus in Frage zu stellen. Mein persönliches Fazit, pessimistische Metainduktion und das Sackgassenargument mahnen zur Vorsicht (da bin ich ganz bei ihnen), gerade aufgrund der Geschichte, sind aber kein prinzipiellen Argumente, egal gegen welchen Realismus. Aus dem Erfolg der Naturwissenschaft kann man aber auch nicht auf die Wahrheit der Theorien schließen. Aber wie will man die Wahrheit der Aussagen: “Die Erde dreht sich um die Sonne” und “Der Mond verschwindet nicht, wenn man wegschaut” als realistische Aussagen widerlegen? Anders: Zweifel am Wahrheitsstatus physikalischer Theorien, sind nicht hinreichend, diese auch zu widerlegen. Ich schätze, da liegen wir mit unseren Fazits nicht so weit auseinander. Eine andere Frage, aber das sprengt jetzt wirklich das Thema, ob der Fortschritt der Physik tatsächlich unbestritten ist, also losgelöst von der epistemischen Frage, also etwas ethisch, oder gesellschaftspolitisch. Es ist sicher ein Fortschritt im Sinne der Aufklärung, wenn Menschen ihre Neugier in der Wissenschaft frei ausleben können. Aber erstens kann das zu absoluten Gefahren werden, aber auch zu relativen, dann nämlich, wenn in einen wenigen nützlichen Wissenschaftsbereich Geld investiert wird, das man an anderer Stelle dringender gebrauchen kann. Danke jedenfalls für die Denkanregungen, ich hoffe ich konnte ein paar Anregungen zurückgeben ;-) Freue mich aber auch über eine kritische Antwort.
@vl4997
@vl4997 3 жыл бұрын
Ausgezeichneter Beitrag! "Sie scheuen hier Kants 'Ding an sich' als Inbegriff der unerkennbaren Realität?" In der Tat - wie der Teufel das Weihwasser. ;-) Die letztlich unerkennbare Realität, das, was die Welt "an sich" ist und was menschlicher Erkenntnis als Gegenstand selbst nicht (und schon gar nicht vollständig) gegeben ist, ist ja letztlich der Grund, warum alle Erkenntns Spekulation und Hypothese bleiben muss - ein Sachverhalt, der schon in der indischen Philosophie vor mehr als 2500 Jahren mit dem Gleichnis vom Elefanten illustriert wurde (das sicher auch Herrn Hoyningen-Huene bekannt ist): de.wikipedia.org/wiki/Die_blinden_M%C3%A4nner_und_der_Elefant Oder wie es auch schon von Hölderlin (nach Kant) formuliert wurde: "Voll Verdienst, doch dichterisch wohnet/ Der Mensch auf dieser Erde".
@RickB500
@RickB500 3 жыл бұрын
@@vl4997 Das Gleichnis drückt für mich weniger die Unerkennbarkeit der Welt aus, sondern den Perspektivismus. Mich hat immer geärgert, warum die sich nicht zusammen tun. In der Vereinigung kann man das Problem ja lösen. Der eine nimmt den anderen an der Hand und zeigt im seine "Tastweise". Deswegen denke ich nicht, dass alle Erkenntnis Spekulation und Hypothese bleiben muss. Das wäre ja schon negativ selbstbezüglich. Vollständiges und absolut gesichertes Wissen mag in vielen Bereichen nicht zu erreichen sein. Aber etwas wissen wir ja doch, und damit auch etwas vom Ding an Sich. So bin ich mir ziemlich sicher, dass die Erde keine Scheibe ist, sondern eine kugelartige Gestalt hat, und es davon noch viele andere Mrd. im Universum gibt.
@eddiepoole
@eddiepoole 3 жыл бұрын
"Wortgeklingel" fand ich gut.
@bastianconrad2550
@bastianconrad2550 3 жыл бұрын
mehrfach sagte er::merken Sie sich das( den Begriff ...z.b. epistemischer .Status). damit können Sie auf einer Partie imponieren.....ein offensichtlicher, aber eher unangenehmer motivischer Hintergrund seiner Persönlichkeit.und Rede : sein Imponieren wollen oder müssen......die Wahrheit (oder Leere?) seiner Weisheiten kann ich nicht einschätzen..-
@PHoyningen
@PHoyningen 3 жыл бұрын
Verdammt, Sie haben mich durchschaut...
@dannyrocky8530
@dannyrocky8530 3 жыл бұрын
Immer diese Fragen, wo die Leute einfach ihre These vorstellen wollen und es lieben, wenn ihnen jemand zuhört
@lacoil79
@lacoil79 2 жыл бұрын
Dafür sind wir da.
@peterp-a-n4743
@peterp-a-n4743 2 жыл бұрын
Bez. Sackgasseneinwand: Was bedeutet es eigentlich, dass eine (konvergente) Theorie fundamental falsch ist, wenn sie *beliegbig genau* die selben Vorhersagen macht wie die "wahre Theorie"? Sagt das Sackgassenargument nicht nur, dass wir keine Metaphysik betreiben können? Oder anders gefragt: Was ist der Unterschied zwischen Flew's "Invisible Gardener" und überhaupt "keinem Gardener"
@PHoyningen
@PHoyningen 2 жыл бұрын
Ja, bei "beliebig genau" ergäbe sich eine andere Situation; ich spreche aber von einer endlichen (hohen) Genauigkeit.
