Total unpassende Überschrift. Die beiden Piloten haben alles nach Vorschrift gemacht und agierten bis zum Schluss ruhig und professionell in einer ausweglosen Situation.

Finde euren Kanal aufgrund der Differenziertheit in der Falldarstellung ungemein interessant. Auch das Mitanbordnehmen von wirklichen Experten verleiht dem Format unglaublich viel Qualität. Weiter so!

Hallo Benjamin und Andreas! Erstmal ein Dank und Glückwunsch für bzw. zu Eure(n) Podcasts. Die sind unheimlich fundiert, interessant und für einen Laien wie mich auch lehrreich. Da sollten sich insbesondere die US-TV-»Doku«-Macher mal eine bis neun Scheiben von abschneiden. Umso mehr finde ich es schade, dass Ihr bei dieser Folge einen m. E. völlig verfehlten, reißerischen Titel verwendet habt, der beim ersten Lesen ein Fehlverhalten der Piloten impliziert. Sowas habt Ihr doch gar nicht nötig bei Eurer Content-Qualität! Ansonsten Daumen ganz weit hoch, ich freue mich schon auf weitere Episoden.

Etwas vorweg: egal, was die Piloten anders gemacht hätten, eine sichere Landung wäre nnerhalb der verbleibenden Zeit nach der Raucherkennung nicht mehr möglich gewesen. Das hat man gründlichst untersucht. Dass eine Checkliste durchgegangen wurde, hat nichts mit der Swissair-policy zu tun, sondern es handelt sich um ein ganz normales Vorgehen jeder Airlines. Checklisten bezwecken, dass nicht ein wesentlicher, lebenswichtiger Punkt vergessen wird. Zeit verschwendet haben sie dadurch nicht. Sie gingen die Checklisten während des eingeleiteten Sinkfluges durch. Der zweite Punkt: Fuel dumping. Die vollgetankte Maschine war deutlich schwerer als das maximal zulässige Landegewicht. Nun, im Nachhinein ist es immer einfacher, zu urteilen. Ja, es hätte auch die Möglichkeit gegeben, die Nase nach unten zu drücken, Speedbreaker raus und sofort Halifax anzusteuern. Eine harte high speed landing hätte wohl die Pneus zerplatzt, deren Splitter und die Hitze der Felgen hätten die Treibstofftanks angezündet und der Rumpf der Maschine wäre eine viertel Meile nach der Runway zum stehen gekommen, die Feuerwehr hätte den Brand gelöscht und die Hälfte der Passagiere hätten das Ungkück überlebt. Ja, das wäre, verglichen mit dem was passiert ist, sicher das kleinere Übel gewesen, das lässt sich im Nachhinein so sagen. Doch in dieser Situation, zum Zeitpunkt, in welchem man noch nicht prognostizieren kann, dass das Flugzeug in der allernächsten Minute in Millionen Teile zersplittern wird, versucht man verständlicherweise, das erstere Szenario zu vermeiden. Dazu gehört die Vorbereitung einer sicheren Notlandung. Und nun zum "warum brauchten sie 20 Sekunden um zu überlegen, ob sie nach Halifax wollen"... Die deutsche Arroganz ist dann am peinlichsten, wenn man keine Ahnung hat, worüber man redet. Für diejenigen, die doch mal etwas anderes gelesen haben als die Zeitung mit den vier grossen Buchstaben: das Flugzeug was zum besagten Zeitpunkt auf Flughöhe 30'000 ft. Das sind 10'000 Meter. Da muss man zuerst herunter. Das ist nicht wie bei dem Auto, wenn das Benzin ausgeht und man sich einfach für die allernächste Tankstelle entscheiden kann. Der Flughafen Boston lag ca. 300 Meilen entfernt. Das ist etwa die Distanz, die ein normaler Sinkflug (inkl. fuel dumping) gebraucht hätte. Das war zum Zeitpunkt, als man noch nicht davon ausgehen konnte, dass in den allernächsten Minuten die Instrumente ausfallen, durchaus eine verhältnismässige Lösung gewesen. Sie haben sich für Halifax entschieden, damit man, wenn nötig, das fuel dumping allenfalls abbrechen und sofort landen könnte. Dann überschlugen sich die Ereignisse schneller als dass irgendetwas die Situation noch hätte retten können. Die Ursache war technischer Natur. Ob es gut ist, eine "unnötiges" Unterhaltungssystem einzubauen, ist eine andere Frage. Heute gehört ein solches System zur Standardausrüstung sämtlicher modernen Langstreckenflugzeuge, auch in der Economy Class. Offensichtlich will die Kundschaft das so und solange man nicht davon ausgehen kann, dass die Sicherheit dadurch beeinträchtigt wird, spricht nichts dagegen. So war es damals auch. Das Isolatiosmaterial galt damals, gemäss bisherigem Testverfahren, als Feuerfest. Ein Flugzeug besteht aus etwa 2 Millionen Bauteilen. Jedes muss auf diverse Eigenschaften geprüft werden. Klar gibt es bei solchen Testverfahren bei einer solchen Vielzahl Teilen immer wider updates, neue Verfahren und somit neue Erkenntnisse. So musste man im Nachhinein feststellen, dass dieses Isolationsmaterial den neuen Anforderungen nicht genügt. Die Fliegerei ist ein junges Kapitel, man lernt aus Fehlern und korrigiert diese beim Bau neuer Flugzeuge. So wurde das Flugzeug statistisch gesehen zum sichersten Verkehrsmittel der Welt. Die Frage ist jetzt, warum man nicht alle Maschinen, die dieses Material beinhalteten, sofort ausrangierte und es ersetzt. Man hat wohl diese Stelle nicht als primär potentiellen Brandherd eingestuft. Es ist aus praktikablen Gründen durchaus verständlich, dass man ein Flugzeug, welches nicht akut absturzgefährdet ist, bis zur nächsten Totalrevision (alle 30'000 Flugstunden) einsetzt und solche Sachen erst dann ersetzt. Weder kann ich den Piloten, noch den Flugzeugbauer, noch der Airlines irgendwelche Vorsätzlichkeit, Grobfahrlässigkeit oder besondere Leichtsinnigkeit vorwerfen. Alleine die Tatsache, dass solche Tragödien so selten sind, beweist den hoten Standard der Qualität. Klar suchen die Journalisten immer irgend einen Sündenbock, das ist hier aber nicht gerechtfertigt.