@Funnysterste
@Funnysterste 5 ай бұрын
Bei der Frage, was denn Wahrheit sei, empfiehlt es sich vielleicht zu überlegen was das Gegenteil von Wahrheit ist. Lüge und Irrtum beziehen sich auf Aussagen, die gelogen oder schlicht falsch sind. Dem gegenüber stehen Aussagen mit Wahrheitsanspruch, die ehrlich gemeint, also nicht bewusst gelogen sind. Ob es sich bei Aussagen mit Wahrheitsanspruch um Irrtümer handelt, gilt es irgendwie festzustellen. Das Gleiche gilt für die Frage nach Fortschritt. Das Gegenteil von Fortschritt ist entweder Stillstand oder Rückschritt. Man bewegt sich in eine Richtung, vorwärts oder rückwärts, oder steht still. Was davon das Bessere ist, ist eine Frage der Bewertung.
@Sonntagssoziologe
@Sonntagssoziologe 3 жыл бұрын
48:33 war für mich ein Erkenntnisknaller. Hatte das noch nie so betrachtet. So wie wir zur Weinbergschnecke heute sagen, ist zwar gut und schön, was du dir so über die Welt denkst, aber du hast gar nicht das Hirn, dir ein Elektron vorzustellen, so könnte unser zukünftiges Hirn in 1 Mio Jahren sagen, ist zwar gut und schön, wie Ihr euch das mit Elektronen und Quarks vorstellt, aber Ihr habt gar nicht die Hirne, diese Unzulänglichkeit zu überwinden. Meine Frage wäre, ob es gegen dieses Argument eigentlich ein schlagkräftiges Gegenargument gibt. Also eines gegen die Annahme, dass unsere aktuellen Denkkategorien nicht evolutionär abgelöst werden könnten.
@jorgwinter2397
@jorgwinter2397 Жыл бұрын
Ich denke, hier kann man Gödels Unvollständigkeitssatz herannehmen, der im übertragenen Sinn besagt, dass es für Systeme, die in der Lage sind, sich selbst zu erkennen, Probleme gibt, die sie nicht beantworten können - knallhart, mathematisch bewiesen. Eine Antwort auf diese Probleme kann man wiederum nur in einem größeren System geben, welches wiederum neue Fragen nicht entscheiden kann. Wir Menschen sind also dazu verdammt, nicht alle Fragen beantworten zu können.
@Kaje_
@Kaje_ Жыл бұрын
@@jorgwinter2397 Das ist ein gutes Gegenargument. Aber auch hier muss man vorsichtig sein. Man könnte auch argumentieren, dass die Evolution auch letztlich über Gödels Satz steht (da Logik, so wage ich mal zu behaupten, nicht aus der Natur, sondern aus dem Menschen kommt und von diesem an die Oberfläche seines Bewusstseins geholt wurde). Denn diesen Satz konnten wir ja deshalb nur so beweisen auf diese Art, weil wir spezifische Kategorien des Verstandes (siehe Kant), die wir als homo sapiens besitzen, auf die Logik und die Logik auf die Mathematik anwenden, usw. Wären diese Kategorien allerdings anders oder würden sich verändern, wäre es durchaus möglich, dass irgendwann die Logik, wie wir sie jetzt kennen, einem Menschen-ähnlichen Wesen (nennen wir ihn mal homo sapiens lumus) in vielen Millionen Jahren als völlig unsinnig und unschlüssig vorkommt, da es vielleicht dann ganz andere Kategorien und Schemata besitzt, die es auf die sinnliche Welt anwendet, daher evtl. eine völlig neuartige und andere Art der Logik besitzt wie wir heute. Da wäre es dann auch denkbar, dass es dann auch Systeme geben könnte, die sowohl in sich konsistent als auch vollständig sein könnten. Allerdings funktioniert dieser Schluss natürlich nur, wenn man annimmt, dass die Logik nicht irgendwie schon in der Natur selbst hineingewoben ist und wir das nicht lediglich auf unsere ganz individuelle Art und Weise erkannt haben.
@bertholdgross6256
@bertholdgross6256 2 жыл бұрын
Alle Wellen haben ein Trägermedium. Es gibt keine Wellen ohne Trägermedium. Elektromagnetische Wellen haben kein Trägermedium. Entweder sind die beiden ersten Sätze falsch und der dritte richtig oder umgekehrt. Es gibt noch die Möglichkeit, dass elektromanetische Wellen keine Wellen sind. Da aber elektromagnetische Wellen Wellen sind, kann der dritte Satz richtig sein. Aber die bloße Möglichkeit, dass die 4-dimensionale Raumzeit das Trägermedium von elektromagnetischen Wellen ist, falzifiziert den dritten Satz. Man kann auch sagen, elektromagnetische Wellen sind Welle und Medium in einem.
@josefcarnap7214
@josefcarnap7214 3 жыл бұрын
Sehr fokussiert. Der Mann schwefelt nicht.
@PHoyningen
@PHoyningen 3 жыл бұрын
Sehr fokussiert. Carnap schwafelt nicht.
@KommentarSpaltenKrieger
@KommentarSpaltenKrieger 3 жыл бұрын
Der Einwand, dass man mit diesen ganzen skeptischen Argumenten wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfolge für ein Wunder halten muss, ist nicht gänzlich unberechtigt.
@PHoyningen
@PHoyningen 3 жыл бұрын
Ja, das "Wunderargument" wirkt bestechend, jedes Mal wieder, auch für mich. Aber wenn man genauer hinschaut, verliert es an Glanz ...
@skhi7658
@skhi7658 2 жыл бұрын
@@PHoyningen Das Argument ist einfach zirkulär. Es setzt bereits voraus ,was es behauptet. Nämlich das ein Funktionieren ohne das Wissen über die absolute Wahrheit der Wirklichkeit unmöglich sei , also ein Wunder wäre. Insofern ist es kein Argument , sondern eine Behauptung. Klingt irgendwie gut ,ist aber ein bisschen Populismus und Polemik. Ist so ähnlich wie die Aussage , daß die Existenz der Welt doch die Schöpfung und damit die Existenz Gottes bereits beweisen würde. Sonst wäre die Existenz der Welt ja unerklärlich.
@69kiesel
@69kiesel 2 жыл бұрын
Kann diese "begeisterten" Kommentare nicht nachvollziehen, ich bin nach 15 Minuten eingeschlafen.
@PHoyningen
@PHoyningen Жыл бұрын
Ging mir auch so ...
@lacoil79
@lacoil79 3 жыл бұрын
Es ist an der Zeit das die Kinder dieses Wissen vermittelt bekommen, mit den Erkenntnissen das wir nichts wissen und das es keine reine Wahrheit gibt kann man nicht früh genug vermittelt bekommen. Ich höre so gerne Vorlesungen aus diesem Bereich und dann gehe ich einkaufen und höre nur noch peinliche Bauern konfabulieren.
@RickB500
@RickB500 3 жыл бұрын
Es gibt keine "reine Wahrheit"? Nur sozusagen Halbwahrheiten? Dann gilt das auch für diesen Satz. Selbiges für "wir wissen nichts" oder "alles ist relativ" usw. Also etwas müssen wir schon zu wissen beantspruchen, wenn wir überhaupt propositionale Sätze äussern. Zumindest das es irgend wen gibt, der sie potentiell verstehen kann. Wenn wir Kindern beibringen, dass wir eigentlich nichts wissen, dann handeln die auch danach, das im Prinzip auch egal ist, was man tut. Denn man kann ja nie wissen, ob es richtig oder falsch ist. Will man das? Kann man das wollen? Wichtiger ist vielmehr, dass Kinder lernen mit Wissen kritisch und vorsichtig umzugehen. Das Wissen der Bauern ist mir da manchmal lieber. Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffel ;-)
@PHoyningen
@PHoyningen 3 жыл бұрын
Nicht immer.
@skhi7658
@skhi7658 2 жыл бұрын
Für die Frage nach der Wahrheit gilt dasselbe , wie für den Satz des Widerspruchs. Sowohl Widersprüchlichkeit als auch Wahrheit sind eine Frage der konkreten Hinsicht . Sie sind kontextabhängig. Auf konkrete Fragen in einem klaren Kontext und einer bestimmten Hinsicht , gibt es auch konkrete Antworten.
@lacoil79
@lacoil79 2 жыл бұрын
Mir gefallen beide Antworten und ich bin glücklich, dass es Menschen gibt die genau so interpretieren o.ä. ist auch Wurst. Ich danke vorab für Ihre Mühe. Also skaliert das "Universum" obwohl es was makroskopisches ist, die gesamte(n) mikroskopische(n) Warheit(en). Mir stellt sich die Frage , ob wir nicht alle für ein eigenes Universum stehen es ist für mich ein gefühlter Beweiß, da das anscheinend alle Informationen skaliert sind. Stehen wir also in der Summe für Multiversen? Stehen unsere Warheiten allen Wahrscheinlichkeiten gegenüber , was denkt ihr ?? Wir streben nach energetische Ausgeglichenheit das geht in Multiversen doch nur durch Diversität und Kohärenz. Saugen wir die Gase andere auf (auch wenn aus Gas und Schmutz, Meinungen geworden sind) und Formen aus allen Möglichkeiten, unsere vielfalt an Warheiten. Ist dieses meine Gefühl, das Fundament meiner Erkentnis und somit Engel und Teufel zugleich? Bin ich alles und nichts zugleich? Ich hoffe ich bin nicht zu verworren meine Umgebung beantwortet mir diese Fragen leider nicht! Hilfe!😅
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