"Nicht mehr die Techniker, sondern die Finanz- und Marketingleute hatten das Sagen". Na das kennt man doch von irgendwo her...

Wieder mal ganz toll gemacht!

dieses Flug-Desaster könnte zu den am besten dokumentierten Fällen gehören...

RIP An die Passagiere und die Crew von Swissair-Flug 111

Mehr bitte 👍

Danke für den Upload

Super gemacht. Abo dagelassen 👍

Dass die Kabel so schwer waren, ist mir nicht bewusst gewesen. Und dass die Unterhaltungssysteme praktisch jedes einen eigenen Server brauchten. So wird alles noch verständlicher. Ein Wahnsinn.

Ich habe das Buch Swissair Flug 111 das Buch hier ein Absatz wundert mich 🧐 Die Passagiere sammelten sich im Warteraum.Augenzeugen berichten später von einer Szene,die bis heute in ihrer Tragweite jedoch nicht geklärt ist. Ein Mechaniker erklärte dem verantwortlichen Flugmanager am Boden, das es wegen eines technischen Problems zu einer Verzögerung kommen werde. Welches Problem hierfür jedoch ursächlich war,liegt weiter im Dunkeln

Im Nachhinein kann man sagen die Piloten waren ganz besondere Persönlichkeiten höchst professionell ruhig und besonnen mit dem Glauben die Situation doch noch bewältigen zu können. Hätten die Piloten den cabin buzz( Kabinen Schalter der die Lüftung und den Rauch ins Cockpit anstatt in die passagierkabine) hätten eine Landung möglicherweise noch zugelassen. Die andere Frage wäre ob es möglich wäre ohne Treibstoff ablassen den Vogel sicher aufsetzen zu lassen in Halifax.

Super interessanter Kanal!echt viel Arbeit danke dafür

Es ist in der Tat sehr fragwürdig, dass dieses Isoliermaterial einfach so falsch getestet wurde. Thomas Jubys Verschwörung sollte man nicht so einfach abtun. Sonst ist es ein gewaltiges Versagen der Testbehörden. Die Geschwindigkeit, mit der sich das Feuer da durchgefressen hat, sollte einen skeptisch machen.

Für die Crew war es extrem schwer abzuschätzen welche Entscheidung die beste ist, Fuel dumping was Zeit kostet, oder einen Overrun riskieren. EU OPS 1.085 Crew Responsibilities (g) ) The commander or the pilot to whom conduct of the flight has been delegated shall, in an emergency situation that requires immediate decision and action, take any action he/she considers necessary under the circumstances. In such cases he/she may deviate from rules, operational procedures and methods in the interest of safety.

33:40 wie er sich entschuldigt. Respekt und mein Beileid!

Fast 10000 aufrufe und nur 77 Daumen! Was geht Leute? Gebt mal Daumen hoch!!!!

Die letzten Minuten oder Sekunden vor dem Absturz wurden nicht wirklich dargestellt… Gab es dazu keine Informationen?

kommt vielleicht auch die Birgenair ALW301 ?

Interessante Doku! Andreas, es wäre gut, deutlicher zu sprechen. Man versteht nicht alles.

Bei Dokus heisst es aber, dass Myla bis heute nicht aus allen Flugzeugen entfernt ist. Und dass mit dem abschalten des Kabinenstroms das Feuer ins Cockpit kam

Sullenberger hätt' s sicher noch geschaft !

Eine Frage: war eine unglücklicher Umstand nicht auch dass die Standardprozedur bei Rauch/Feuer an Bord beinhaltet öe dass die Ventilation deaktiviert wurde was dem Feuer erlaubte schneller nach vorne zum Cockpit zu kommen. Ich glaube Swiss hat danach als einzige Airline Kameras installieren lassen?

“Trust me, i am an engineer” Thats why i would not dare to travel in a plane with brand new technology.

Perfekt Abends zum einschlafen! Toller Kanal

„rauf“ wäre auf Schweizerdeutsch „ufe“…aber kann schon sein, dass er „an der Arbeit“ aus Gewohnheit auch hochdeutsche Wörter braucht.

Wieso Katastrophe aus Überheblichkeit? Was wollen Sie damit sagen? Visieren Sie das Bordunterhaltungssystem IFEN?

Habt ihr mal die Story von der gestohlenen 727 gehört die bis Heute nicht gefunden wurde? "2003 Angola Boeing 727 disappearance"

Sagtet ihr, dass es zusätzliche CVR-Aufnahmen gibt? Ist es nicht so, dass die letzten 6 Minuten CVR und FDR nicht mehr aufgezeichnet wurden?

Sie dachten, es sei die Klimaanlage. Ich glaube, sie zogen Feuer bis zum Bewels des Gegenteils, gar nicht wirklich in Betracht. Ohne Checkliste hätte es mit sofortiger Notlandung wahrscheinlich schon reichen können, da der Cabin Bus Schalter, der das Feuer Richtung Cockpit trieb, wahrscheinlich nicht betätigt worden wäre.

Wahnsinn. Feuer an Bord und es wird stundenlang mit Checklisten gearbeitet statt sofort notzulanden